Italiens Domenico Ebner, Dänemarks Mathias Gidsel und Tunesiens Anouar Ben Abdallah

Dänemark, Italien, Tunesien Das sind Deutschlands Hauptrundengegner der Handball-WM

Stand: 18.01.2025 22:37 Uhr

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft trifft bei der WM in Dänemark, Kroatien und Norwegen in der Hauptrunde auf Gastgeber und Top-Favorit Dänemark, auf die bisherige Cinderella-Story des Turniers, Italien, sowie auf Hauptrunden-Rückkehrer Tunesien. Alles zur deutschen Gruppe I.

Es geht Schlag auf Schlag: Von Dienstag an steht alle zwei Tage ein Match in der Zwischenrunde an. Die beiden besten Teams jeder Hauptrundengruppe erreichen das Viertefinale. So sehen die Gruppen aus (Stand: 18. Januar):

Hauptrunde der Handball-WM - Die Gruppen
Gruppe I Gruppe II Gruppe III Gruppe IV
Dänemark Frankreich Portugal Slowenien
Italien Österreich Norwegen Island
Tunesien Niederlande Spanien Kroatien
Deutschland Ungarn Schweden Ägypten
offen Katar offen offen
offen offen offen offen

Der Spielplan ergibt sich aus den Platzierungen der Teams in der Vorrunde und steht nach dem deutschen Spiel gegen Tschechien am Sonntag (18 Uhr, live im Ersten und auf sportschau.de) fest. Wird Deutschland Erster der Gruppe A, geht es am Dienstag gegen Dänemark, am Donnerstag gegen Italien und am Samstag gegen Tunesien.

Die Live-Spiele der Hauptrunde

ARD und ZDF übertragen die drei deutschen Hauptrundenspiele. Zwei Partien laufen im ZDF, eine im Ersten, die genaue Aufteilung steht noch nicht fest.

Dänemark - die Unbesiegbaren

Gastgeber, Titelverteidiger, Top-Favorit - das dänische Star-Ensemble könnte schon mit seiner Zweitbesetzung um den Titel mitspielen, gewann drei Weltmeisterschaften in Serie und ist bei WM-Turnieren mittlerweile 31 Spiele ungeschlagen.

Auch ohne die früheren Welthandballer Mikkel Hansen und Niklas Landin, die ihre Karriere in der Nationalmannschaft beendeten, fegen die Dänen um den amtierenden Welthandballer Mathias Gidsel (Füchse Berlin) bisher durchs Turnier: 47:22 gegen Algerien, 32:21 gegen Tunesien, 39:20 gegen Italien.

Vorbild Dänemark? Mit Spaß und Lockerheit zur Medaille

Sportschau Handball-WM 2025, 15.01.2025 20:15 Uhr

Ob Gidsel, die Flensburger Simon Pytlick und Emil Jakobsen oder Torhüter Emil Nielsen vom FC Barcelona - das Team von Trainer Nikolaj Jakobsen ist auf jeder Position weltlasse besetzt. Das DHB-Team ist hier Außenseiter, auch aufgrund der bisherigen Auftritt im Turnier und der jüngsten Begegnung mit Dänemark im Olympia-Finale 2024, das die Dänen mühelos mit 39:26 gewannen.

Italien - schon jetzt märchenhaft

Für Italien ist der Hauptrundeneinzug bei der ersten WM-Teilnahme seit 28 Jahren schon ein großer Erfolg. Noch nie zuvor gewann eine italienische Männer-Nationalmannschaft zwei Spiele bei einer Handball-WM. Diesmal klappte es, und das sogar ungefährdet: 32:25 gegen Tunesien, 32:23 gegen Algerien.

Die Fans singen den Gianna-Nannini-Klassiker "Notti magiche", der zur Fußball-WM 1990 groß rauskam, und sorgten in der Halle in Herning für "Dolce-Vita-Stimmung", wie Torhüter Domenico Ebner es ausdrückte.

Der 30-Jährige vom SC DHfK Leipzig, in Freiburg geboren, fiebert dem Duell mit Deutschland entgegen. "Darauf freut sich unser ganzes Land. Der italienische Handball lag am Boden, aber in den letzten acht Jahren ist so viel passiert. Wir feiern mit den Jungs wie eine Familie, es macht einfach nur Spaß."

Ebner (33% gehaltene Bälle) und Leo Prantner (18 Tore) vom deutschen Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten sind bisher die wichtigsten Spieler der Italiener. Gegen Deutschland ist das Team von Riccardo Trillini Außenseiter, den Realitätscheck spürten die Italiener am Samstagabend: Dänemark ließ Ebner und Co. beim 39:20 keine Chance.

Tunesien - endlich wieder in der Hauptrunde

Der größte Erfolg der tunesischen Handball-Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft ist nun 20 Jahre her. Bei der Heim-WM 2005 erreichte das Team Platz vier. Seitdem landete Tunesien zweimal auf Platz elf, 2019 auf Rang zwölf, bei den beiden vergangenen Turnieren gewannen die Nordafrikaner jeweils immerhin den "President's Cup" der Teams, die in der Vorrunde ausschieden, was gleichbedeutend war mit Platz 25.

Jetzt hat es endlich wieder mit dem Einzug in die Hauptrunde geklappt - und wie. Bis zur letzten Minute blieb es gegen Algerien spannend, am Ende setzten sich die Tunesier mit 26:25 (13:9) durch.

Acht der 18 Spieler im tunesischen Kader spielen in ihrer Heimat, nur eine Handvoll in Europa. In einem ausgeglichenen Team sind sind Rückraumspieler Anouar Ben Abdallah (15 Tore in drei Spielen) und Kreisläufer Islem Jbeli (14 Treffer) bislang die auffälligsten Akteure, die Torhüter-Leistungen von Yassine Belkaied (29 Prozent gehaltene Bälle) und Fradj Ben Tekaya (21 Prozent) sind noch überschaubar. Deutschland ist gegen die Nordafrikaner klarer Favorit.