Slalom in Gurgl Neuland für Dürr, Wiedergutmachung für Hirscher?
Am Wochenende sind die Slalom-Asse in Gurgl gefragt. Die Frauen fahren dort zum ersten Mal ein Weltcup-Rennen, die Männer rund um Linus Straßer kennen die Piste schon.
Den Start machen am Samstag die Frauen. Für sie ist Gurgl Neuland. Zum ersten Mal findet in dem Wintersportort im Ötztal ein Weltcuprennen der Frauen statt. Lena Dürr, die mit einem dritten Platz in Levi stark in die Saison gestartet war, freut sich auf die Herausforderung: "Nach all den Jahren im Weltcup kommt es tatsächlich selten vor, Neuland zu betreten", sagte sie laut DSV-Pressemitteilung.
Auch Emma Aicher dürfte sich auf das Rennen in Gurgl (am Samstag ab 10.25 Uhr im Livestream) freuen: Im zweiten Lauf des Slaloms in Levi zog sie die Laufbestzeit über die "Levi Black"-Piste - sie war schneller als Dominatorin Mikaela Shiffrin, schneller als DSV-Kollegin Dürr, schneller als alle anderen. Auch Jessica Hilzinger (SC Oberstdorf) und Roni Remme (SC Bergen) werden für den DSV an den Start gehen. Für sie lief das erste Rennen der Saison nicht nach Plan: Hilzinger konnte sich nicht für Lauf zwei qualifizieren, Remme schied im ersten Lauf aus.
Straßer: "Hang in Gurgl kommt mir entgegen"
Bei den Männern zählen Linus Straßer (TSV 1860 München), Sebastian Holzmann (SC Oberstdorf) und Anton Tremmel (SC Rottach-Egern) zum DSV-Aufgebot.
"Der Hang ist sehr anspruchsvoll mit vielen Übergängen und steilen Passagen. Es ist eigentlich ein Hang, der mir entgegenkommt", sagte Straßer laut DSV. In Levi lag Straßer nach Durchgang eins noch auf der guten vierten Position, fiel nach einem zaghaften zweiten Lauf aber auf Rang sieben zurück. Gurgl dürfte ihm aber besser liegen: Straßer mag steile Passagen, Kuppen und Übergänge.
Fokus auch auf Lucas Pinheiro Braathen
Das zeigte er bereits im vergangenen Jahr eindrucksvoll, als er mit Kitzbühel und Schladming gleich beide großen - und sehr steilen - Slalom-Klassiker gewinnen konnte.
Dieses Jahr liegt sein Fokus auf der kleinen Kristallkugel. Um die Disziplinenwertung Slalom für sich entscheiden zu können, muss er aber schon vor seinen Lieblingsrennen im Januar in Fahrt kommen und auf Punktejagd gehen.
Neben den DSV-Athleten wird der Fokus in Gurgl (am Sonntag ab 10.25 Uhr im Livestream) erneut auf den beiden Rückkehrern liegen: Der Neu-Brasilianer Lucas Pinheiro Braathen konnte auch beim Slalom in Levi auf Anhieb zeigen, dass er selbst nach seiner einjährigen Rennpause zur Weltspitze zählt. Wie beim Riesenslalom in Sölden wurde er Vierter. Seine Fans dürfen sich auf Samba im Stangenwald freuen - der 24-Jährige wird alles daran setzen, nach seinen beiden vierten Plätzen den Sprung aufs Podest zu schaffen.
Gelingt Hirscher die Wiedergutmachung?
Für Marcel Hirscher hingegen geht es um eine Wiedergutmachung: Der achtmalig Gesamtweltcup-Sieger fand auf der "Levi Black" weder Grip noch Rhythmus. Mit Platz 47 im ersten Durchgang verpasste er den zweiten Lauf deutlich. Später sagte er: "Das war eine der schlechtesten Slalom-Fahrten meines Lebens." In Gurgl will er es besser machen.
Seinen österreichischen Ex-Kollegen liegt der Hang jedenfalls: Vergangenes Jahr gelang den ÖSV-Männern ein Dreifacherfolg: Manuel Feller siegte vor Marco Schwarz und Michael Matt.