Slalom-Weltcup in Are Mikaela Shiffrin feiert Traum-Comeback
Was für eine Show der besten Skifahrerin der Geschichte: Mikaela Shiffrin hat ihren ersten Wettkampf nach Verletzungspause eindrucksvoll gewonnen. Sie distanzierte die Slalom-Konkurrenz am Sonntag (10.03.2024) in Are um über eine Sekunde.
Schon zur Halbzeit hatte die Amerikanerin das Feld angeführt, da war es nach einigen kleineren Fehlern auf der Piste aber noch eine enge Angelegenheit. Lediglich 0,01 Sekunden betrug ihr Vorsprung auf Dominique Gisin (Schweiz), 0,11 Sekunden waren es auf Zrinka Ljutic (Kroatien). Im zweiten Lauf zeigte Shiffrin dann ihre ganze Klasse, fuhr mit Abstand die beste Zeit aller Athletinnen und damit auch zu einem herausragenden Sieg.
"Gratulation, Mikaela Shiffrin. Du bist einfach die Beste, sensationell", staunte Sportschau-Experte Felix Neureuther bei der Zieldurchfahrt. Es war Shiffrins erstes Rennen nach über sechswöchiger Verletzungspause wegen einer Innenbandverletzung.
Dürr verpasst Podest denkbar knapp
Lena Dürr war mit einem Rückstand von nur 0,24 Sekunden auf Shiffrin in den zweiten Durchgang gegangen und legte vor. Zwar war ihr Lauf nicht fehlerfrei, sie schaffte es aber, ihre Position zu halten. Mehr war aber nicht mehr drin, weil sie zu viel Zeit verloren hatte, um Zrinka Ljutic (2./+1,24 Sekunden) und Dominique Gisin (3./+1,34 Sekunden) noch verdrängen zu können. Bitter: Im Ziel fehlte Dürr - sie war insgesamt 1,35 Sekunden langsamer als Shiffrin - nur eine Hundertstel aufs Podium.
"Es hat richtig Spaß gemacht. Es ist sehr eng da vorne bei uns vieren, das wird ein richtig spannender zweiter Durchgang. Ich bin aber erstmal zufrieden, dass ich es so runtergebracht habe, der Hang verzeiht einem keine Fehler", hatte Dürr im Sportschau-Interview nach dem ersten Durchgang gesagt. Zwar wurde es nichts aus dem Podestplatz, doch auch im Ziel nach dem zweiten Lauf reagierte sie glücklich.
Aicher rast in Top 10
Auch Emma Aicher erwischte in Are einen guten Tag. Mit hoher Startnummer hatte sie es zur Halbzeit auf Rang elf geschafft, mit einem starken zweiten Lauf rückte sie sogar noch in die Top 10 vor. Mit einem Rückstand von 1,91 Sekunden wurde Aicher am Ende Siebte und war damit nicht weit weg von der deutschen Topathletin Dürr entfernt.
Shiffrin mit Slalom-Gesamtsieg
Die 32-Jährige war die einzige, die zumindest theoretisch noch Shiffrin die kleine Kristallkugel im Slalom abnehmen konnte. Trotz ihrer langen Pause ging die ewige Rekordsiegerin im Ski Alpin mit einem Vorsprung von 188 Punkten auf Dürr in Are an den Start - für die Deutsche hätte es also sowohl in Schweden als auch beim Weltcupfinale nächste Woche in Saalbach Hinterglemm ideal laufen und Shiffrin praktisch ausscheiden müssen.
So sicherte sich die Amerikanerin vorzeitig wenigstens die Gesamtwertung im Slalom. Im Gesamtweltcup muss Shiffrin wegen ihrer Verletzungspause - und weil sie in Saalbach die Speeddisziplinen auslassen wird - Lara Gut-Behrami den Vortritt lassen.