WM-Achtelfinale in Melbourne Kolumbien gewinnt Achtelfinal-Außenseiterduell gegen Jamaika
Deutschland-Bezwinger Kolumbien steht im WM-Viertelfinale. Gegen Jamaika reichte am Dienstag (08.08.2023) ein Tor zum Weiterkommen. Im Viertelfinale treffen die "Cafeteras" nun auf England.
Den Treffer zum 1:0-(0:0)-Sieg für Kolumbien in Melbourne erzielte Catalina Usme kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit. Das Tor war einer der wenigen Höhepunkte einer weitgehend zerfahrenen Partie. Das Team von Kolumbiens Trainer Nelson Abadía steht damit erstmals im Viertelfinale einer WM. Für Jamaika um Coach Lorne Donaldson enden die Titelkämpfe mit einer Gesamt-Torbilanz von 1:1.
Perez: "Waren kompakter"
"Ich bin einfach glücklich", sagte Kolumbiens Torfrau Catalina Pérez nach dem Spiel im ZDF. "Einfach glücklich, dass ich Teil des Teams bin." Zu den Gründen für den Sieg ergänzte die 28-Jährige: "Wir waren kompakter und sind sind als Einheit aufgetreten." Im Viertelfinale gegen England soll nun noch nicht Schluss sein: "Gegen England müssen wur sehr konzentriert auftreten und vorher gut rgenerieren. Dann ist da auch was drin."
Viele Fouls - kaum Spielfluss
Das Duell des Weltranglisten-25. aus Kolumbien gegen den Ranglisten-43. aus Jamaika war nicht nur das Duell der beiden großen WM-Außenseiter. Das Spiel vor 27.706 Zuschauern war mehr als eine Halbzeit lang auch das schwächste Achtelfinale der WM. Beide Teams neutralisierten sich, durch eine harte Gangart mit vielen kleinen oder härteren Fouls kamen kaum Spielfluss und Rhythmus zustande.
Immer wieder war das Spiel nach den Fouls unterbrochen, die erste Gelbe Karte zog Schiedsrichterin Kate Jacewicz dennoch erst in der 41. Minute. Jamaikas Allyson Swaby sah die Verwarnung nach einem Foul an Kolumbiens Angreiferin Mayra Ramirez. Da war die erste und bisher einzige Chance im Spiel gerade drei Minuten alt: Kolumbiens Jorelyn Carabalí hatte den Ball im Strafraum in guter Position auf dem Fuß, schoss aus der Drehung aber weit drüber (38.).
Erste Halbzeit: Keine echte Torchance
Insgesamt zählte die offizielle Statistik in der ersten Hälfte 7:2 Torschüsse für Kolumbien. Kein einziger davon ging aber wirklich aufs Tor. Jamaika, das ohne Gegentor (und einer Torstatistik von 1:0) durch die Gruppenphase gekommen war, verlegte sich ganz aufs Zerstören. Kolumbiens Superstar Linda Caicedo wurde im Mittelfeld komplett aus dem Spiel genommen.
Usme erlöst Kolumbien
Und so gingen die "Reggae Girlz" auch in die zweite Hälfte. Drei Unterbrechungen nach Fouls in den ersten Minuten ließen nichts Gutes für die Halbzeit erwarten. Doch ein Zauberball von Kolumbiens Abwehrspielerin Ana Guzmán brach den Abwehrbann: Der weite Ball der 18-Jährigen von der linken Außenbahn in den Strafraum nahm Kolumbiens Rekord-Nationalspielerin Catalina Usme in ihrem 47. Länderspiel perfekt mit und traf aus sieben Metern überlegt ins lange Eck (51.). Für die 33-Jährige war es ihr 27. Länderspiel-Tor.
Jamaika an den Pfosten
Nach 321 Minuten war Jamaikas Abwehr erstmals bei dieser WM durchbrochen. Und das Spiel nahm plötzlich Tempo auf. Direkt im Gegenzug hätte Jamaika ausgleichen können: Nach einem Freistoß hatte Kolumbiens Torfrau Catalina Pérez nicht das beste Timing, am langen Pfosten kam Jody Brown unter Bedrängnis zum Kopfball und traf dabei nur den Pfosten (52.).
Erster Jamaika-Torschuss nach 157 WM-Minuten
Jamaika agierte nun offensiver, für Kolumbien ergaben sich mehr Räume. Das Spiel wurde sehenswerter, es ging nun plötzlich Hin und Her. Kurz nach Browns Pfostenkopfball hatte Drew Spence die nächste Möglichkeit zum 1:1, ihr Versuch aus 18 Metern wurde aber von Pérez ohne Mühe entschärft - für Jamaika war es der erste Torschuss nach 157 WM-Minuten, nach dem 1:0-Siegtor gegen Panama.
Die beste Chance zum Ausgleich hatte erneut Spence: Die 30-Jährige köpfte nach schöner Vorarbeit von rechts aus acht Metern aber knapp neben das Tor (83.).
Auch Kolumbien an den Pfosten
Für das 2:0 und damit die Entscheidung hätte Leicy Santos sorgen können. Ihr Kopfball in der Schlussphase landete aber am Pfosten (86.).
Viertelfinale England vs. Kolumbien am Samstag
Im Viertelfinale treffen die Kolumbianerinnen nun am Samstag (12.08.2023) in Sydney auf England. Die Europameisterinnen von 2022 hatten sich am Montag (07.08.2023) dramatisch im Elfmeterschießen gegen Nigeria durchgesetzt.