
Handball SC Magdeburg in "Schockstarre" nach schwerer Musche-Verletzung
Ausgerechnet Matthias Musche: Der Magdeburger Linksaußen spielt eine überragende Saison. Doch diese ist vermutlich vorbei. Im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League verletzte er sich schwer. Coach Bennet Wiegert vermutet eine schlimme Diagnose.
Schon wieder Matthias Musche, schon wieder eine schwere Verletzung: Der SC Magdeburg muss vermutlich erneut lange auf seinen Leistungsträger verzichten. "Er hat sich höchstwahrscheinlich die Achillessehne gerissen", sagte SCM-Coach Bennet Wiegert direkt nach dem 26:26 am Mittwochabend im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den ungarischen Top-Klub Veszprem.
"Das ist für ihn persönlich bitter und bitter für uns alle. Er war in überragender Form", so Wiegert über die Verletzung, die sich Musche gleich zu Beginn der Partie zugezogen hatte.

Mit dick bandagiertem Fuß beobachtet Maathias Musche das Spiel in der zweiten Halbzeit.
Vermutlich lange Pause - schon wieder
Die ärztliche Diagnose ist zwar noch nicht bekannt, auf der Website des SCM ist aber bereits davon die Rede, dass "der Linksaußen und beste Torschütze des SCM in der laufenden Saison für mehrere Monate ausfallen" dürfte. Ein Achillessehnenriss wäre die zweite schwere Verletzung von Musche nach einem Kreuzbandriss. Der 32-Jährige zog sich im November 2020 die schwere Knieverletzung zu und konnte erst nach mehr als einem Jahr Pause sein Comeback feiern.

Matthias Musche verletzt sich im Veszprem-Spiel
Wiegert: "Habe Schockstarre gesehen"
Die erneut starke Verletzung des Linksaußen schockte auch das ganze SCM-Team im Spiel gegen Veszprem. "Ich habe da auch eine Schockstarre gesehen, weil auf der Bank relativ bald klar war, worum es geht", blickte Wiegert vor allem auf die Zeit bis kurz nach der Pause. Mit einem Zwei-Tore-Rückstand ging es in die Pause (11:13), in der 32. Minute lagen die Magdeburger sogar vier Tore hinten (11:15/32.).
Doch der SCM meldete sich zurück. "Was wir kämpferisch und emotional in der zweiten Halbzeit abliefern, war überdimensional gut", lobte der SCM-Trainer. Die zweite Halbzeit mache auch Mut, im Rückspiel in einer Woche den Final-Four-Einzug noch klarzumachen. "Wir hätten sogar ein Tor mitnehmen können, jetzt steht es bei Null", ärgerte sich Wiegert dann doch ein bisschen, dass die Magdeburger den eigenen Ballbesitz in den letzten neun Sekunden des Spiels nicht noch zu einem Tor nutzen konnten.
SCM in der Bundesliga gefordert - Veszprem spielfrei
Während sich Veszprem in sieben spielfreien Tagen auf den SC Magdeburg vorbereiten kann, muss der SCM bereits am Wochenende in der Bundesliga in Wetzlar ran. "Ich will nicht sagen, dass es ein Vorteil ist, vielleicht lenkt es ein bisschen ab", sagt Wiegert zur Doppelbelastung.
Konkret auf das Rückspiel in Veszprem vorbereiten könne man sich so erst ab Montag. Eine klare Aufgabe für das Rückspiel gibt er seinem Team aber schon jetzt mit: "Wir haben keinen Zugriff in der Abwehr auf Fabregas gefunden." Der Franzose war mit neun Toren bester Werfer der Ungarn.
Dirk Hofmeister