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Auslosung der Champions League Warum es gut ist, dass Leverkusen wieder auf Bayern trifft
In der Champions League treffen Bayern München und Bayer Leverkusen im Achtelfinale aufeinander. Für "Fußball-Deutschland" ist das gut.
Die Auslosung in Nyon hat ergeben, dass die beiden in dieser Saison besten deutschen Mannschaften, da würde wohl kaum jemand widersprechen, im Achtelfinale der Königsklasse gegeneinander spielen.
Drei Duelle zwischen Bayer und Bayern diese Saison - kein eindeutiges Ergebnis
Nun ist es nicht so, dass Fußball-Deutschland das Duell Bayern gegen Bayer zuletzt nicht schon einige Male gesehen hätte. Am 5. Bundesliga-Spieltag im September dominierten die Bayern defensive Leverkusener, kamen aber nicht über ein 1:1 hinaus. Im Achtelfinale des DFB-Pokals im Dezember waren die Bayern trotz früher Roter Karte gegen Manuel Neuer gut im Spiel, verloren aber 0:1. Im letzten Duell, dem Liga-Spitzenspiel vor nicht einmal einer Woche, war hingegen Leverkusen hochüberlegen, verpasste beim 0:0 aber trotzdem den Siegtreffer gegen schwache Münchener und muss somit die Meisterschaft wahrscheinlich abhaken.
Die Bayern - und die, die es mit ihnen halten - dürften trotz der sehr harmlosen Vorstellung einigermaßen zufrieden aus diesem letzten Spiel gegangen sein: Denn angesichts eines Abstands von acht Punkten auf die zweitplatzierte Werkself in der Liga scheint die Meisterschale dieses Jahr wieder nach München zu wandern. Die Leverkusener dürften sich über letzteres wohl ärgern (auch wenn Xabi Alonso den Titel nach dem Spiel natürlich noch nicht abhaken wollte), in den Sozialen Medien las man aber auch immer wieder vom Leverkusener Stolz über die so dominante Vorstellung gegen die Münchener - dazu kommt die Gewissheit, dass man den Rivalen im Pokal eben schon ausgeschaltet hat.
Wer ist denn nun die beste Mannschaft dieser Saison?
Die Frage, wer denn nun in dieser Saison die beste Mannschaft in Deutschland ist, wurde "Fußball-Deutschland" vergangene Woche jedenfalls nicht eindeutig beantwortet. Ist es der (klare) Tabellenführer der Bundesliga, der aber in den letzten Wochen alles andere als durchweg überzeugend auftritt und den Playoff-Umweg ins Achtelfinale der Königsklasse nur sehr holprig nahm? Oder ist es der Tabellenzweite, der in der Champions League bisher hervorragend spielte, im Pokal noch vertreten ist und das letzte Aufeinandertreffen klar dominierte, ohne es aber zu gewinnen?
Eine Antwort, hinter der sich eine überzeugende Mehrheit versammelt, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt darauf nicht. Auch eine nicht-repräsentative Umfrage innerhalb der Sportschau-Redaktion ergab kein eindeutiges Stimmungsbild. Würden die Leverkusener die Bayern im Bundesliga-Titelrennen sensationell noch abfangen oder würde die Werkself nun plötzlich völlig einbrechen und noch diverse Niederlagen einfahren, wäre die Sache wahrscheinlich in die eine oder andere Richtung entschieden, aber ein wirklich realistisch erscheinender Weg zu einer eindeutigen Antwort bietet wohl nur das direkte Achtelfinal-Duell am 4./5. und 11./12. März.
"Fußball-Deutschland" braucht das Finale um die Vorherrschaft
Denn wie in dem berühmten hypothetischen Kasten des Physikers Erwin Schrödinger, in dem eine noch berühmtere hypothetische Katze eingesperrt ist, die solange gleichermaßen lebendig und tot ist, bis man die Kiste öffnet und Sicherheit erlangt, ist die beste Mannschaft Deutschlands in dieser Saison gerade gleichermaßen Bayer Leverkusen oder Bayern München. Es braucht das direkte Duell. Es braucht Deutschlands Fußball-Finale im wichtigsten Wettbewerb Europas.