Skispringen Weltcup Phänomen Paschke fliegt und siegt auch in Wisla
Das "Skisprung-Phänomen" Pius Paschke hat die Konkurrenz auch beim Skisprung-Weltcup in Wisla distanziert. Der 34-Jährige triumphiert zum dritten Mal in diesem Winter und baut seine Gesamtführung aus.
Elf Jahre Anlauf hat Pius Paschke gebraucht, um in die Erfolgsspur der Skisprung-Schanze zu kommen. Und einmal zum Höhenflug angesetzt, will der 34-Jährige gar nicht mehr landen. Der Springer vom WSV Kiefersfelden siegte am Sonntag (08.12.2024) wie zuvor in Lillehammer und Ruka und auch beim Weltcup in Wisla.
Nach Platz drei am Samstag folgte am Sonntagabend der Triumph in der polnische Skisprung-Hochburg. Hinter ihm landeten die Österreicher Jan Hoerl (8,5 Punkte Rückstand) und Stefan Kraft (-12,5 Punkte) auf Platz zwei und drei.
Paschke stellt Skisprung-Welt auf den Kopf
"Das kontinuierliche Weiterarbeiten ist der Schlüssel gewesen. Jedes Jahr ein paar kleine Schritte", sagte Paschke nach der Siegehrung am Sportschau-Mikrofon zu seinem Erfolgsgeheimnis: "Jetzt fällt es mir gerade relativ leicht, das auch abzurufen."
Am Samstag war Paschke hinter Sieger Daniel Tschofenig und dem Schweizer Gregor Deschwanden auf Platz drei gelandet. Der ruhige Oberbayer hatte im Anschluss erklärt, dass da "noch was geht".
Gesagt, getan: Mit 136 Metern (149 Punkte) sprang er im ersten Durchgang so weit wie kein anderer und behielt auch beim zweiten Sprung alles im Griff, auch wenn seine Kontrahenten alles daran gelegt hatten, ihn aus dem Konzept zu bringen.
"Taktisches Spiel" der Österreicher lässt Paschke kalt
"Die Österreicher haben ein taktisches Spiel gespielt und haben bei ihren Leuten verkürzt", verriet Bundestrainer Stefan Horngacher in der Sportschau: "Wir wollten auch noch mal verkürzen, aber das ist nicht gelungen. Vielleicht hat der Computer gestreikt."
Bundestrainer zieht Hut vor Paschke
Natürlich hatte der nüchterne Coach nur Lob für Paschke übrig: "Pius hat das souverän gemacht und gewonnen, da kann man nur den Hut ziehen. (...) Er springt einfach auf unglaublich hohem Niveau. Man kann normal mit ihm reden, er springt so, wie er immer springt."
Paschke baute seinen Vorsprung nicht nur nach seinem zweiten Sprung noch einmal aus. Durch seinen souveränen Sieg hat er nun nach sechs Springen bereits 376 Punkte auf seinem Konto, Stefan Kraft auf Platz zwei steht bei 300.
Auch Wellinger bleibt im Aufwind
Andreas Wellinger unterstrich erneut seine ansteigende Form, der Ruhpoldinger landete nach zwei guten Sprüngen auf Rang sieben. Karl Geiger und Stephan Leyhe auf dem 14. und 20. Platz komplettierten eine solide deutsche Mannschaftsleistung.
Restliche deutsche Springer tun sich schwer
Im Vergleich zum bisherigen Winter ließen die übrigen DSV-Adler ein wenig die Flügel hängen. Philipp Raimund, am Samstag noch guter 14., schaffte den Einzug in Durchgang zwei ebenso nicht wie Youngster Adrian Tittel (20 Jahre/Aue) und Oldie Markus Eisenbichler (33/Siegsdorf). Raimund wurde im ersten Durchgang 35., ihm fehlten nur 3,0 Punkte für das Finale der besten 30. Eisenbichler wurde 38., Tittel 40.
Tittel hatte am Samstag bereits die Qualifkation nicht gepackt. Für Eisenbichler, der nach einjähriger Rückstufung ins B-Team wieder im Weltcup startet, war an beiden Tagen nach dem ersten Sprung Schluss.