Franziska Preuß im Massenstart von Lernzerheide

Biathlon-Weltcup Preuß läuft aufs Podium und baut Vorsprung aus

Stand: 13.03.2025 13:43 Uhr

Franziska Preuß hat es beim verkürzten Einzel auf der Pokljuka am Donnerstag (13.03.2025) unter die besten drei geschafft. Viel wichtiger aber: Sie verteidigt ihr Gelbes Trikot und der Vorsprung in der Gesamtwertung ist wieder etwas größer geworden, weil ihr schärfste Konkurrentin am Schießstand zweimal patzte.

Preuß kam mit einer fehlerfreien Schießleistung auf den dritten Rang. Sie hatte aber 46,2 Sekunden Rückstand auf die französische Siegerin Julia Simon, die ebenfalls 100 Prozent schoss und erstmals in ihrer langen Karriere ein Einzel gewann. Dazwischen schob sich noch Hanna Öberg aus Schweden, die trotz 45 Strafsekunden sieben Sekunden schneller war als Preuß.

Wegen der schwierigen Wetterbedingungen hatten sich die Organisatoren im Vorfeld dazu entschieden, nur ein verkürztes Einzel zu veranstalten. Statt 15 Kilometer mussten die Frauen lediglich 12,5 km laufen. Ein Fehler am Schießstand wurde statt mit einer Strafminute nur mit 45 Sekunden Extrazeit bestraft. Bei teilweise sehr böigem Wind und tiefem Schnee forderte das Rennen dennoch alles von den Athletinnen.

60 Punkte bei noch vier Rennen

"Es war eine große Challenge, ich tue mich schon schwer, wenn es so tief ist. Die letzte Runde bin ich dann 'blau gegangen'", sprach Preuß anschließend die schweren äußeren Bedingungen an. Weil ihre ärgster Verfolgerin im Kampf um die große Kristallkugel, Lou Jeanmonnot, nur Siebte wurde, machte die Gesamtführende aber 24 Zähler gut und hat nun bei noch vier ausstehenden Individualrennen 60 Punkte Vorsprung in der Gesamtwertung. "Ich bin sehr erleichtert, dass ich sauber durchgekommen bin, das war wichtig", erklärte Preuß weiter.

Zweitbeste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) war Selina Grotian, die mit drei Fehlern und einem Rückstand von 3:11,9 Minuten als 14. aber die Top 10 verpasste. Johanna Puff wurde mit nur zwei Schießfehlern aber einer eher schwächeren Laufleistung 26. (+3:52,1 min.). Die weiteren DSV-Starterinnen hatten einige Probleme am Schießstand und lagen in der Endabrechnung weit zurück.

Preuß behält die Nerven

Preuß hatte den Vorteil, dass sie sich ein wenig an den Zeiten ihrer stärksten Konkurrentin im Kampf um die Gesamtwertung orientieren konnte. Jeanmonnot war zehn Nummern vor der Deutschen ins Rennen gegangen und musste vorlegen. Das erste Stehendschießen absolvierten beide fehlerfrei, die Französin war aber ein klein wenig schneller auf der Strecke. Beim zweiten Schießen konnte sich Preuß einen Vorteil erarbeiten, weil Jeanmonnot einen Fehler schoss, sie aber wieder fünf Treffer landete. In der Strecke aber konnte die 31-Jährige vom SC Haag das Tempo ihrer Gegnerin nicht mitgehen.

Also musste sie am Schießstand weiter konzentriert bleiben. Im vorletzten Schießen blieben beide wieder ohne Makel, der Vorsprung von Preuß betrug etwa 30 Sekunden. Dann kam Jeanmonnot zum letzten Schießen. Bis zum letzten Schuss sah es nach einer fehlerfreien Serie aus, dann aber leuchtete die Anzeige rot. Wenig später war Preuß dran. Sie behielt die Nerven und lag damit auf Podestkurs. Auf der letzten Schleife kämpfte sich Preuß über die immer schwerer werdende Strecke und sicherte den Platz auf dem Podium ab.

Grotian zu Beginn vorne mit dabei

Als erste der insgesamt sechs deutschen Starterinnen war Selina Grotian in die Spur gegangen. Sie traf im ersten Anschlag alle Ziele und war entsprechend vorne mit dabei. Nach einem Fehler stehend fiel sie aber ein Stück zurück, weil die Konkurrenz trotz des Windes ordentlich schoss. Zwei weitere Fehler im zweiten Liegendanschlag ließen die Hoffnungen auf eine Topplatzierung endgültig schwinden. Zumindest das letzte Schießen endete versöhnlich mit fünf Treffern.

Sophia Schneider leistete sich bei beiden Stehendanschlägen jeweils zwei Fehler und kam schließlich mit fast fünf Minuten Rückstand ins Ziel, das bedeutete in der Endabrechnung Position 44. Julia Tannheimer erlebte einen Tag zum Vergessen, sie setzte sieben der 20 Schüsse daneben und kam so nur auf Rang 71. Marlene Fichtner reihte sich nach vier Fehlern und einer schwachen Laufleistung noch zwei Positionen hinter Tannheimer ein.