Nordische Kombination in Oslo Nach fast zwei Tagen Pause - Hagen siegt im XXL-Wettkampf
Ida Marie Hagen hat den wohl längsten Wettkampf in der Geschichte der Nordischen Kombination gewonnen. Knapp 44 Stunden nachdem die Startreihenfolge für den abschließenden 5-Kilometer-Langlauf festgestanden hatte, lief die Norwegerin am Samstag (09.03.2024) als Erste über die Ziellinie. Beste deutsche Starterin beim Weltcup in Oslo war Nathalie Armbruster.
Bereits am Donnerstag (07.03.2024) hatten die Kombiniererinnen ihr Springen auf dem Midtstubakken absolviert. Dabei hatte sich Mari Leinan Lund mit einem Sprung auf 99,5 Metern die beste Ausgangssituation erkämpft, 21 Sekunden betrug ihr Vorsprung auf ihre Landsfrau Gyda Westvold Hansen (97 Meter). Auf dem dritten Rang folgte mit Hagen (90 Meter) die dritte Norwegerin, sie lag aber schon eine Minute hinter dem zweiten Platz.
Jenny Nowak (92,5 Meter/+1:30 Minuten), Svenja Würth (92 Meter/+1:39), Maria Gerboth (89,5 Meter/+1:53) und Natalie Armbruster (89,5 Meter/+1:58) gingen von den Positionen fünf, sechs, acht und zehn ins Rennen und hatten damit noch alle Chancen auf ein Platz auf dem Treppchen.
Hagen läuft noch ganz nach vorne
Leinan Lund lief an der Spitze ihr eigenes Tempo und konnte Westvold Hansen auf Distanz halten, die zweifache Weltcup-Gesamtsiegerin kam nicht wirklich heran. Dahinter aber machte Hagen ordentlich Tempo. Einen Kilometer vor dem Ziel hatte sie sich ihre erste Teamkollegin geschnappt und überholte auch Leinan Lund noch knapp 300 Meter vor dem Ziel. Mit ihrem achten Saisonsieg sicherte sich Hagen vor dem letzten Rennen des Winters auch den vorzeitigen Gewinn des Gesamtweltcups.
Im Schatten des norwegerischen Dreifacherfolges lief auch Armbruster wieder ein tolles Rennen. Sie konnte fast eine halbe Minute gutmachen und schob sich auf den fünften Rang nach vorne (+1:28,4 Minuten). Fast hätte es auch noch zu Platz vier gereicht, im Zielsprint hatte sie aber gegen die Österreicherin Lisa Hirner das Nachsehen.
Hinter Armbruster kam Nowak auf den sechsten Rang (+1:52,3). Würth und Gerboth konnten ihre gute Ausgangspositionen nicht verteidigen und landeten auf den Plätzen 15 (+3:13,5) und 16 (+3:33,5). Ronja Loh landete mit über vier Minuten Rückstand auf Platz 18.
Technikumbau als Grund für die lange Pause
Dass es überhaupt zu dieser Situation mit einem Ruhetag zwischen Sprung und Lauf kam, ist auf die Regularien und den damit verbundenen logistischen Aufwand zurückzuführen. Da die Frauen auch in ihrer vierten Weltcup-Saison weiterhin nur von Normalschanzen springen, der Lauf aber eingebettet in die weiteren Wettkämpfe am Wochenende stattfinden sollte, musste das Springen vorgezogen werden.
Hintergrund ist der Umbau von Mess- und Kameratechnik von einer Schanze zur anderen. Die Hauptschanze, der Holmenkollbakken, und die Normalschanze liegen nicht direkt nebeneinander, sondern sind rund 570 Meter Luftlinie voneinander getrennt.