96 bleibt ganz oben dran Hannovers Minimalisten schlagen auch gegen Nürnberg zu
Hannover 96 brauchte erneut keine Glanzleistung, aber es reichte wieder zum Sieg. Während die Niedersachsen durch das 2:0 (0:0) am Sonntag (29.09.2024) auf Platz vier vorrückten, rutscht der 1. FC Nürnberg immer mehr in den roten Bereich der 2. Liga. Ein Blitz-Doppelschlag von Marcel Halstenberg (Foulelfmeter) und Joker Monju Momuluh innerhalb von weniger als zwei Minuten entschied die Partie in der Schlussphase.
Bei keinem anderen Zweitligisten waren zuvor schon so wenige Tore gefallen wie bei Spielen von Hannover. Erst elfmal hatte es mit 96-Beteiligung in den ersten sechs Spielen geklingelt, die Niedersachsen waren die Minimalisten der Liga - und genau das führte sich auch gegen Nürnberg fort.
Klose vermisst die Torgefahr
"Ein verdienter Sieg für uns. Meine Jungs haben ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten kaum Räume, haben uns über das Spiel hinweg aber gute Chancen herausgespielt und haben uns belohnt", sagte Hannover-Trainer Stefan Leitl nach der Partie am Sportschau-Mikrofon.
Sein Gegenüber Miroslav Klose war nach der erneuten Pleite bedient: "Wenn wir uns außen durchspielen, müssen wir viel gefährlicher die Box attackieren. Hannover hat uns das heute vorgemacht. Das muss unser nächster Schritt sein."
Zieler und Reichert entschärfen Gelegenheiten
Der Start der Partie war rasant und verheißungsvoll. Ron-Robert Zieler musste schon in der zweiten Minute erstmals eingreifen, als Mahir Emreli aus spitzem Winkel versuchte, ihn im kurzen Eck zu erwischen. Fast im Gegenzug hatte dann Jessic Ngankam die erste Möglichkeit für Hannover, er spitzelte den Ball aber knapp über das Nürnberger Gehäuse (3.). Beim Kopfball von Nicolo Tresoldi musste dann auch FCN-Keeper Jan Reichert sein Können zeigen (13.).
Danach beruhigte sich das Spiel zunehmend. Julian Justvan sorgte mit einer Einzelaktion, die in einem Flachschuss knapp neben das Tor der Hannoveraner Tor resultierte, nochmal für Gäste-Gefahr (25.), ansonsten waren die Gastgeber spielbestimmend, aber nicht wirklich zwingend. Erst kurz vor Schluss der ersten Halbzeit hatte Phil Neumann noch die große Chance auf das 1:0, er köpfte den Ball aber Reichert gegen den Fuß (45.+2).
Serra und Momuluh - Joker entscheiden die Partie
Fußballerisch war die erste Halbzeit noch vernünftig, nach der Pause verflachte die Partie aber komplett. Lukas Schleimer hatte in der 59. Minute eine vernünftige Chance und köpfte drüber, aber ansonsten gab es jede Menge Leerlauf und Spielerwechsel. Und zumindest eine Maßnahme von 96-Trainer Stefan Leitl fruchtete dann beinahe - der kurz zuvor eingewechselte Momuluh scheiterte aber aus kurzer Distanz an Reichert (65.), wenig später schoss er aus drei Metern ans Außennetz (70.).
Doch dann sorgte doch ein Joker für die Entscheidung - im negativen Sinne. Janni Serra foulte wenige Minuten nach seiner Einwechslung im eigenen Strafraum und bescherte den Gastgebern einen Elfmetern. Den verwandelte Halstenberg zum 1:0 für Hannover (79.). Und dann trafen die 96er tatsächlich auch aus dem Spiel, Momuluh nutzte 104 Sekunden nach der Führung seine dritte Gelegenheit zum Endstand (81.).
Hannover bleibt damit Teil der Zweitliga-Spitzengruppe, ist nach sieben Spielen dank der perfekten Heimbilanz (alle vier Spiele im eigenen Stadion gewonnen) auf Rang vier vorgerückt. FCN-Coach Miroslav Klose und Nürnberg, die ohnehin schon in der Kritik gestanden hatten, stehen dagegen ungemütliche Tage bevor, der "Club" muss sich als 14. immer mehr mit dem Abstiegskampf befassen.
Hannover in Braunschweig, Nürnberg gegen Münster
Hannover 96 spielt am kommenden Spieltag bei Eintracht Braunschweig (06.10., 13.30 Uhr). Nürnberg spielt gegen Preußen Münster (05.10., 13.00 Uhr).