Philipp Nawrath (r.) in Aktion in Ruhpolding

Biathlon in Ruhpolding Deutsche Männer-Staffel meldet sich zurück

Stand: 17.01.2025 16:24 Uhr

Die deutschen Biathlon-Männer haben den ersten Podestplatz in Ruhpolding geholt. In der Staffel lief das DSV-Team beim Heim-Weltcup auf Rang drei. Den Sieg holte sich Frankreich vor Schweden.

Für die Franzosen war es bereits der dritte Staffel-Sieg in dieser Saison. Das deutsche Team bestehend aus Justus Strelow, Danilo Riethmüller, Johannes Kühn und Philipp Nawrath hatte beim Heim-Weltcup in Ruhpolding ebenfalls Grund zur Freude. Trotz 14 Schießfehlern reichte es für das DSV-Team zu Platz drei (+58.80 Sekunden).

Auf seiner Schlussrunde fühlte Philipp Nawrath hauptsächlich "Erleichterung", wie er nach dem Rennen am ARD-Mikrofon zugab. "In die letzte Kurve zu gehen und zu wissen, man hat es jetzt, war auf jeden Fall sehr, sehr cool."

Frankreich blieb wie das DSV-Team und Schweden ohne Strafrunde, leistete sich dabei nur sechs Fehler und gewann am Ende überlegen. Das Team Norwegen erlebte am Schießstand ein Debakel, traf ebenfalls zehnmal nicht und handelte sich dabei aber drei Strafrunden ein. Am Ende reichte es trotzdem noch zu Platz vier.

Strelow übergibt als Fünfter

Justus Strelow eröffnete für Deutschland. Mit einem Nachlader bezwang er die ersten fünf Scheiben liegend und verließ als Zweiter den Schießstand. Vor ihm nur der Norweger Sturla Holm Lægreid. Auch im Stehendanschlag traf Strelow einmal nicht und fiel auf den dritten Platz zurück.

Auf der Strecke verlor Strelow weiter an Boden und übergab als Fünfter mit acht Sekunden Rückstand an Danilo Riethmüller. Aber auch der Athlet vom WSV Clausthal-Zellerfeld benötigte liegend einer Nachlader. Weil die Konkurrenz aber schlechter am Gewehr performte, schob sich Riethmüller auf Rang vier vor und überholte im Anschluss noch den Ukrainer Vitalii Mandzyn.

Riethmüller verhindert Strafrunde geradeso

Doch stehend hatte Rietmüller große Probleme am Schießstand. Der 25-Jährige brauchte alle Patronen, um die drei Scheiben zu treffen. Damit verhinderte er zwar geradeso die Strafrunde. Der Platz auf dem Podest war vorerst aber passé. Schlechter lief es für den Norweger Sörum, der fünfmal nicht traf und sich zwei Strafrunden einhandelte. Riethmüller übergab als Dritter mit 30 Sekunden Rückstand auf Frankreich und hinter der Ukraine.

Norwegisches Schießdebakel

Doch Johannes Kühn konnte die Position nicht halten, fiel nach einem Nachlader liegend sogar auf Rang fünf zurück hinter Norwegen und Slowenien. Auf der Strecke überholte er Letztere aber wieder bis zum zweiten Schießen. Auch hier brauchte Kühn einen Nachlader.

Schweden, Slovenien und die Ukraine waren schneller. Frankreichs Quentin Fillon Maillet zog zu diesem Zeitpunkt schon einsam seine Kreise an der Spitze. Das Norwegische Schießdebakel fand auch hier seine Fortsetzung. Tarjei Bö handelte sich eine weitere Strafrunde ein.

Nawrath rettet Platz drei ins Ziel

Als Letzter ging Philipp Nawrath für das deutsche Team auf die Strecke. Der Allgäuer hatte als Fünfter mehr als zehn Sekunden Rückstand auf das Podest. Schon beim ersten Schießen brauchte Nawrath einen Nachlader, schob sich aber vor die Ukraine.

Im Stehendanschlag leistete er sich sogar drei Fehler. Die Konkurrenz zeigte aber ebenfalls Nerven. So war Deutschland wieder auf dem Podium, das sich Nawrath auf der Schlussrunde auch nicht mehr nehmen ließ.

Nawrath "mega happy"

"Daheim kriegt man so eine Chance nicht wieder so schnell und es ist mega, dass wir das so nutzten konnte", freute sich Nawrath im Ziel. "Ich bin mega happy."

Nach zuletzt ernüchternden Ergebnissen beim Weltcup in Oberhof und auch beim Auftakt in Ruhpolding meldete sich der DSV eindrucksvoll zurück.