Nach Knieverletzung "Einfach zu viel": Shiffrin kritisiert zu hohe Belastung und verzichtet auf Soldeu
Es ist der alpine Winter der Stürze und schweren Verletzungen. In allen Disziplinen ist für manche Top-Fahrerinnen und -Fahrer die Saison bereits beendet. Auch Mikaela Shiffrin pausiert aktuell mit einer Knieverletzung. Der Weltcup in Soldeu kommt für sie zu früh. Die Gesamtweltcupführende übt erneut heftige Kritik am Weltcup-Kalender.
Mikaela Shiffrin hat vergleichsweise noch Glück gehabt. Die US-amerikanische Ausnahmefahrerin hat von ihrem Sturz in Cortina d'Ampezzo, nachdem sie nicht mehr auftreten konnte, "nur" eine Innenbandzerrung im Knie davongetragen. Einige ihrer Mitkonkurrentinnen hat es schlimmer erwischt. Auch deshalb moniert die Ausnahmeathletin erneut die zu hohe Belastung durch den Weltcupkalender.
Anforderungen für Top-15-Athleten "schwer in Worte zu fassen"
In einem ausführlichen Post auf Instagram meldete sich die Führende im Gesamtweltcup zu Wort. Anlass war die schwere Verletzung von Mitkonkurrentin Sofia Goggia. Die Italienerin hatte sich im Training einen Schienbeinbruch zugezogen. Die nächste schwere Verletzung einer Top-Athletin in diesem Winter.
Natürlich gehören Verletzungen zum Skisport dazu, findet Shiffrin. Jede Athletin gehe ein Risiko ein, wenn sie sich auf die Piste stürze. Doch für sie ist klar: "Es ist ziemlich schwer in Worte zu fassen, wie hoch die derzeitigen Anforderungen für Top-15-Athleten sind, die in verschiedenen Disziplinen starten und regelmäßig auf das Podium fahren", schrieb Shiffrin.
"Es ist einfach zu viel"
Der zu eng getaktete Rennkalender ist immer wieder Thema bei den Sportlerinnen und Sportlern - so auch bei Shiffrin. Medientermine und Ehrungen nach den Rennen, die bis weit in den Nachmittag gehen können, sowie ein Abendprogramm ließen wenig Zeit zu Erholung, gibt die beste Skifahrerin aller Zeiten einen Einblick in den Alltag der Top-Athleten. "Es ist einfach zu viel", wird Shiffrin deutlich und ergänzt: "Ich glaube fest daran, dass Ermüdung eine große Rolle bei den jüngsten Verletzungen - wie auch meiner - spielt."
Weitere Top-Athleten verletzt
Mit ihrem Statement pflichtete sie ihrem Freund Aleksander Aamodt Kilde bei. Der Norweger hatte sich ähnlich kritisch über die zu hohen Belastungen geäußert. Nach seinem schweren Sturz in Wengen, bei dem er sich eine tiefe Fleischwunde in der Wade zuzog, ist auch für ihn die Saison bereits vorzeitig beendet. Gleiches gilt für Petra Vlhova. Im Slalom kann Shiffrins Konkurrentin nicht mehr ins Rennen um die kleine Kristallkugel eingreifen. Die Slowakin fällt mit einem Kreuzbandriss für den Rest der Saison aus.
Shiffrin verzichtet auf Start in Soldeu
Auch Mikaela Shiffrin wird beim Weltcup in Soldeu noch nicht an den Start gehen. Obwohl sie sich Tag für Tag besser fühle, werde sie in Andorra noch nicht zurückkehren: "Mein Knie kann mit dieser Menge an Rennen noch nicht umgehen." Sie brauche Zeit zur Erholung: "Die Tatsache, dass von der Struktur alles intakt ist, ist super positiv. Aber ich muss geduldig sein."