EM-Auftakt für Polen Torwart Szczesny gegen die Niederlande im Fokus
Die Polen stehen schon im Auftaktspiel der Hammer-Gruppe D unter Druck. Ohne Topstürmer und Kapitän Robert Lewandowski geht es gegen die Niederlande. Daher wird es unter anderem auf Torhüter Wojciech Szczesny ankommen.
Lewandowski hatte sich am Montag (10.06.2024) beim 2:1 im Freundschaftsspiel gegen die Türkei einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen, danach stand für den Angreifer vom FC Barcelona sogar ein mögliches EM-Aus zur Debatte. Am Rande des Trainings am Freitag in Hannover steckten Lewandowski und Nationalcoach Michal Probierz noch einmal die Köpfe zusammen.
Der Hoffnungsschimmer: Der langjährige Bundesliga-Profi trainierte zwar nur individuell, soll aber im zweiten Spiel gegen Österreich (21. Juni) wieder zur Mannschaft stoßen. Bei der Begegnung am Sonntag (16.06.2024, 16.00 Uhr, Radioreportage und Ticker) in Hamburg gegen die Niederlande wird er als moralische Unterstützung wie alle anderen Spieler auf der Bank Platz nehmen.
"Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns", sagte Probierz. Immerhin: Sturmpartner Karol Swiderski, der sich beim Jubeln über das erste Tor gegen die Türkei am Knöchel verletzt hatte, kehrte schon wieder ins Teamtraining zurück und könnte zum Einsatz kommen.
Schwache EM-Bilanz, schwache Qualifikation
Sportlich können die Polen relativ entspannt das Turnier angehen - sie gelten in der Gruppe hinter Frankreich, den Niederlanden und Österreich als Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Zudem hatte sich das Team von Trainer Probierz auch in der Qualifikation nicht gerade mit Ruhm bekleckert - unter anderem gelang gegen Moldau in zwei Spielen (2:3, 1:1) kein Sieg. Nur über die Playoffs zitterten sich Lewandowski & Co. zur EM.
Die Erwartungen dürften also gering sein, zumal die Polen auch bei ihren bisherigen EM-Teilnahmen fast immer enttäuschten: Zwar kamen sie 2016 immerhin ins Viertelfinale, ansonsten gab es dreimal ein siegloses Aus in der Vorrunde.
Hoffnungen ruhen auf Keeper Szczesny
Angesichts der Personalsorgen in der Offensive muss sich Polen auf seine Defensivstärke verlassen: Die Dreierkette, die unter Probierz sehr stabil stand, wird gegen die niederländische Angriffswucht gefordert sein - hier hat sich Jakub Kiwior vom FC Arsenal in den Vordergrund gespielt. Polens Hoffnungen ruhen aber vor allem auf Torhüter Wojciech Szczesny, der an zwei Weltmeister- und drei Europameisterschaften teilnahm. Der 34 Jahre alte Stammkeeper von Juventus Turin ist bekannt für spektakuläre Paraden.
Klar ist: Bei einer Niederlage gegen "Oranje" steht Polen schon mit dem Rücken zur Wand. Dann muss gegen Österreich schon fast ein Sieg gelingen, um über Rang drei noch ins Achtelfinale einzuziehen. Denn dass im letzten Gruppenspiel gegen Kylian Mbappés Franzosen am 25. Juni gepunktet wird, erscheint sehr schwierig.