Weltcup in Sapporo Freitag und Schmid fehlt das Glück auf der Fliegerschanze
Die Ausgangslage war glänzend, doch am Ende jubelten andere: Katharina Schmid und Selina Freitag sind am Samstag (18.01.2025) beim ersten von zwei Weltcups im japanischen Sapporo leer ausgegangen. Bei Freitag haperte es bei der Landung, bei Schmid an der Weite.
Freitag und Schmid verpassten als Fünfte und Sechste das Podest in einem spannenden Flutlichtspringen in Japan. Den Sieg sicherte sich die Kanadierin Alexandria Loutitt, die in Sapporo einen Topsprung nach dem nächsten ablieferte.
Loutitt gewann mit Sprüngen auf 127 und 131 Meter mit deutlichem Vorsprung vor Lisa Eder aus Österreich und Eirin Maria Kvandal (Norwegen).
Trainer Kuttin - "Killer hat gefehlt"
Für Freitag und Schmid war das Podest nach dem ersten Durchgang in greifbarer Nähe. Doch die Beiden brachten im Finale keine Top-Leistung. Die Oberwiesenthalerin Freitag lag nach dem ersten Durchgang mit 121 Metern auf dem fünften Platz und attackierte: 129 Meter hätten für die zwischenzeitliche Führung gereicht, doch Freitag wagte keinen Telemark und bekam die entscheidenden Punkte abgezogen.
Als Dritte nach dem ersten Sprung hatte die vierfache Saisonsiegerin Schmid eine noch bessere Ausgangslage, sie kam auf der Fliegerschanze aber nicht optimal ins Fliegen und landete schon nach 123 Metern, damit platzierte sie sich in der Endabrechnung auf dem sechsten Rang - 0,1 Punkte hinter Freitag. Zum Podest fehlten auch ihr nur die Winzigkeit von 1,4 Punkten.
"Es war eine enge Kiste. In letzter Konsequenz hat uns der Killer gefehlt. Ansonsten war es ein guter Wettkampf", sagte Bundestrainer Heinz Kuttin.
Eder mit Hammersprung auf das Podest
Eine grandiose Aufholjagd legte die Österreicherin Lisa Eder hin. Als Elfte nach dem ersten Durchgang gelang ihr im Finale ein Wahnsinnssprung auf 131 Meter. Daran bissen sich alle die Zähne aus - lediglich Loutitt konnte kontern und gewann verdient.
Agnes Reisch (WSV Isny) kam auf der Schanze in Japan auch bestens zurecht - allerdings nur im Training und in der Qualifikation. Im Wettkampf lief es nicht ganz so rund - 120,5 Meter und 124,5 Meter bedeuteten am Ende den zwölften Platz.
Seyfarth punktet auch in Japan
Juliane Seyfarth vom WSC Ruhla sammelte nach Sprüngen auf 114,5 Meter und 119,5 Meter als 20. einige Weltcup-Punkte. Diese blieben Alvine Holz (WSV Bad Freienwalde) nicht vergönnt. Nach einem "Hopser" auf 92 Meter schied die Spätstarterin, die gebürtige Berlinerin begann erst mit 14 mit dem Skispringen, als Letzte im ersten Durchgang aus.
Hollandt verpasst Finale
Anna Hollandt vom SC Degenfeld musste schon in der Qualifikation die Segel streichen.
Am Sonntag (3.00 Uhr/MESZ im Sportschau-Ticker) steht die zweite Chance auf der Fliegerschanze an, danach zieht der Tross weiter nach Zao, wo am kommenden Wochenende drei Springen stattfinden. "Zao ist ein bisschen schwieriger: Kleinschanze mit schwierigem Anlauf, auf den wir uns einstellen müssen. In den letzten Jahren lief es aber auch dort ganz gut", blickte Freitag voraus.