Treffer satt Verrücktes Tor-Spektakel zwischen Köln und KSC ohne Sieger
Eine 3:0- und 4:2-Führung reichte dem 1. FC Köln nicht: In einem sehr unterhaltsamen Fußballspiel in der 2. Fußball-Bundesliga teilten sich der FC und der Karlsruher SC beim 4:4 (4:2) die Punkte.
Luca Waldschmidt (3. Minute), Damion Downs (7./15.) und Tim Lemperle (45.+2.) schossen die Kölner Tore. Marvin Wanitzek langte mit einem Dreierpack (19./27./55.) für den KSC hin, auch Leon Jensen (52.) traf für die Karlsruher.
Nach der deutlichen Führung zu Beginn und auch noch zur Pause war die Punkteteilung für den Bundesliga-Absteiger zu wenig. Die Kölner warten nun seit drei Spielen auf einen Sieg und stecken erst einmal im Tabellenmittelfeld fest, während der nach wie vor ungeschlagene KSC mit 15 Punkten weiterhin ganz oben mitmischt.
Karlsruhes Eichner unzufrieden, Kölns Hübers hadert
KSC-Trainer Christian Eichner war dennoch nicht zufrieden und sprach das in der Kabine auch an. "Unsere Art und Weise, ins Spiel zu gehen, war nicht gut" sagte Eichner. Dennoch richtete er "ein großes Kompliment" an seine Mannschaft, die sich zurückkämpfte.
Auch FC-Kapitän Timo Hübers haderte mit dem Ergebnis. "Es ist einfach nur super frustrierend. Wir sind heute total effizient vorne und bekommen es dann hinten nicht hin, die Führung zu verteidigen", meinte Hübers gegenüber der Sportschau.
KSC im Spaziergang-Modus
Der KSC kam zu spät ins Kölner Stadion, weil der Mannschaftsbus im dichten Kölner Verkehr feststeckte. Die KSC-Spieler legten die letzten Meter zum Stadion sogar zu Fuß zurück. Das Spiel in Müngersdorf wurde zehn Minuten später angepfiffen.
Aber auch nach Anpfiff waren die Karlsruher offenbar noch im Spaziergang-Modus. Die Partie war gerade 15 Minuten alt, da führten die Kölner schon mit 3:0. Die FC-Fans konnten es nicht fassen - drei Chancen, drei Tore. In den beiden Spielen zuvor gegen den 1. FC Magdeburg und Fortuna Düsseldorf hatten die Kölner mehr als 40 Chancen für insgesamt drei Tore gebraucht.
Furiose Kölner Anfangsviertelstunde
Diesmal ging alles ganz schnell. Luca Waldschmidt dribbelte sich stark durch den KSC-Strafraum und donnerte den Ball aus spitzem Winkel in die Maschen - 1:0. Vier Minuten später folgte ein langer Flankenball von Leart Paqarada, den Damion Downs im Stil eines eiskalten Vollstreckers zum 2:0 verwertete. Und dann legte Downs in der 15. Minute sogar zum 3:0 nach - beste Karnevalsstimmung auf den Kölner Rängen.
Wer jetzt dachte, die Kölner würden so weitermachen - Fehlanzeige. Denn plötzlich wachten auch die Karlsruher auf. Einen Flankenball bekamen die Kölner nicht gut geklärt: Wanitzek war zur Stelle und verkürzte auf 1:3. Nur sieben Minuten später schlenzte Warnitzek erneut den Ball ins lange Eck, plötzlich stand es nur noch 2:3.
KSC immer stärker
Die aufregende Partie war wieder völlig offen und beruhigte sich auch danach nur wenig. Der KSC wurde immer stärker und hatte die Schläfrigkeit der Anfangsminuten nun gänzlich abgelegt. Schleusener hatte in der 41. Minte sogar die Chance zum 3:3-Ausgleich, köpfte jedoch nur an die Latte.
Glück für die Kölner, die sich an diesem Nachmittag vor dem gegnerischen Tor aber eiskalt zeigten. In der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit flankte erneut Paqarada von der linken Seite sehenswert in die Mitte, wo Lemperle seinem Gegenspieler Christoph Kobald entwischte und zum 4:2 nachlegte.
Karlsruhes Wanitzek mit drittem Treffer zum 4:4
Spätestens jetzt war deutlich: Der an den Adduktoren verletzte Verteidiger Marcel Franke fehlte der Karlsruher Abwehr sehr.
Auch nach der Pause ließ dieses verrückte Fußballspiel kaum Luft zum Atmen. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit war der KSC zu Beginn der zweiten gleich voll da. Leon Jensen kam in der 52. Minute nach einer Ecke völlig frei zum Kopfball - 3:4. Und weil Wanitzek an diesem Tag fast alles gelang, stand es in der 55. Minute 4:4.
Einen Ball bekamen die Kölner dabei wieder nicht geklärt, der Top-Goalgetter der Karlsruher an diesem Tag schlenzte zum Ausgleich ins Netz.
Mehr als eine halbe Stunde Spielzeit blieb nach diesen acht Toren noch, die Gäste aus Karlsruhe wirkten nun gefestigter und waren der Führung näher als Köln. Ein Treffer fiel aber nicht mehr.
Karlsruhe gegen Darmstadt, Köln gegen Ulm
Am 8. Spieltag geht es für Karlsruhe mit einem Heimspiel gegen Darmstadt weiter (04.10., 18.30 Uhr). Der 1. FC Köln empfängt zu Hause den SSV Ulm (05.10., 13.00 Uhr).