Franziska Preuß am Schießstand

Biathlon-Weltcup Preuß jubelt auch zum Abschluss in Ruhpolding

Stand: 19.01.2025 15:36 Uhr

Franziska Preuß hat auch im dritten Ruhpolding-Rennen eine überzeugende Leistung gezeigt. Beim abschließenden Massenstart war aber eine Schwedin noch besser.

Franziska Preuß ist auch im dritten Ruhpolding-Rennen aufs Podest gelaufen. Beim abschließenden Massenstart wurde sie am Sonntag Zweite. Der Sieg ging nach Schweden. Weltcupspitzenreiterin Preuß feierte nach Rang zwei im Einzel und dem Sieg in der Staffel das dritte Podest von Ruhpolding.

Zum Finale des Heimweltcups im oberbayrischen Ruhpolding ist Franziska Preuß am Sonntag (19.01.2025) auf Rang Zweite geworden.

Öberg siegt - nur zwei fehlerfreie Schießen

Den Sieg holte sich die Schwedin Elivra Öberg, die mit vier fehlerfreien Schießen und einer Zeit von 33:00,5 Minuten überlegen gewann. Preuß leistete sich eine Strafrunde, gewann aber den Sprint um Rang zwei (+ 25,0 Sekunden) gegen die fehlerfreie Französin Jeanne Richard (+ 25,4 Sekunden). Öberg und Richard blieben im Feld der 30 Starterinnen als einzige ohne Strafrunde.

Öberg: "Heute war mein Tag"

Tagessiegerin Öberg, die am Samstag mit einer Strafrunde noch einen Podestplatz für die schwedische Staffel aus der Hand gab, freute sich nach dem Rennen in der Sportschau: "Gestern hatte ich nicht meinen besten Tag. Heute lief es besser, heute war mein Tag."

Preuß von zehn auf zwei

Bei guten äußeren Bedingungen mit etwas Wind und Sonne leistete sich Preuß nur einen Schießfehler im zweiten Liegendanschlag. Die Bayerin fiel zwischenzeitlich auf Rang zehn zurück. Mit zwei fehlerfreien Stehendschießen kam die Deutsche wieder in Podestnähe.

Beim letzten Schießen profitierte Preuß von zwei Strafrunden der zuvor Führenden Lou Jeanmonnot aus Frankreich und einer Strafrunde der zuvor drittplatzierten Italienerin Dorothea Wierer. Vom finalen Stehendanschlag ging Preuß mit rund acht Sekunden Rückstand auf Richard, die fehlerfrei blieb und als Zweite den Schießstand verließ und Wierer. Beide stellte sie nur wenige hundert Meter später.

Preuß: "Plan ist zum Glück aufgegangen"

"Es war schon zäh auf der Schlussrunde. Aber das Publikum schreit uns immer so nach vorn. Ich habe versucht, zwischenzeitlich Energie zu sparen, damit ich den entscheidende Attacke setzen kann", verriet Preuß nach dem Rennen am Sportschau-Mikrofon. "Ich hab gewusst, ich muss im Stadion vorn sein, dann lasse ich mir das nicht mehr nehmen. Der Plan ist zum Glück aufgegangen." Im packenden Schlusssprint um Rang zwei hatte Preuß dann die Nase vorn. Die 30-Jährige, die im Rennen mit der fünfbesten Laufzeit überzeugte, überquerte die Ziellinie 0,4 Sekunden vor Richard und 2,9 Sekunden vor Wierer.

Preuß, die am Schießstand in diesem Winter so treffsicher ist wie in den vergangenen fünf Jahren nicht, verschlechterte ihre bisher durchschnittliche Trefferquote von 91 Prozent im Massenstart etwas, ihre 97-Prozent-Trefferquote Liegend konnte sie aber nicht halten. "Ein unnötiger Fehler, da hat mir die Schulter irgendwie einen Kick mitgegeben", sagte Preuß später. Zu ihrem Stehendanschlag sagte sie: "Ich wusste, ich muss Null schießen, weil die da vorn Tempo gemacht haben. Stehend habe ich echt einen Flow gehabt."

Preuß: "Im Kopf gecheckt"

Nach einem enttäuschenden Oberhof-Weltcup ohne Podest kehrte Preuß in Ruhpolding in die Siegerspur zurück. Auf die Frage nach den Gründen für mittlerweile acht Podestplätze in diesem Winter erklärte die fünffache WM-Medaillengewinnerin: "Ich glaube, der größte Anteil am Erfolg ist das harte Training im Sommer. Der größte Schlüssel war, dass ich es im Kopf gecheckt habe, worauf es ankommt, damit man keine unnötigen Fehler schießt."

Grotian wird Zwölfte

Neben Preuß durfte als zweite Deutsche auch Selina Grotian beim Massenstart der 25 besten im Gesamt-Weltcup und fünf Besten des Weltcups in Ruhpoldng ran. Die Massenstartsiegerin von Annecy im Dezember fiel in Ruhpolding aber zeitig zurück. Nach je einem Schießfehler Liegend lag Grotian zwischenzeitlich auf Rang 24. Mit zwei fehlerfreien Stehendsschießen lief sie noch auf Rang zwölf nach vorn. Auf die laufstarke und fehlerfreie Siegerin Öberg fehlten Grotian im Ziel 1:01,1 Minuten.

Preuß baut Weltcupführung aus

Das gelbe Trikot der Weltcupspitzenreiterin verteidigte Preuß - und baute den Vorsprung sogar noch aus. Bereits vor dem Rennen hatte die Deutsche einen komfortablen Vorsprung von 101 Punkten auf Verfolgerin Lou Jeanmonnot. Weil die Französin im Massenstart nur Neunte wurde, hat Preuß nun einen Vorsprung von 142 Punkten.