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Fußball | Bundesliga RB-Keeper Gulacsi - Vandevoordt-Dilemma und Löw-Lob

Stand: 24.04.2025 12:04 Uhr

Schlussmann Peter Gulacsi will auch nach Ende seines Vertrags bei RB Leipzig im Jahr 2026 weiter Fußball spielen. Und bis dahin? Der Rekordmann spürt den Atem von Konkurrent Marten Vandevoordt - und reagiert gelassen. Lob bekommt Coach Zsolt Löw.

Im kommenden Bundesliga-Spiel von RB Leipzig wird Torhüter Peter Gulacsi vermutlich fehlen, und auch mit Blick auf seine Zukunft bei RB Leipzig deutet einiges auf einen Abschied des Ungarn hin. "Ich bin erwachsen und intelligent genug, um die Situation einzuordnen", sagte der 34-Jährige im Fußballmagazin kicker (€/Donnerstagausgabe, 24. April 2025) mit Blick auf seinen 23-jährigen Konkurrenten Marten Vandevoordt: "Ein junger Torwart braucht im neuen Verein Spielzeit, um sich weiterzuentwickeln."

Nach Gehirnerschütterung wohl kein Einsatz in Frankfurt

In der Auswärtspartie am Samstag (15:30 Uhr im Audiostream und Ticker) fehlt der für die Bundesliga gesetzte Gulacsi allerdings vermutlich aus gesundheitlichen Gründen. Nach seiner Kopfverletzung mit Gehirnerschütterung nach einem schweren Zusammenprall im Spiel gegen Holstein Kiel darf er gemäß des strengen Rückkehrplans der Deutschen Fußball Liga erst nach einer vorgegebenen Zeit wieder ins Training und aufs Spielfeld zurückkehren. Und dafür ist die Zeit bis Samstag vermutlich zu kurz.

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Gulacsi: 13 Mal ohne Gegentor

Dabei erwies sich Gulacsi auch im hohen Fußballalter von 34 Jahren und trotz der starken Konkurrenz von Vandevoordt immer wieder als sicherer Rückhalt. In dieser Saison blieb er 13 Mal ohne Gegentor, so oft wie kein anderer Bundesliga-Torhüter in diesem Jahr. Mit 72,7 Prozent abgewehrter Torschüsse gehört Gulacsi auch hier zu den Top-Torhütern der Liga.

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Immer wieder hielt Gulacsi seinen Kasten in dieser Saison sauber - zuletzt auch gegen Borussia Dortmund.

"Mehr und mehr" Vandevoordt-Spielzeit "in Ordnung"

Gulacsi steht vor einem Dilemma: Er selbst möchte seinen bis 2026 in Leipzig laufenden Vertrag erfüllen und dabei auch in der kommenden Saison für RB spielen. Zudem sieht er die Zukunft seines belgischen Keeper-Kollegen und Konkurrenten. Wie will er die Situation lösen?

"Ich könnte krampfhaft um jede Spielminute kämpfen und sagen, dass ich das und das will. Aber das wäre für das Gesamtgefüge nicht die richtige Einstellung, und so ein Typ bin ich auch nicht." Dass Vandevoordt "in Zukunft mehr und mehr" Spielzeit bekomme sei für Gulacsi "auch in Ordnung."

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Starker Gulacsi-Ersatz: Marten Vandevoordt (li., hier gegen Wolfsburgs Kevin Behrendt)

Seine Karriere soll nach Ende seines Vertrages in Leipzig und am Alter von dann 36 Jahren noch nicht vorbei sein. "Ich fühle mich sehr wohl in Leipzig, möchte meine Karriere aber noch nicht im nächsten Jahr beenden. Für mich geht es darum, weiter über 2026 hinaus Fußball zu spielen."

Gulacsi-Lob für Löw

Oberstes Ziel in der aktuellen Saison sei aber die Qualifikation für die Champions League. Und da lobt Gulacsi die Arbeit von Interimstrainer Zsolt Löw. "Er ist ganz nah an den Spielern, hat noch mal eine neue Energie reingebracht. Die Art, wie er menschlich ist, passt sehr gut zu dieser Mannschaft", sagte der Tormann. Man sehe laut Gulasci, dass sich Löw "fachlich durch seine Zeit mit Thomas Tuchel extrem weiterentwickelt und bei großen Vereinen gearbeitet hat".

Trainer Zsolt Löw (RB Leipzig)

RBL-Interimstrainer Löw.

Transferexperte: Fabregas kommt nicht nach Leipzig

Zur Nachfolge von Löw, der zum Ende der Saison aufhört, könne Gulacsi nichts sagen ("Da bin ich nicht der richtige Ansprechpartner."). Vermutlich wird dieser neue Trainer aber nicht Cesc Fabregas heißen. Der italienische Transferexperte Fabrizio Romano berichtet auf der Plattform X, dass der spanische Ex-Weltmeister auch in der kommenden Saison bei Como 1907 sein werde.

Cesc Fabregas

Cesc Fabregas bleibt vermutlich in Italien.

Der 37-Jährige plane mit der Klubführung des Aufsteigers in die italienische Serie A bereits den Kader der nächsten Spielzeit. Neben RB Leipzig hätten auch italienische Vereine Interesse an Fabregas. Der frühere Profi von Arsenal, Chelsea und dem FC Barcelona gilt in Leipzig neben Oliver Glasner von Crystal Palace als Top-Kandidat für den Trainerposten.

dh/dpa