
Stadion in Mailand Inter und AC Mailand wollen Stadionneubau in San Siro
Inter Mailand und die AC Mailand wollen der Stadt Mailand das Giuseppe-Meazza-Stadion mit dem umliegenden Gelände abkaufen - und ein neues Stadion bauen.
Beide Klubs teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass ein entsprechender Antrag bei der Stadt eingereicht hätten. "Das Dokument enthält den Vorschlag für den Erwerb des Giuseppe-Meazza-Stadions und der umliegenden Gebiete sowie einen Machbarkeitsplan für den Bau eines hochmodernen Stadions", heißt es.
Ein genaues Konzept fehlt noch
Wie das neue Stadion genau aussehen könnte, teilten die Klubs nicht. Im August 2023 kam die Denkmalschutz-Behörde der Region Lombardei zu dem Urteil, dass das Stadion ein architektonisches Kulturerbe ist und stehen bleiben muss.

Das Giuseppe-Meazza-Stadion in Mailand
Die Corriere della Sera berichtet, dass ein Parkplatz des alten Stadions für den Bau einer neuen Spielstätte genutzt werden soll. Das alte Stadion soll in Teilen erhalten bleiben und könnte demzufolge eine Museum oder Gedenkstätte werden. Alle Parkplätze sollen unterirdisch angelegt werden, viele Grünflächen und Gewerbeflächen entstehen.
Die Klubs schrieben: "Das endgültige Konzept werden zu einem späteren Zeitpunkt vorgestellt und sind nicht Teil der Einreichung." Die Pläne legen den Klubs zufolge aber "den Grundstein für ein wegweisendes Projekt, das international Maßstäbe setzen und der Stadt Mailand und ihren Einwohnern erhebliche Vorteile bringen wird".
Mailand wurde das Champions-League-Finale 2027 entzogen
Das Giuseppe-Meazza-Stadion, im Volksmund auch wie der Stadtteil San Siro genannt, ist in einem schlechten Zustand. Die UEFA entzog Mailand das Champions-League-Finale 2027 wieder, nachdem die Stadt das Endspiel unter Bedingungen zugesprochen bekam. Doch die Stadt konnte keine rechtzeitige Sanierung gewährleisten. Zuletzt mussten aus Sicherheitsgründen Teile einer Tribüne gesperrt werden.

Ikonisch: Die Aufgänge des Giuseppe-Meazza-Stadions
Das Spiel wurde neu ausgeschrieben. Im Mai wird die UEFA das Finale entweder Baku in Aserbaidschan oder Madrid mit dem Stadion von Atlético zusprechen.
Nach aktueller Planung soll in dem Stadion aber die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2026 über die Bühne gehen. Die Spiele finden in Mailand und Cortina d'Ampezzo statt.
Entscheidungen werden in den USA getroffen, nicht in Mailand
Beide Klubs befinden sich mittlerweile im Besitz von US-Investoren, nachdem sie zuvor chinesische Eigentümer hatten. Die Investmentgesellschaft Oaktree kaufte Inter im Mai 2024. Der Klub befand sich in finanziell schwierigen Verhältnissen. Die Verbindlichkeiten, die zwischenzeitlich bei rund 900 Millionen standen, wurden seitdem etwas reduziert. Die AC Mailand gehört seit 2022 der Investmentgesellschaft Redbird aus New York.
Das Projekt wird teuer: Schon jetzt werden die Kosten auf 1,5 Milliarden Euro geschätzt. Beide Klubs sollen laut Corriere della Sera darüber diskutieren, ob ein Klub das ganze Projekt alleine stemmen muss, wenn der andere ausfallen sollte.
Pläne änderten sich immer wieder
Zuletzt hatten beide Klubs jeweils einen Neubau in Eigenregie angedeutet. Inter Mailand veröffentlichte Grafiken eine Architekturbüros mit dem möglichen neuen Stadion in Rozzano, südwestlich von Mailand.
Die AC Mailand hatte den Kauf eines Grundstücks in der Ortschaft San Donato südöstlich der Stadt vermeldet, um dort einen Neubau hinzustellen. Mailands Bürgermeister Guiseppe Sala sagte damals: "Ich glaube, dass es ein Spiel ist, das noch offen ist."
Sporthistorischer Boden
Das Giuseppe-Meazza-Stadion war Schauplatz vieler wichtiger Fußballmomente. Die deutsche Nationalmannschaft legte mit den Vorrundenspielen in Mailand den Grundstein für den WM-Sieg 1990. Bayern München gewann 2001 gegen den FC Valencia die Champions League in San Siro.

Bayern-Spieler und Fans vor dem Finale 2001
Zahlreiche Legenden um Mailänder Derbys hat das Stadion ohnehin zu bieten. Seit 1926 teilen sich Inter und AC das Stadion. 2003 trafen sie im Halbfinale der Champions League aufeinander, die Ironie schlug zu: Nach einem 1:1 im Hinspiel und einem 0:0 im Rückspiel setzte sich die AC Mailand damals aufgrund der Auswärtstorregel durch.