Keine Option für die Vierschanzentournee Skispringen: Bundestrainer Horngacher kritisiert Eisenbichler
Es läuft einfach nicht für Markus Eisenbichler. Der einstige Top-Springer fliegt im Conti-Cup weiter hinterher. Bundestrainer Horngacher geht mit dem Bayern hart ins Gericht - kritisiert dabei unter anderem eine Ausbildung im Sommer.
Weltmeister Markus Eisenbichler hat auch am letzten Skisprung-Wochenende vor der Vierschanzentournee keine Werbung in eigener Sache betreiben können: Im zweitklassigen Continentalcup kam der 32-Jährige im finnischen Ruka am Freitag (15.12.2023) und Samstag (16.12.2023) nur auf die Plätze 16 und 26. Damit ist der Bayer weiterhin kein Kandidat für den Saisonhöhepunkt der Skispringer.
Horngacher: "Unverständlich"
Zu den mäßigen Ergebnissen kommt deutliche Kritik von Bundestrainer Stefan Horngacher: "Dass er so überhaupt nichts zusammenbringt, ist für mich unverständlich", sagte Horngacher am Rande des Weltcups im Schweizerischen Engelberg. "Ich habe mit ihm nicht gesprochen. Er überspielt oft viele Dinge. Wir müssen mal reden, wo die Reise hingeht. Leistung zählt, das ist einfach so. Es ist egal, wie viele Medaillen du zu Hause hängen hast", sagte der Österreicher mit Blick auf den sechsfachen Weltmeister.
Bundestrainer Stefan Horngacher, schwenkt eine deutsche Fahne
Verletzungen und Ausbildung - "Muss nicht sein"
Als Gründe für den Absturz des einstigen deutschen Vorfliegers nannte Horngacher Verletzungen im Sommer, aber auch eine Ausbildung Eisenbichlers. Der Siegsdorfer hatte zuletzt eine Aufstiegsausbildung in den gehobenen Dienst der Polizei absolviert und diese im Herbst erfolgreich abgeschlossen. "Er hat im Sommer ein bisschen zu viele Probleme gehabt: Mit seinem Knie, er war immer wieder verletzt, auch mit seiner Ausbildung. Davon haben wir ihm auch abgeraten, das muss auch nicht unbedingt sein. Das wollte er unbedingt durchziehen", kritisiert Horngacher offen die Doppelbelastung seines einstigen Leistungsträgers.
Start in der "Nationalen Gruppe"?
Die Chancen auf einen Start bei der Tournee dürften für Eisenbichler nach seinen schwachen Leistungen und der offenen Kritik des Bundestrainers äußerst gering sein. Selbst für die sogenannte "Nationale Gruppe", in der der Deutsche Skiverband bei den Heim-Springen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen neben den Weltcup-Startern sechs weitere Athleten starten lassen darf.
Ruka: Vier Deutsche besser als Eisenbichler
In beiden Ruka-Springen waren mit Luca Roth, Constantin Schmid, Felix Hoffmann und Finn Braun gleich vier Deutsche besser als Eisenbichler. Auch zuvor beim Continentalcup in Lillehammer konnte der Team-Olympia-Dritte von 2022 als 14. und 23. nicht überzeugen. Erstmals seit 2012 dürfte die Vierschanzentournee am 29. Dezember ohne den dreifachen Weltcupsieger starten.