Ski alpin Abfahrt Curtoni behält den Durchblick in St. Moritz
Auch bei der dritten Weltcup-Abfahrt des Winters kommt die Siegerin aus Italien. Elena Curtoni setzte sich vor der Topfavoritin durch. Beste Deutsche war Emma Aicher.
Die Skirennfahrerinnen waren am Freitag (16.12.2022) in der alpinen Königsdiziplin gefordert. Neuschnee und Nebel sorgten im Schweizer St. Moritz allerdings für schwierige Bedingungen. Los ging es deshalb auf verkürzter Strecke am Super-G-Start.
Beim heftigen Ritt über die eisige Piste gingen nicht alle Speedspezialistinnen ans Limit. Den besten Durchblick auf der Strecke hatte Elena Curtoni. Die Italienerin setzte sich in 1:09.40 Minuten an die Spitze und feierte den dritten Weltcup-Erfolg ihrer Karriere.
Goggia durch Handbruch ausgebremst
Geschlagen war dagegen Curtonis Teamkollegin und Topfavoritin Sofia Goggia (+0,29 Sek.). Sie musste allerdings lange im Starthäuschen ausharren, weil sich ein Streckenhelfer verletzt hatte und die Strecke erst nach langen Minuten freigegeben wurde.
Auf der rasanten Fahrt verletzte sie sich dann bei einem Stangenkontakt auch noch an der linken Hand. Bandagiert verfolgte Goggia den weiteren Rennverlauf im Zielraum. Danach kam die schlechte Nachricht: Handbruch! "Sie wird in Mailand sofort operiert", teilte der Weltverband Fis mit.
Bei den beiden Abfahrten zum Saison-Auftakt in Lake Louise war die 30-Jährige noch strahlende Siegerin gewesen. Platz drei ging an Olympiasiegerin Corinne Suter (SUI/+0,73).
Aicher trotzt den Bedingungen
Emma Aicher überraschte die Konkurrenz mit der späten Startnummer 40 und rückte die Reihenfolge noch einmal zurecht. Die 19-jährige Technik-Spezialistin trotzte bei ihrer erst dritten Weltcup-Abfahrt den widrigen Bedingungen und flog nicht nur mutig über den Rominger-Sprung einem Top-Ergebnis entgegen. Mit Platz 15 war es das beste Ergebnis des Tages für den DSV.
Weidle: Ergebnis nicht akzeptabel
Hoffnungsträgerin Kira Weidle, in Lake Louise noch als gute 7. und 11. unterwegs, versuchte es zwar mit einer engen Linie, hatte im Ziel aber schon über zwei Sekunden Rückstand auf die Bestzeit. "Ich bin selber noch ein bisschen ratlos, wo so ein riesige Rückstand herkommt", sagte die 26-jährige Speedspezialistin im Sportschau-Interview.
Die schlechte Sicht ließ sie nach dem enttäuschenden 24. Platz aber nicht als Ausrede gelten. Am Nachmittag will sie mit den Trainern analysieren, was sich für Abfahrt am Samstag ändern muss. Denn "das Ergebnis ist nicht akzeptabel", befand Weidle.
Teamkollegin Katrin Hirtl-Stanggassinger landete nur drei Plätze hinter ihr auf Platz 27 und sammelte in der Speed-Disziplin die ersten Weltcup-Punkte.