Offenbar mehr Plätze geplant Neues Hertha-Stadion: Entscheidung über Standort soll doch erst 2025 fallen
Die Entscheidung, ob Hertha BSC ein neues Stadion auf dem Olympia-Gelände bauen kann, ist auf Frühjahr 2025 vertagt. Das erfuhr der rbb am Mittwochabend aus der Expertenkommission. Hertha möchte offenbar mehr Plätze.
Die Entscheidung, ob Fußball-Zweitligist Hertha BSC ein neues Stadion im Olympiapark gebaut werden kann, soll nun doch nicht vor Frühjahr 2025 fallen. Eine von Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) eingesetzte Expertenkommission entschied am Mittwochnachmittag lediglich, dass der Standort "Lindeneck" nördlich vom Maifeld nicht mehr in Frage kommt.
Spranger hatte zuvor mit Äußerungen auf "X" für Verwirrung gesorgt. Am Mittag hatte die SPD-Politikerin auf der Plattform geschrieben: "Heute wird die Expertenkommission tagen. Es gibt gute Gründe, weshalb die Kommission einen Stadionneubau an der Jesse-Owens-Allee favorisiert." Am Mittwoch werde die Kommission "abschließend beraten und entscheiden". Zuerst hatte die "Bild-Zeitung" (Bezahlinhalt) berichtet.
Hertha ändert Pläne um Stadionkapazität
Am Abend erfuhr der rbb aus Kreisen der Expertenkommission, dass nun aber erst einmal geprüft werden soll, ob der Standort geeignet ist. Zudem habe Hertha BSC seine Pläne noch einmal geändert: Statt 45.000 Plätze soll das neue Stadion nun 50.000 Plätze bekommen. Ob das auf der Fläche entlang der Jesse-Owens-Allee umsetzbar ist, soll nun im Frühjahr 2025 entschieden werden.
Der Standort war von der Expertenkommission bereits im Frühjahr favorisiert worden. Spranger selbst betonte am Mittwoch auf "X", dass dort "weniger Eingriffe in den denkmalgeschützten Olympiapark” nötig seien, zudem seien Umweltschutz und Verkehrsanschluss leichter umzusetzen.
Reitverein reagiert optimistisch
Doch offenbar braucht es noch weitere Prüfungen. Und ähnlich wie zuvor beim "Lindeneck" nutzt auch an der Jesse-Owens-Allee ein Reitverein das Grundstück. Der Reitclub am Olympiapark hatte sich zunächst gegen die Stadionpläne gewehrt - auch weil die Vereinsführung nur über Umwege davon erfuhr, ähnlich wie zuvor der Reitsportverein am Maifeld, der das "Lindeneck" nutzt.
Inzwischen führe man aber mit dem Senat und Hertha BSC enge Gespräche, teilte die Vereinsführung dem rbb mit. Die Kommunikation sei "offen und transparent", sagten Karsten Trefflich und Frank Kühlmann, Präsident und Vizeräsident des Reitclubs am Olympiapark. "Sowohl Hertha als auch die Senatsverwaltung betonen ausdrücklich, dass eine einvernehmliche Lösung für unseren Reitclub gefunden werden soll." Man arbeite bereits an Optionen. Laut eigenen Angaben trainieren im Reitclub am Olympiapark rund 240 Mitglieder mit 60 Pferden. Viele der Aktiven seien Kinder und Jugendliche.
Sendung: rbb24 Inforadio, 25.09.24, 17:15 Uhr