Ski alpin Mit Straßer und Dürr an der Spitze in Levi
Mit vier Frauen und vier Männern startet der Deutsche Skiverband in die ersten Slaloms des Winters. Auch die beiden Rückkehrer Marcel Hirscher und Lucas Pinheiro Braathen sind wieder dabei.
Die beiden Slalom-Asse Lena Dürr und Linus Straßer führen das deutsche Aufgebot für den kommenden Weltcup im finnischen Levi an. Das teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Donnerstag (14.11.2024) mit. Außerdem werden sich bei den Frauen Emma Aicher, Jessica Hilzinger und Roni Remme sowie bei den Männern Sebastian Holzmann, Adrian Meisen und Anton Tremmel durch den Stangenwald nördlich des Polarkreises schwingen.
Dürr mit "sehr schönen Erinnerungen"
Dürr blickt freudig auf das Rennen in Levi. Im ersten Slalom der Vorsaison wurde sie hinter der Slowakin Petra Vlhová Zweite. Auch das zweite Rennen hoch oben im Norden konnte sie als Dritte mit einem Podiumsplatz beenden. "Ich habe hier die letzten Jahre sehr schöne Erinnerungen gesammelt und hoffe, dieses Gefühl auch in das diesjährige Rennen mitnehmen zu können", erklärte sie. Bereits seit zwei Wochen ist das Team in Levi, konnte wegen der warmen Temperaturen aber nicht wie gewollt auf dem Rennhang trainieren.
Auch Straßer freut sich nach seinem starken 22. Platz beim Riesenslalom in Sölden auf den "Klassiker zum Slalom-Saisonauftakt". Letztmalig waren die Männer 2019 in Finnland dabei und der Münchner wurde damals Achter. "Der Hang ist nicht der schwierigste, aber es ist schwierig, dort schnell zu sein. Meistens ist es ein wahnsinnig knappes Rennen, was die Zeitabstände betrifft", schilderte der 32-Jährige, der sich in diesem Jahr den großen Traum von der kleinen Kristallkugel erfüllen will.
Hirscher nun auch im Slalom zurück
Auch für Marcel Hirscher wird das Rennen in Levi ein besonderes. Nach seinem fünf Jahre dauernden Profi-Ruhestand ist der Technikspezialist zurück und hat zum Auftakt in Sölden bereits erste Weltcup-Punkte gesammelt. "I gfrei mi mega!", hatte er in einem Video auf Instagram seinen Start angekündigt. Mit drei Weltcup-Siegen (2013, 2016 und 2018) ist er Rekordsieger der Männer beim Lappland-Rennen.
Dieses Rennen werde nun "ein Gradmesser dafür, wo ich nach der extrem langen Abwesenheit sportlich stehe", so der 35-Jährige, der inzwischen nicht mehr für Österreich sondern für das Geburtsland seiner Mutter, die Niederlande, startet. "Ich mache kontinuierlich kleine Fortschritte im Material und im Skifahren und bin damit ich zufrieden", so Hirscher, der aber wohl keine realistischen Siegchancen hat.
Nächste Braathen-Show in Levi
Vor allem Straßer, der österreichische Vorjahres-Gesamtsieger Manuel Feller, die Norweger und Olympiasieger Clement Noel aus Frankreich scheinen da doch voraus. Und dann ist da ja auch noch ein Südamerikaner: Lucas Pinheiro Braathen, früher im norwegischen Anzug unterwegs, hat sich nach Streitereien mit dem Verband und einer einjährigen Pause ebenfalls dazu entschieden, dem Geburtsland der Mutter die Ehre zu erweisen.
So wurde er in Sölden zum ersten Brasilianer, der Weltcup-Punkte im alpinen Ski-Zirkus einfahren konnte. Hinter drei Norwegern überraschte er auf Rang vier. Nun kommt es zu seiner Weltcup-Premiere in Levi, wo der Slalom-Gesamtsieger der Saison 2022/23 bisher nur einen Europa-Cup absolviert hatte.