Vier Tore und viel Leerlauf Wolfsburg und Frankfurt treten im Kampf um Europa auf der Stelle
Der VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt haben zum Abschluss des 23. Spieltags am Sonntag (05.03.2023) in der Fußball-Bundesliga wichtige Punkte liegen gelassen. Die erste Halbzeit war dabei ein Genuss für Fans - die zweite eher nicht.
Das Spiel begann mit einem Kuriosium. Nach etwa drei Minuten fiel Frankfurts Keeper Kevin Trapp auf, dass mit seinem Tor etwas nicht stimmte. Der linke Pfosten befand sich höher als der rechte und es stellte sich heraus, dass sich Wasser in dem Hohlraum unter dem Gestänge gesammelt hatte und das Tor auf dieser Seite hochdrückte. Trapp aber hatte die Lösung, er hängte sich an die Latte, riss an ihr und verdrängte so das Wasser - und sein Kasten war wieder in der Norm.
Drei Tore in etwas mehr als 15 Minuten
Wenig später hatte Trapp aber nicht die richtige Lösung für ein Problem. Nach einem Steilpass von Yannick Gerhardt war Omar Marmoush durch, umkurvte den herauseilenden Torhüter und erzielte die Führung für die Gastgeber (10.). Zwar entschied das Schiedsrichtergespann zunächst auf Abseits, die Videobilder belegten jedoch schnell, dass es sich um eine Fehleinschätzung handelte.
Frankfurt hatte aber eine passende Antwort parat. Nach einem abgeblockten Schuss von Jesper Lindström flankte Aurelio Buta in die Mitte, wo Topstürmer Randal Kolo Muani per Kopf zur Stelle war und sein elftes Saisontor erzielte (22.). Kurz darauf durfte wieder ein Frankfurter Franzose jubeln: Evan Ndicka legte sich nach einer verunglückten Rettungsaktion den Ball auf seinen linken Fuß und knallte ihn per Dropkick zum 2:1 für die Gäste ins Tor (26.).
Wolfsburgs Offensive mit starker Halbzeit
Die Partie beruhigte sich im Anschluss kurz. Doch dann gab es wieder Aufregung vor dem Frankfurter Tor. Erneut tauchte Marmoush frei vor Trapp auf und überlistete den Torhüter, seinen Chipball konnte Tuta jedoch noch knapp vor der Linie klären (37.). Im Anschluss an die folgende Ecke parierte Trapp noch einen Volleyschuss von Gerhardt (38.).
Grundsätzlich war Wolfsburg abgesehen von den vier Minuten, in denen Frankfurt seine beiden Treffer erzielte, die bessere Mannschaft. Und das wurde belohnt. Nach einem Freistoß von Patrick Wimmer drückte Gerhardt den Ball aus kurzer Distanz zum Ausgleich ins Tor (43.). Es war bereits das fünfte Tor für Wolfsburg in dieser Saison nach einer Freistoßflanke. Und kurz vor der Pause wären die "Wölfe" beinahe noch in Führung gegangen, Tuta rettete aber in der fünften Minute der Nachspielzeit erneut gegen Marmoush.
Frankfurt dominant, Wolfsburg gefährlich
Die zweite Halbzeit brauchte dann etwas Anlaufzeit. Daichi Kamada hatte nach knapp zehn Minuten den ersten vielversprechenden Abschluss, er verfehlte aus 20 Metern jedoch knapp das Tor (55.). Frankfurt gelang es immerhin aber, die Kontrolle im Spiel zu übernehmen. Das Team von Oliver Glasner brauchte einen Sieg, um wieder Anschluss an die Champions-League-Plätze zu bekommen, nachdem Union Berlin, RB Leipzig und der SC Freiburg am Wochenende nicht gewinnen konnten.
Doch die große Chance auf die Führung hatte Wolfsburg - und wieder war Gerhardt beteiligt. Nach einem Traumpass kam es zur Eins-gegen-eins-Situation gegen Trapp, der sich jedoch so breit machte, dass der Wolfsburger den Ball nicht an ihm vorbeibekam (63.). Kurz darauf war Tuta wieder der Retter für die Eintracht, ohne seine Rettungsaktion wäre Marmoush frei aufs Frankfurter Tor zugelaufen (65.). Gerhardt hatte dann wieder das 3:2 auf dem Fuß, schloss aber zu unplatziert ab (70.).
Fehlende Durchschlagskraft in der Schlussphase
In der Schlussphase war Wolfsburg das Team, dass Druck auf den Sieg machte. Auch für das Team von Niko Kovac war es schließlich eine wegweisende Partie, bei einem Sieg wäre der Abstand auf Frankfurt auf Rang sechs auf zwei Zähler geschrumpft. Im letzten Drittel agierten die Gastgeber jedoch oft zu ungenau, vielversprechende Situationen gab es zwar, Chancen aber nicht.
Frankfurt hatte dann die große Möglichkeit auf den Sieg. Casteels wurde bei einem hohen Ball von einem eigenen Mann so stark behindert, dass die Kugel vor den Füßen von Ndicka landete, der den Außenpfosten traf (89.). Auf der anderen Seite fehlten Lukas Nmecha nur Zentimeter zum Siegtreffer für den VfL (90.+2). Es war die letzte gute Gelegenheit und so verpassten beide Teams einen wichtigen Schritt im Kampf um Europa.
Wolfsburg gegen Union, Frankfurt empfängt Stuttgart
Am 24. Spieltag tritt Frankfurt im eigenen Stadion gegen den VfB Stuttgart an (Samstag, 11.03.2023 um 15.30 Uhr). Wolfsburg ist einen Tag später zu Hause gegen Union Berlin gefordert (19.30 Uhr).