U17-WM in Indonesien Christian Wück - der Erfolgsmacher der DFB-Youngster
Seit mehr als zehn Jahren betreut Christian Wück verschiedene Junioren-Nationalmannschaften des DFB. Jetzt führte er die U17 ins WM-Finale in Indonesien am Samstag (02.12.2023, 13 Uhr) und steht vor seinem größten Karriere-Erfolg.
Wenn Christian Wück auf das Erfolgsgeheimnis seiner jungen Mannschaft angesprochen wird, gerät er sofort ins Schwärmen. "Der Grundstein", sagt der U17-Nationaltrainer dann, "ist diese Mentaliät, die deutsche Mannschaften in den 80er und 90er Jahren schon hatten, die nie verlieren wollten, die alles für den Sieg gegeben haben und immer stolz waren, für Deutschland zu spielen."
Charaktere, die Spiele entscheiden können
Auch seine aktuelle U17-Mannschaft, die in einem dramatischen WM-Halbfinale Argentinien ausschaltete, würde ihr Herz immer auf dem Platz lassen, sagt der 50-Jährige, der sich in den 90er Jahren als flinker Offensivspieler in der Bundesliga (u.a. für VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg, Karlsruher SC und Arminia Bielefeld) einen Namen machte. Diese Mentalität gepaart mit individueller Qualität und verschiedenen Charakteren, die Spiele entscheiden können, seien die großen Stärken des jungenTeams.
Mentalität, Leidenschaft, erfrischendes Auftreten - diese Qualitäten sollen die Shootingstars nun zum WM-Titel führen, nach dem sich in diesen Zeiten ganz Fußball-Deutschland ein wenig sehnt.
Ein Nachwuchsproblem in Deutschland sieht Wück, der mit dem Leverkusener Ex-Nationalspieler Jens Nowotny das Team coacht, nicht. Den Talenten fehlten jedoch die Spielzeiten im Übergangsbereich, sagte Wück im ZDF: "Wir müssen lernen, den deutschen Talenten wieder mehr Vertrauen zu geben."
Seit mehr als zehn Jahren im Juniorenbereich tätig
Die Jahrgänge U15 bis U17 kennt der ehemalige Profi wie kein anderer. Seit 2012 betreut der gebürtige Unterfranke, der mit seiner Familie in Bielefeld lebt, verschiedene Junioren-Nationalmannschaften.
Schon im Juni feierte er mit der U17 einen großen Triumph. Bei der Europameisterschaft in Ungarn schlugen die deutschen Youngster im Finale jenes Team, auf das sie jetzt wieder treffen: die Franzosen. "Es wird wieder eng werden, sicher spielt die Tagesform eine Rolle", glaubt der Coach, sieht sein Team aber in der besseren Ausgangsposition. "Wir haben große Mentalität und Siegeswillen gezeigt. Aus psychologischer Sicht könnte das Momentum bei uns sein", so Wück.
Ganz so viel wolle er nicht mehr trainieren vor dem wichtigen Duell. Die Regeneration stehe im Vordergrund, sagt der Trainer. In der einen oder anderen Taktikeinheit wolle er sein Team aber auf jenen Gegner einschwören, der ihm aus der jüngeren Vergangenheit so gut bekannt ist.
Torwartentscheidung bis zum letzten Tag offen
Eine wichtige personelle Entscheidung gilt es aber kurz vor dem Showdown noch zu treffen: Wer steht im deutschen Tor? Bekanntlich hat im Halbfinale gegen Argentinien der Unterhachinger Konstantin Heide den erkrankten Stammkeeper Max Schmitt hervorragend vertreten und unter anderem zwei Elfmeter gehalten.
"Wir werden uns die Entscheidung im Trainerteam bis zum letzten Tag offenhalten und schauen, wie es bei Max aussieht. Noch ist er nicht zu 100 Prozent fit", erklärte Wück. Heide wäre auf jeden Fall bereit, würde sein Team aber auch von der Bank aus anfeuern - "mit allem, was ich habe".