Handball-WM 2025 Dänisches Starensemble dominiert Italien, Frankreich kompromisslos
Co-Gastgeber Dänemark hat dem Überraschungsteam aus Italien beim 39:20 (18:8)-Sieg die Grenzen aufgezeigt und seine Favoritenstellung bei der Handball-WM untermauert. Auch Rekordweltmeister Frankreich gewann gegen Österreich deutlich mit 35:27 (19:15).
Der Knackpunkt in der Partie zwischen dem amtierenden Weltmeister aus Dänemark und der Turnier-Überraschung aus Italien lag in der ersten Hälfte. Etwas mehr als 16 Minuten am Stück gelang den Südeuropäern kein eigenes Tor und die Dänen zogen bis zur Pause auf 18:8 davon.
Demnach nicht überraschend, das Schlussmann Emil Nielsen (FC Barcelona) zum besten Spieler des Spiels gewählt wurde. In der zweiten Hälfte wechselte Trainer Nikolaj Jacobsen fleißig, ohne dass die eingespielte, dänische "Maschinerie" darunter litt. Das 39:20- Endergebnis dürfte sicherlich auch beim deutschen Team für Respekt sorgen. Die Neuauflage des olympischen Finals von Paris folgt dann voraussichtlich am ersten Spieltag der Hauptrundengruppe 1.
Im dänischen Herning wurde beim Spiel Algerien gegen Tunesien der letzte deutsche Hauptrundengegner gesucht. Beide Teams enttäuschten im bisherigen Turnierverlauf und verloren ihre Spiele relativ deutlich gegen Italien und Dänemark. Tunesien begann stark und blieb die komplette erste Hälfte in Führung. Dank der herausragenden Paraden von Khalifa Ghedbane (HC Erlangen) gingen die Algerier zur Halbzeit nur mit einem Vier-Tore-Rückstand (9:13) in die Kabine. In der zweiten Hälfte blieb es bis zum Schluss spannend, da Algerien mit aller Macht auf den Sieg drängte – nur ein Erfolg hätte den Einzug in die Hauptrunde sichern können. Das Tor von Hazem Bacha zum 26:25 mit der Schlusssirene beendete endgültig alle algerischen Hauptrundenträume und Tunesien konnte jubeln.
Gruppe C: Frankreich sichert sich Gruppensieg, Katar bucht Hauptrunde
Frankreich startete aggressiv in die Partie und veranlasste Österreich-Trainer Aleš Pajovič zu einer frühen Auszeit in der 17. Minute. Der sonst so starke Schlussmann der Österreicher, Constantin Möstl, agierte nicht immer glücklich und auch auf Seiten der Franzosen gab es einen frühen Wechsel im Tor.
Nach dem verletzungsbedingten Turnier-Aus von Samir Bellahcene (TVB Stuttgart) kam Charles Bolzinger zu seinem ersten WM-Auftritt im französischen Tor. Der 24-Jährige von Montpellier Handball kaufte dem bis dahin fehlerlosen Sebastian Frimmel von Siebenmeterpunkt prompt eine hochkarätige Chance ab und konnte sich im weiteren Spielverlauf noch mehrmals auszeichnen. Am Ende setzte sich die Breite des französischen Kaders durch und der 35:27 (19:15)-Erfolg der "Équipe Tricolore" war gleichbedeutend mit dem Gruppensieg und der Maximalausbeute von vier Punkten für die Hauptrunde.
Im Kampf um den dritten Tabellenplatz in der WM-Gruppe C und der damit verbundenen Qualifikation für die Hauptrunde setzte sich Katar gegen Kuwait durch. Beim 25:22 (11:7)-Erfolg war Žarko Marković mit sieben Toren bester Werfer der Kataris, auf Seiten von Kuwait überzeugte Abdulaziz Al-Shammari (8 Treffer).
Gruppe F: Spanien ohne große Mühe, Schweden muss erneut kämpfen
Im Auftaktspiel tat sich Spanien gegen ein hartnäckiges chilenisches Team zunächst schwer, konnte letztlich aber souverän gewinnen. Gegen die "Kometen" aus Japan startete die Mannschaft von Trainer-Legende Jordi Ribera diesmal hochkonzentriert und legte zu Beginn einen 6:0-Lauf hin. Der baldige Kieler Torwartkollege von Andi Wolff, Gonzalo Pérez de Vargas, zeigte einmal mehr seine Weltklasse und überzeugte beim 39:20 (19:11)-Sieg mit knapp 50 Prozent Fangquote. Einziger Wermutstropfen ist die Verletzung von Linksaußen Daniel Fernández (TVB Stuttgart), der in der Halbzeitpause nur gestützt die Halle verlassen konnte.
Ohne ihre etatmäßige Nummer Eins, Andreas Palicka (wurde geschont), hatte das schwedische Team erneut einen duchwachsenen Start in seine zweite WM-Partie. Gegen Chile stellte der ehemalige Bundesliga-Profi Erwin Feuchtmann (7 Tore) die schwedische Defensive immer wieder vor Probleme. Im Laufe des Spiels konnten sich die Skandinavier stabilisieren und schlussendlich einen 42:30 (20:19)-Erfolg bejubeln. Spieler des Spiels wurde der Rückraum-Rechte vom SC Magdeburg: Albert Lagergren (8 Treffer).
Gruppe G: Island siegt bei Pálmarsson-Rückkehr, Slowenien überzeugt
Die Rückkehr von Aron Pálmarsson, nach dem verletzungsbedingten Fehlen im Auftaktspiel, hat bei seinen Mannschaftskameraden für einen besonderen Motivationsschub gesorgt. Der Auftritt der Isländer lässt jedenfalls darauf schließen. Mit 40:19 (21:9) deklassierte das mit Bundesligaprofis gespickte Team den Gegner aus Kuba. Im letzten Gruppenspiel am Montagabend trifft Island auf die ebenfalls ungeschlagenen Slowenen.
Die "Blue Sharks", wie sich die Spieler der Kapverdischen Inseln nennen, erwischten beim zweiten Gruppenspiel gegen Slowenien einen guten Start. Der Favorit tat sich lange schwer, konnte sich aber, wie schon am 1. Spieltag, auf die Tore von Rückraumspieler Aleks Vlah verlassen. Der 27-Jährige vom dänischen Topclub Aalborg Håndbold traf achtmal und bescherte seinem Team einen ungefährdeten zweiten Vorrundensieg (36:24) und somit das Ticket für die Hauptrunde in Zagreb.