Francesco Friedrichs Viererbob am Start in Innsbruck

Weltcup in Innsbruck-Igls Friedrich schlägt mit Sieg im Vierer zurück

Stand: 19.01.2025 13:40 Uhr

Francesco Friedrich steht wieder ganz oben: In Innsbruck fuhr der mehrfache Olympiasieger am Sonntag zweimal Bestzeit. Auf dem Podest steht auch ein zweiter deutscher Bob.

Der langjährige Bob-Dominator Francesco Friedrich hat sich nach seinem zweiten Platz im Zweierbob von Samstag am Sonntag im Vierer zurückgemeldet. Der Sachsen siegte in Innsbruck im Olympia-Eiskanal oberhalb der Tiroler Landeshauptstadt vor dem Briten Bradley Hall (+ 0,28 Sekunden) und seinem deutschen Dauerrivalen Johannes Lochner (0,29 Sekunden). Am Samstag jubelte Lochner noch vor Friedrich.

Zwei Bestzeiten für Friedrich

Am Sonntag hatte Friedrich nun in beiden Läufen Bestzeit - und war auch am Start am Schnellsten: Seine 50,21 Sekunden im ersten Lauf und 50,24 Sekunden im zweiten Durchgang konnte die Konkurrenz nicht toppen. Zudem blieb Friedrich mit seinen Anschiebern Matthias Sommer, Alexander Schüller und Felix Straub als Einziger beim Start unter fünf Sekunden.

Friedrich: "Haben noch Aufgaben und Baustellen"

"Wir waren vor allem am Start richtig gut", freute sich Friedrich nach dem Rennen - und ergänzte gewohnt selbstkritisch: "Ein paar Kleinigkeiten hatten wir vor allem in der ersten Fahrt, da haben wir unten raus etwas verloren. Jetzt haben wir die Ausfahrt neun nicht richtig erwischt. Zu allen anderen sind wir gut unterwegs. Brad Hall macht es uns immer noch schwer im Vierer. Da haben wir noch ein paar Aufgaben und Baustellen."

Locher legt stark vor

Im ersten Lauf legte Johannes Lochner mit seinen Anschiebern Georg Fleischhauer, Joshua Tasche und Florian Bauer stark vor. Nach einer Startzeit von 5,02 Sekunden steuerte Lochner den Bob fehlerfrei durch den Eiskanal und legte die Hürde mit einer Endzeit von 50,23 Sekunden hoch. Alle Konkurrenten rissen, nur einer toppte die Zeit: Dauerrivale Francesco Friedrich konnte die Zeit kontern und setzte sich zur Halbzeit an die Spitze.Als Einziger im Feld startete Friedrich unter fünf Sekunden und rettete die Winzigkeit von 0,02 Sekunden Vorsprung auf Lochner ins Ziel.

Finale: Hall überholt Lochner noch

Im zweiten Durchgang baute Bayer Lochner dann zwei Fahrfehler gleich nach dem Start und im unteren Teil ein. Mit 50,51 Sekunden hatte er nur die viertbeste Zeit des Finallaufes. Schneller war dagegen Bradley Hall. Der 34-Jährige, der Anfang Januar beim deutschen Heimweltcup in Winterberg im Vierer vor Friedrich triumphierte, fuhr in 50,36 Sekunden noch auf Rang zwei nach vorn.

Lochner: "Leben hat richtiges Upgrade bekommen"

Lochner, der erst kürzlich Papa wurde, freute sich dennoch. Denn sein kleiner Sohn war zum ersten Mal bei einem Rennen dabei. "Der Kleine hat zwar die ganze Zeit geschlafen. Aber das ist wunderbar. Das Leben hat noch mal ein richtiges Upgrade bekommen", freute sich Lochner im Ziel. Zum Rennen sagte er: "Das haben wir gerade am Start liegen lassen. Gerade im zweiten war es nicht gut, da sind wir ausgebrochen, dann stehst Du links in der ersten Kurve. Da haben wir viel liegenlassen. Schade, dass es am Ende eine Hundertstel ist. Für Brad freut es mich."

Ammour wird Vierter

Deutschland III, gesteuert von Adam Ammour, lag zur Pause auf dem vierten Platz, knapp hinter dem Briten Bradley Hall. Im zweiten Durchgang konnte Ammour mit seinen Anschiebern Nick Stadelmann, Issam Ammour, und Rupert Schenk zunächst die Bestzeit fahren. Doch die Top-Drei Bobs mit Hall, Lochner und Friedrich waren schneller.

Letzte Fahrten im alten Eiskanal

Für die Bob-Piloten sind es auch Abschiedsrennen. Zum letzten Mal wird im Olympia-Eiskanal auf der alten Streckenführung gefahren. Die Innsbrucker Bahn, die für die Olympischen Winterspiele 1976 gebaut wurde, wird derzeit umfangreich saniert. Der untere Bahnabschnitt und der Zielauslauf werden umgebaut. In der nächsten Weltcup-Saison werden die Bob- und Skeleton-Sportlerinnen und -Sportler dann Neuland auf der historischen Bahn betreten.