Biathlon in Antholz Deutsche Mixed-Staffel verballert Podest-Platz
Keine Chance für die DSV-Biathleten bei der Mixed-Staffel in Antholz. Das deutsche Quartett hatte am Samstag (20.21.2024) am Schießstand weniger Zielwasser als die Konkurrenz und kam so nicht über Rang acht hinaus. Der Sieg ging an Norwegen vor Italien und Schweden.
Mit Janina Hettich-Walz, Sophia Schneider, Johannes Kühn und Benedikt Doll ging das deutsche Team den Wettstreit über 4x6 Kilometer mit acht Schießeinlagen an. Franziska Preuß hatte um eine Pause gebeten, zudem fing sie sich auch noch einen Magen-Darm-Virus ein.
Aber eine wirkliche Chance auf einen vordere Platzierung hatten die Skijägerinnen und Skijäger des Deutschen Skiverbandes (DSV) nicht. Früh lagen sie hinter den Podestplätzen zurück und der Rückstand wuchs immer weiter an. Als Achte hatten sie im Ziel nach zwei Strafrunden und zwölf Nachladern 3:04,6 Minuten Rückstand auf die siegreichen Norweger (0 Strafrunden + 8 Nachlader). Italien (0+5/+22,3 Sekunden) und Schweden (0+9/+1:07,8 Minuten) komplettierten das Podest.
Hettich-Walz hält Abstand in Grenzen
Janina Hettich-Walz kam mit dem großen Feld zum ersten Schießen, an der Spitze hatte sich die Französin Lou Jeanmonnot ein Stückchen abgesetzt und ging nach fünf Treffern auch als Führende auf die zweite Runde. Hettich-Walz blieb ebenfalls fehlerfrei und war nun in der ersten Verfolgergruppe mit knapp acht Sekunden Rückstand.
Beim zweiten Besuch am Schießstand musste Hettich-Walz zwei Zusatzpatronen nutzen und hatte noch kleine Probleme beim Nachladen. So ging sie mit 15 Sekunden Rückstand auf das Spitzentrio bestehend aus Frankreich, Schweden und Italien zurück auf die Strecke. Auf ihrer Schlussrunde zum ersten Wechsel schob sie sich an der noch nicht wieder ganz topfitten Italienerin Dorothea Wierer vorbei und übergab mit 12 Sekunden Abstand nach vorne auf Sophia Schneider.
"Liegend war heute gut und auf der Strecke war ich auch ganz gut unterwegs. Das Stehendschießen … immer wieder dieses Stehendschießen. Aber ich habe den Rückstand einigermaßen in Grenzen gehalten", zeigte sich Hettich-Walz anschließend nicht vollkommen unzufrieden mit ihrer Leistung.
Schneider kann nicht mithalten
Schneider verlor auf dem Weg zum Liegendschießen weitere 13 Sekunden auf die Führenden und setzte dann ihren ersten Schuss vorbei. Mit fünf Treffern in Folge konnte sie den Rückstand zumindest bei 25 Sekunden halten. Ganz vorne lagen nun die Lokalmatadoren mit Lisa Vittozzi. Ihr folgten Norwegen und die Schweiz mit der Überraschungs-Einzelsiegerin vom Freitag, Lena Häcki-Groß.
Ein ärgerlicher Nachlader stehend kostete Schneider weitere Zeit, auch weil Vittozzi eine Schnellfeuereinlage par excellence zeigte. So waren es nun 42 Sekunden Defizit, das bis zum Wechsel auf Johannes Kühn, um weitere zehn Sekunden anwuchs. Das hohe Tempo der Konkurrenz konnte sie trotz völliger Verausgabenung nicht halten. "Es war heute ein extrem hartes Rennen, es wurde sehr schnell gelaufen. Ich musste von Anfang an am Anschlag laufen. Es war echt hart", so Schneider, bei der sich auf der Schlussrunde zudem die Rückenprobleme der vergangenen Tage wieder bemerkbar machten: "Aber es hilft nix! Da muss ich mich durchkämpfen."
Kühn muss in die Strafrunde
Kühn machte sich als Sechster auf die Verfolgung. Italien lag weiter auf Rang ein, gefolgt von der Schweiz und Norwegen. Das Podest war aus deutscher Sicht über 40 Sekunden entfernt. Gleich beim ersten Schießen konnte Kühn ordentlich Zeit gutmachen. Während vorne einige Nachlader gebraucht wurden, schoss der Einzel-Dritte von Antholz ruhig, aber dafür fehlerfrei. So konnte er 14 Sekunden des Rückstands wettmachen und schob sich im Klassement einen Platz nach vorne.
Auf der Strecke wollte es aber nicht so richtig laufen, so verlor er gleich wieder ein paar Sekunden und stehend fing er sich sogar eine Strafrunde ein. Auf Rang sieben liegend und mit mehr als anderthalb Minuten Rückstand ging es zurück auf die Strecke, die letzte Resthoffnung auf einen Podiumsplatz war dahin.
"Das ist leider Biathlon. Ich habe heute nicht meinen besten Tag gehabt. Stehend war es verdammt schwierig. Ich habe bei den ersten fünf Schuss schon kämpfen müssen und je länger ich stand, umso schwieriger wurde es. Vorgestern ging es leichter, da habe ich am Schießstand und körperlich nicht so kämpfen müssen", erklärte Kühn nach dem Rennen.
Doll dreht auch eine Extra-Schleife
Benedikt Doll ging schließlich als Siebter mit 1:44 Minuten Rückstand auf die nun führenden Norweger mit Star-Biathlet Johannes Thingnes Bö ins Rennen. Der konnte ganz vorne den Italiener auf Distanz halten. Doll leistetet sich liegend die nächste Strafrunde für das deutsche Team, selbst ein Top-6-Platz war nun kaum noch zu erreichen. Dieser war mit zwei weiteren Nachladern stehend endgültig futsch.
Derweil lief Bö völlig unbedrängt zum nächsten norwegischen Erfolg. Dahinter ließen sich die Italiener bei ihrem Heimrennen als Zweite feiern. Den letzten Platz auf dem Treppchen sicherten sich die Schweden, die die Schweiz auf der Schlussrunde abhingen.