Biathlon in Antholz Kühn auf Podest, Youngster Riethmüller Siebter
Johannes Kühn ist im Nebelrennen von Antholz aufs Podest gelaufen. Ein beeindruckendes Weltcup-Debüt lieferte Youngster Danilo Riethmüller ab.
In Antholz sind die Biathleten in 1.600 Metern Höhe gefordert, deshalb wurde aus Gründen der Belastungssteuerung kurz vor der WM nur ein kurzes Einzel gelaufen. Auf den 15 statt 20 Kilometern machte den Skijägern allerdings zunehmender Nebel zu schaffen. Die Fehlerquote nahm zu, was sich direkt auf die Zeit auswirkte, da für jeden Fehler 45 Strafsekunden aufgerechnet wurden.
Kühn verhindert rein norwegisches Podest
Ein starkes Rennen gelang trotz der widrigen Bedingungen Johannes Kühn, der bis zum letzten Schießen fehlerfrei unterwegs war. Allerdings gingen dann doch noch zwei Schüsse daneben. Dennoch reichte es für den Bayern als Dritter aufs Podest. Kühn ärgerte sich, dass er noch zweimal daneben geschossen und Platz zwei vergeben hatte. "Nach vier Schuss habe ich verdammt zu zittern angefangen, der letzte war meilenweit weg und auch richtig ärgerlich. Hätte man auch treffen können."
Den Sieg holte sich ein gänzlich unbeeindruckter Johannes Thingnes Bö. Der Norweger räumte souverän alle 20 Scheiben ab und zeigte wieder einmal, dass mit ihm auch bei Nebel zu rechnen ist. Platz zwei ging an seinen Bruder Tarjei Bö. Ein rein norwegisches Podest hatte Kühn verhindert, er verwies Johannes Dale-Skjevdal mit einem Vorsprung von 3,3 Sekunden auf Rang vier. "Wenn er Null schießt, kann man Johannes eh nicht schlagen. Aber ich habe versucht, mein Ding zu machen", erklärte Kühn in der ARD.
Youngster Riethmüller läuft in die Top Ten
Ein starkes Weltcup-Debüt lieferte Danilo Riethmüller ab, der für den erkrankten Philipp Horn kurzfristig ins Team kam. Mit nur einem Fehler konnte sich der 24-Jährige als starker Siebter für weitere Aufgaben empfehlen. Durch sein Top-Ergebnis hat er auch gleich die interne WM-Norm geknackt. "Ich war noch nie hier gewesen", so Riethmüller. Er habe sich "für die erste Runde vielleicht ein bisschen zu viel vorgenommen". Sei dann aber gut ins Rennen gekommen. Beim Massenstart, für den er sich qualifizierte, hat er am Sonntag gleich die nächste Chance.
Roman Rees, der das bislang einzige Einzel in Östersund gewonnen hatte, kam mit zwei Fehlern auf Rang zehn ins Ziel.
Nawrath und Doll verschießen bessere Ergebnisse
Justus Strelow leistete sich drei Fehler, das reichte im Feld aber nur noch für Platz 30. Er habe zunächst nicht realisiert, dass am Schießstand eine Windbewegung drin war. "Das ärgere" ihn natürlich.
Im DSV-Team sammelte auch Philipp Nawrath (5 Fehler/41.) ordentlich Strafzeit ein. Fast vier Minuten waren es beim Allgäuer. "War ein guter Start", freute sich Nawrath dennoch, obwohl es vor großer Kulisse nicht in die Spitzengruppe reichte. Teamkollege Benedikt Doll (44.) holte sich gar eine Packung von sechs Fehlschüssen ab. Damit war auch für den Schwarzwälder nur ein Platz jenseits der Top 30 zu holen. "Irgendwie ist die Leichtigkeit gar nicht vorhanden. Ich muss etwas Abstand gewinnen von der Waffe und Ruhe bewahren", so der 33-Jährige.
Modus im Einzel
Beim Einzel wird liegend, stehend, liegend, stehend geschossen. Bei Fehlschüssen gibt es zudem keine Strafrunde, sondern eine Zeitstrafe, die direkt eingerechnet wird. Da fünf Kilometer weniger gelaufen wurden, betrug sie 45 statt 60 Sekunden.