Pius Paschke, Andreas Wellinger, Philipp Raimund, Karl Geiger

Skispringen In Zakopane die Vierschanzentournee vergessen

Stand: 16.01.2025 13:40 Uhr

Für die deutschen Skispringer steht ab Freitag die Rückkehr in den Weltcup-Alltag an. In Zakopane soll die verkorkste Vierschanzentournee zu den Akten gelegt werden.

Das Highlight um den Jahreswechsel hatte die deutschen Skispringer zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Pius Paschke und Co. waren als Mitfavoriten gestartet, sahen im Endeffekt gegen ein furios springendes Team aus Österreich aber keinen Stich. "Wir hatten uns mehr vorgenommen", lautete Andreas Wellingers trockene Analyse nach dem Abschluss in Bischofshofen.

Bundestrainer Stefan Horngacher hatte vor allem die fehlende Lockerheit und Umbekümmertheit als Problemstelle ausgemacht. Gerade Paschke, der zu Saisonbeginn von Erfolg zu Erfolg gesprungen war, schien angesichts des Drucks, den Erfolgshunger einer ganzen Nation nach einer mehr als zwei Jahrzehnten andauernden Durststrecke zu stillen, zu verkrampfen.

WM als nächstes großes Ziel

So oder so zeigte der Tiefschlag sieben Wochen vor dem nächsten Saisonhighlight den DSV-Adlern die Defizite auf. Im März steht die WM in Trondheim an. Eine oder gar mehrere Medaillen scheinen aktuell nicht in Reichweite. Auch, weil die Konkurrenz aus Österreich derart kaum zu schlagen ist. Doch auch Horngacher weiß: "Im Skispringen kann es schnell gehen, nach oben wie nach unten." Nach der Tournee hatte er angekündigt, die Situation "in Ruhe" zu analysieren und "den Hebel" an den richtigen Stellen anzulegen, "um schnell wieder nach oben zu kommen".

Im Idealfall schon am Wochenende in Zakopane. Im polnischen Skisprung-Mekka stehen am Samstag (16.15 Uhr im Ersten) und Sonntag (16 Uhr im Ersten) ein Teamwettbewerb und ein Einzelspringen an. Bereits am Freitag geht es in der Qualifikation (18 Uhr im Livestream) von der Wielka-Krokiew-Schanze.

Pius Paschke fühlt sich bereit für die neuen Herausfoderungen: "Die letzte Woche war ganz entspannt, ich habe den Fokus auf das Krafttraining gelegt und bin bewusst nicht gesprungen." Der 34-Jährige freut sich in Zakopane "vor allem, weil dort immer eine wahnsinnige Stimmung herrscht. Die Schanze ist cool, und noch besser ist es, dass wir gleich zum Start den Teambewerb springen."

Stoch gibt Comeback bei Heimspiel

In Zakopane werden die Augen auch auf Kamil Stoch gerichtet sein. Der dreimalige Olympiasieger kehrt bei seinem Heimspiel zurück in den Weltcup. Bei der Tournee hatte der ehemalige Ausnahmespringer wegen eines Formtiefs noch gefehlt und die Zeit stattdessen für zusätzliche Trainingseinheiten genutzt. Für die Wettkämpfe in seiner Heimatstadt erhielt er von Polens Cheftrainer Thomas Thurnbichler nun einen von fünf Startplätzen.

Das deutsche Aufgebot in Zakopane und Sapporo

Männer:

  • Karl Geiger (SC Oberstdorf)
  • Felix Hoffmann (SWV Goldlauter Haidersbach)
  • Pius Paschke (WSV Kiefersfelden)
  • Philipp Raimund (SC Oberstdorf)
  • Constantin Schmid (WSV Oberaudorf)
  • Adrian Tittel (SG Nickelhütte Aue)
  • Andreas Wellinger (SC Ruhpolding)

Frauen in Sapporo:

  • Selina Freitag (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)
  • Anna Hollandt (SC Degenfeld)
  • Alvine Holz (WSV Bad Freienwalde)
  • Agnes Reisch (WSV Isny)
  • Katharina Schmid (SC Oberstdorf)
  • Juliane Seyfarth (WSC Ruhla)