Basketball-Euroleague Alba unterliegt Maccabi - friedliche Stimmung in der Arena
In der Basketball-Euroleague musste sich Alba Berlin gegen Maccabi Tel Aviv geschlagen geben. Alba fehlten die Mittel, ein Maccabi-Guard überragte und das Sicherheitskonzept der Polizei ging offenbar auf.
Die Basketballer von Alba Berlin haben am Donnerstagabend mit 85:103 (36:52) gegen den israelischen Rekordmeister Maccabi Tel Aviv verloren. Maccabi-Guard Rokas Jokubaitis war mit 24 Punkten und sechs Assists der Mann des Abends, Matteo Spagnolo mit 16 Zählern erfolgreichster Akteur auf Seiten der Gastgeber.
Mit zwei Siegen und zehn Niederlagen bleiben die Albatrosse somit Tabellenletzter der Euroleague. Lediglich 4.897 Zuschauer fanden den Weg in die Arena am Ostbahnhof, so wenige wie bei keinem Alba-Heimspiel zuvor in der laufenden Saison.
Sicherheitskonzept geht auf
Über die besonderen Sicherheitsvorkehrungen wurde im Vorfeld hinreichend berichtet. Insgesamt war die Polizei rund um dieses Hochsicherheitsspiel mit etwa 1.500 Kräften im Einsatz. Und das Konzept ging auf: Sowohl vor als auch in der Arena am Ostbahnhof blieb es friedlich. Während des Spiels waren immer wieder laute "Maccabi"-Rufe von rund 450 israelischen Fans in der Halle zu vernehmen.
Nur einen kleinen Zwischenfall gab es, als zwei Personen direkt hinter dem Alba-Block zwei Palästinensertücher hochhielten. Der Sicherheitsdienst griff schnell ein und unterband das Hochhalten.
Alba fehlen die Mittel
"Wir müssen dominant an den Brettern sein und offensiv viel in Bewegung bleiben, um zu unseren Abschlüssen zu kommen", gab Alba-Coach Israel Gonzalez vor dem Spiel die Marschroute vor. Dabei hob Gonzalez die Bedeutung des neuen Centers David McCormack hervor, der dem Team positive Energie und Stabilität in der Defensive bringen solle.
Doch der Cheftrainer musste mit ansehen, wie sein nach wie vor ersatzgeschwächtes Team die Anfangsphase komplett verschlief. Die ersten acht Punkte der Begegnung gingen allesamt auf das Konto des Maccabi-Guards Rokas Jokubaitis, der mit einer perfekten Wurfquote früh in Flow kam.
Die Gäste starteten ALSO mit einem 8:0-Lauf und zwangen Gonzalez, nach gut drei Minuten die erste Auszeit des Spiels zu nehmen. Im Anschluss erlöste Gabriele Procida Alba, indem er den Ball für die ersten Berliner Punkte des Abends durch den Ring stopfte.
Hohes Polizeiaufkommen, überschaubarer Zuschauerandrang: Die Arena am Ostbahnhof am Donnerstagabend.
Debütant McCormack sofort präsent - Berlin kämpft sich zurück
Für Szenenapplaus sorgte Center McCormack, der gegen Ende des ersten Abschnitts für die Berliner debütierte, prompt mit Rebounds auf beiden Seiten des Courts auf sich aufmerksam machte und von der Freiwurflinie seinen ersten Punkt im Alba-Trikot erzielte. Es blieb jedoch insgesamt ein desolates erstes Viertel der Albatrosse, die Tel Aviv gewähren ließen und offensiv kaum Antworten parat hatten. Ein deutlicher Zwischenstand von 16:32 war nach den ersten zehn Minuten die logische Konsequenz.
Im zweiten Viertel kämpfte sich Alba immerhin zurück in die Partie. Malte Delow verkürzte den Rückstand auf zehn Punkte (26:36), Matteo Spagnolo und Procida brachten die Hausherren kurz darauf sogar bis auf sechs Punkte heran (30:36). Das Berliner Aufbäumen war allerdings nur vorübergehender Natur. Tel Aviv drehte zum Ende der ersten Hälfte mit einem Schlussspurt wieder auf und stellte den alten Vorsprung her (36:52).
Maccabi hält Alba auf Distanz - Berlin mit miserabler Dreierquote
Auch nach der Halbzeit änderte sich an der Vorstellung, die beide Mannschaften auf das Parkett brachten, nicht vieles. Maccabi hielt Alba auf Distanz. Symptomatisch: Erst Mitte des dritten Viertels versenkten die Berliner mit ihrem zehnten Versuch den ersten Dreier – Jonas Mattisseck netzte zum 48:60.
McCormacks Debüt fand ein vorzeitiges Ende, nachdem Albas neuer Center sein fünftes Foul beging und das Feld verlassen musste. Mit dem Spielstand von 56:77 ging es in den finalen Abschnitt.
Rund vier Minuten vor der Schlusssirene kamen die Albatrosse tatsächlich nochmal auf zwölf Punkte heran (78:90). Doch anschließend blockte Wenyen Gabriel einen Versuch von Elias Rapieque - auf der Gegenseite traf Jokubaitis, der mit 24 Zählern einen neuen Karrierebestwert in der Euroleague aufstellte, zum 78:92. Das Spiel war nun endgültig entschieden und endete mit 85:103 aus Berliner Sicht. Alba musste die zehnte Niederlage im laufenden Wettbewerb einstecken.
Sendung: rbb24, 28.11.2024, 22:05 Uhr