Biathlon in Hochfilzen Franziska Preuß erwischt im Sprint einen Traumtag
Im ersten Sprint verpasste Franziska Preuß noch das Podest knapp. In Hochfilzen sprintete die Oberbayerin angefeuert von den vielen Fans ganz nach oben. Mit ihrem Sieg übernimmt die 30-Jährige auch die Führung im Gesamtweltcup.
Franziska Preuß hatte im ersten Sprint der Saison in Kontiolahti das Podest nur um 0,10 Sekunden verpasst. Doch in Hochfilzen war sie nicht zu schlagen.
Die Bayerin war auf der ersten Runde sehr schnell unterwegs, überzeugte mit null Fehlern im Liegendanschlag und ging mit einem Vorsprung von 5,4 Sekunden vor Dorothea Wierer als Führende auf die Strecke. Doch die Italienerin zeigte beim zweiten Schießen Nerven und musste zweimal in die Strafrunde.
Preuß schlüpft ins Gelbe Trikot
Aber auch Preuß schoss einmal daneben. 5,4 Sekunden lag sie nun hinter der fehlerfrei gebliebenen Sophie Chauveau. Auf der Loipe gab Preuß alles und holte Sekunde um Sekunde auf. Im Ziel hatte sie 7,7 Sekunden Vorprung auf die Französin. Dritte wurde die Norwegerin Karoline Offigstad Knotten, die wie Chauveau fehlerfrei blieb (+10,1 Sek.). "Ich habe das Rennen auf der Strecke gewonnen. Eigentlich habe ich nach dem Fehler im Stehendanschlag gedacht, dass es nicht reicht", sagte eine glückliche Preuß im ZDF. "Ich bin sehr zufrieden, echt überraschend. Es freut mich voll", schwärmte Preuß: " Ich habe mich von Anfang an gut gefühlt, hatte echt gute Beine. Es ist mega cool."
Für Preuß war es erst der zweite Triumph im Weltcup. Ihren bislang einzigen Weltcupsieg hatte die Bayerin am 20. Januar 2019 im Massenstart von Ruhpolding geholt - vor 2.154 Tagen. Mit ihrem Sieg entriss Preuß Elvira Öberg das Gelbe Trikot. Die Schwedin erwischte in Hochfilzen ein schwarzen Tag und musste viermal in die Strafrunde.
Grotian mit bestem Weltcup-Ergebnis
Selina Grotian war mit ihrem Saisonauftakt in Kontiolahti nicht zufrieden. Dort konnte sie ihre Schießleistung nicht abrufen und musste sich mit den Plätzen 48 und 50 begnügen. In Hochfilzen schoss die Mittenwalderin nur einmal daneben, war auf der Schlussrunde schnell unterwegs und beendete das Rennen als Fünfte. Die 20-Jährige löste mit dem besten Ergebnis ihrer noch jungen Karriere auch das WM-Ticket. "Nach dem Start in Kontiolahti ist es eine völlig neue Welt für mich, soweit vorne zu sein", sagte Grotian.
Vanessa Voigt (1/+44,7) wurde Zwölfte. Julia Thannheimer (29.) und Julia Kink (40.) schossen zweimal daneben, Marlene Fichtner beendete bei ihrem Debüt nach einer Fahrkarte das Rennen auf Rang 46.