Biathlon in Soldier Hollow Braisaz-Bouchet gewinnt Sprint, deutsche Frauen abgeschlagen
Beim Sprint in Soldier Hollow siegt Justine Braisaz-Bouchet vor der Gesamtweltcup-Führenden Ingrid Landmark Tandrevold. Die deutschen Biathletinnen haben mit der Entscheidung nichts zu tun.
Vor dem Sprint-Rennen in Soldier Hollow trennten Platz eins und Platz fünf im Gesamtweltcup nur 150 Punkte, der Kampf um die große Kugel verspricht also viel Spannung in den letzten fünf Saison-Rennen. Im Gelben Trikot aktuell: die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold.
Die 27-Jährige zeigte auch heute wieder, wieso sie die Gesamtwertung anführt: Sie blieb zweimal ohne Fehler am Schießstand und kam als Zweite ins Ziel.
Frankreich an der Spitze
Besser war nur Justine Braisaz-Bouchet, die aktuell Vierte im Gesamtweltcup: Die Französin erlaubte sich zwar einen Fehler, flog dann aber regelrecht über die Loipe und siegte am Ende sogar vor Tandrevold. Im Kampf um die Gesamtwertung macht sie also ein paar Punkte gut.
Und auch die Französin Lou Jeanmonnot (6. im Gesamtweltcup) machte ein starkes Rennen, sie blieb fehlerfrei und komplettierte das Podest als Dritte. Lisa Vitozzi landete als Vierte zwar knapp neben dem Podium, doch auch die Zweite der Gesamtwertung unterstreicht mit dieser starken Leistung, vor allem am Schießstand, weiter ihre Ambitionen im Kampf um die Kugel.
Deutsche Starterinnen laufen hinterher
Die erste Deutsche im Rennen, Sophia Schneider, konnte mit vier Schießfehlern die Spitzenränge nicht angreifen und kam deutlich abgeschlagen als 48. ins Ziel.
Vanessa Voigt, hinter der aktuell erkrankten Franziska Preuß zweitbeste Deutsche im Gesamtweltcup, blieb beim ersten Schießen fehlerfrei. Bei auffrischendem Wind ließ sie sich dann im Stehendanschlag viel Zeit und verschoß.
Im Ziel hatte sie mehr als zwei Minuten Rückstand auf die Spitze (36.) und haderte: "Es ist nicht, dass ich körperlich erschöpft bin, sondern mental", sagte die Thüringerin: "Die Saison nagt an den Kräften."
Jüngste und beste Deutsche: Selina Grotian
Die jüngste Starterin im gesamten Feld, Selina Grotian, erlaubte sich im Liegendanschlag einen Fehler, im Stehen kam sie aber fehlerfrei durch. Auch auf der Loipe zeigte sie eine ansprechende Leistung und kam als 13. ins Ziel.
"Meine Motivation war ziemlich klein, als ich die Streckenbedingungen gesehen habe", sagte Grotian nach dem Rennen: "Aber ich kann ganz zufrieden sein."
Janina Hettich-Walz reihte sich mit zwei Schießfehlern deutlich hinter Grotian ein (20.). "Ich habe mich auf der Strecke schwerfällig gefühlt", erklärte die 27-Jährige.
Gelungenes Debüt
Die 20-jährige Julia Kink durfte in Soldier Hollow erstmals Weltcup-Luft schnuppern. Mit insgesamt zwei Fehlern am Schießstand kam sie als solide 42. ins Ziel. Damit hat sie sich auch für ihre erste Verfolgung qualifiziert.
Die verpasst Johanna Puff als 65. im Sprint knapp. Das 21-jährige Nachwuchs-Talent musste dreimal in die Runde.