
Nach Auswärtsspiel in Ulm Magdeburger Fans randalieren auf Autohof bei Nürnberg
Nach der Niederlage in Ulm haben Fans des 1. FC Magdeburg auf der Heimreise an einem fränkischen Autohof randaliert. Einige von ihnen sollen die örtliche Tankstelle beklaut und eine Mitarbeiterin angegriffen haben. Auch Fahrzeuge der alarmierten Polizei wurden beschädigt. Die nahm 229 Personalien auf.
- Bei einem Stopp an einem Autohof bei Nürnberg sollen FCM-Fans eine Tankstelle bestohlen und eine Mitarbeiterin beleidigt und bespuckt haben.
- Die Polizei nahm vor Ort 229 Personalien auf, gegen rund 20 Diebstahl-Tatverdächtige wird ermittelt.
- Während des Einsatzes sollen Unbekannte Polizeiautos beschädigt, bespuckt und auf sie uriniert haben.
Bei einem Stopp dreier Busse und mehrerer Autos mit Fußball-Fans des 1. FC Magdeburg sollen Fans offenbar Gegenstände aus einer Tankstelle gestohlen haben – unter anderem E-Zigaretten. Wie die Polizei in Mittelfranken am Sonntag mitteilte, war es Samstagabend am Autohof Schnaittach nahe Nürnberg deshalb zu einem Großeinsatz gekommen.
Eine Mitarbeiterin, die nach dem mutmaßlichen Diebstahl eingriff und die Kennzeichen der Busse fotografieren wollte, wurde laut Polizei angegriffen. Mehrere, bislang unbekannte Männer, sollen sie beleidigt haben, einer davon soll ihr ins Gesicht gespuckt haben.
Daraufhin wurde die Polizei alarmiert, später auch die Bereitschaftspolizei. Noch bevor die Beamten eintrafen, übergaben die Fans den Angaben zufolge einen Beutel mit zahlreichen gestohlenen Gegenständen an die Tankstellenmitarbeiter. Bei der Durchsuchung der Busse sei dennoch weiteres, mutmaßliches Diebesgut gefunden worden.
Polizeifahrzeuge angegriffen
Die Polizisten nahmen vor Ort 229 Personalien auf. Die Person, der Körperverletzung vorgeworfen wird, wurde erkennungsdienstlich behandelt. Bei den Diebstählen geht die Polizei von 20 beteiligten Tatverdächtigen aus, der Schaden beläuft sich hier den Angaben nach auf rund 500 Euro.
Während des Einsatzes sind laut Polizei auch mehrere Einsatzfahrzeuge beschädigt worden. Demnach haben Unbekannte Fahrzeugteile abgebrochen, sie verkratzt, Reifenventile aufgedreht, auf Fahrzeuge gespuckt und uriniert. Die Ermittlungen dazu laufen.
Mann im Krankenhaus
Während des Einsatzes kam darüber hinaus zu einem Notfall: Ein Mann aus den Bussen erlitt einen Krampfanfall. Ein Rettungshubschrauber brachte einen Notarzt zum Autohof, der Mann wurde mit einem Krankenwagen in ein Krankenhaus gebracht. Knapp sechs Stunden nach Beginn der Vorfälle sei der Einsatz an der Tankstelle beendet worden. Die Polizei begleitete die Busse aber noch bis zur bayerischen Landesgrenze.
Der 1. FC Magdeburg hatte zuvor bei der 0:1-Niederlage in Ulm einen Dämpfer im Kampf um den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga hinnehmen müssen.
dpa, MDR (Sebastian Gall)