![Selina Freitag im Weltcup von Ljubno | IMAGO / GEPA pictures Selina Freitag im Weltcup von Ljubno](https://images.sportschau.de/image/d722a57a-d303-4fde-bc9b-eaef3ba0150d/AAABlQlnqxA/AAABkZLrr6A/original/selina-freitag-ljubno-100.jpg)
Weltcup in Ljubno Schwerer Sturz überschattet Topleistung von Selina Freitag
Skispringerin Selina Freitag hat ihre fabelhafte Form auch in Ljubno unter Beweis gestellt. Mit zwei Top-Sprüngen segelte sie am Samstag (15.02.2025) beim ersten von zwei Weltcupspringen auf den zweiten Platz. Doch am Ende wurde das überlagert von einem anderen Ereignis.
Freitag landete auf der kleinen Schanze hinter der Weltcup-Spitzenreiterin Nika Prevc. Die Norwegerin Thea Minyan Björseth wurde Dritte.
Björseth muss ins Krankenhaus gebracht werden
Allerdings wurde die Stimmung getrübt, weil Björseth, Führende nach dem ersten Durchgang, bei der Landung stürzte und minutenlang im Auslauf behandelt werden musste. Nach ersten Diagnosen trug sie schmerzhafte Verletzungen am linken Knie und linken Ellenbogen davon. Sie wurde für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. "So etwas sieht man nie gern. Da fühlt man mit", sagte Katharina Schmid, die den Wettkampf als Siebte beendete.
Während Schmid die Lockerheit fehlt, geht es bei Freitag fast von allein. Die Athletin vom WSC Erzgebirge Oberwiesenthal lag nach dem ersten Sprung punktgleich mit Sara Takanashi auf dem dritten Platz. Während die Japanerin zurückfiel, flog Freitag mit 94,5 Metern auf das Podest.
Prevc, Zweite nach dem ersten Durchgang, gelang ein fabelhafter Sprung auf 95 Meter. Damit ging sie in Führung. Björseth, die Schanzenrekord (97 Meter) gesprungen war, hatte alle Trümpfe in der Hand. Sie setzte bei ihrem zweiten Sprung bei 94,5 Metern auf, kam aber zu Fall. Trotzdem reichte es angesichts des großen Vorsprungs zum dritten Platz. Der geriet aber angesichts des Sturzes in den Hintergrund.
Schmid - ein guter Sprung reicht nicht
Auch Katharina Schmid schüttelte in Slowenien zunächst enttäuscht den Kopf. Nach einem starken Probesprung patzte die Oberstdorferin ausgerechnet im Wettkampf. Nach nur 81 Metern war der Podestplatz schon zur Halbzeit futsch. Im Finale packte die mehrfache Weltmeisterin dann ihr wahres Leistungsvermögen aus.
93 Meter brachten das Lachen zurück und spülten sie noch zwei Plätze nach vorn. Das Gelbe Trikot der Gesamtbesten, das Schmid Ende Januar abgeben musste, rückt trotzdem in weitere Ferne, weil Prevc einfach tadellos springt.
Görlich - Starkes Comeback nach Kreuzbandriss
![Luisa Görlich schwebt nach fast einem Jahr Zwangspause durch die Weltcup-Luft. | IMAGO / GEPA pictures Luisa Görlich im Springen von Ljubno](https://images.sportschau.de/image/b67624d0-f625-430b-b449-cfaacdc92b19/AAABlQl1BWA/AAABkZLlUbs/16x9-960/luisa-goerlich-ljubno-100.jpg)
Luisa Görlich schwebt nach fast einem Jahr Zwangspause durch die Weltcup-Luft.
Auf der kleinen Schanze in Ljubno ging die lange Leidenszeit von Luisa Görlich zu Ende. Knapp ein Jahr nach ihrem Kreuzbandriss feierte die Thüringerin ihr Comeback und sprang als 13. prompt in die Top 15. "Ich bin sehr glücklich. Das Knie hält und tut nicht mehr weh. Es macht einfach wieder Spaß, dabei zu sein", sagte Görlich im ZDF. Sie habe im Training einiges anders gemacht und offenbar vieles richtig. Mit 85 und 88,5 Metern gelangen der 26-Jährigen vom WSV 08 Lauscha zwei starke Sprünge.
Juliane Seyfarth war dagegen nicht rundum glücklich. Die Springerin vom WSC Ruhla setzte bei 79,5 und 81 Metern auf und haderte vor allem mit ihrem Absprung. "Es ist nicht leicht, den Tisch zu erwischen", sagte Seyfarth, die in der Endabrechnung 21. wurde.
Torazza im Glück - Holz raus
Die Schweizer-Deutsche Emely Torazza springt erst seit einem halben Jahr für Deutschland und hatte am Samstag das Glück der Tüchtigen. Weil Heidi Dyhre Traaserud (Norwegen) disqualifiziert wurde, rutschte Torazza ins Finale. Mit 74 und 77 Metern sammelte die Athletin vom SC Oberstdorf als 26. erste Weltcuppunkte. Als sie von ihrem Glück und der zweiten Chance erfuhr, habe sie "geheult und alles rausgelassen", erzählte Torazza im ZDF. Sie habe dann kaum noch Zeit zur Vorbereitung gehabt, sei aber mit dem zweiten Sprung zufrieden.
Alvine Holz vom WSV Bad Freienwalde verpasste dagegen als 32. nach einem Satz auf 76,5 Meter den zweiten Durchgang.
Pause für Senkrechtstarterin Reisch
In den Startlisten suchten die Skisprung-Fans am Samstag indes vergeblich nach Agnes Reisch. Die "Frau der Stunde" im deutschen Skisprung-Team reiste aus "Gründen der Belastungssteuerung" (Deutscher Skiverband) nicht zum Weltcup nach Ljubno. Die 25-Jährige hatte sich am vergangenen Wochenende in Lake Placid für ihre Top-Form mit ihrem ersten Weltcup-Podest belohnt. Nach Platz zwei im Einzel gewann sie zudem im Mixed mit Selina Freitag, Philipp Raimund und Andreas Wellinger Gold.