Nordische Kombination Rydzek kocht Watabe ab - Deutsche Mixed-Staffel läuft auf Rang drei
Die deutschen Kombinierer haben beim Weltcupfinale in Trondheim für einen versöhnlichen Abschluss in der Mixed Staffel gesorgt. Einzig Norwegen und Österreich waren am Samstag (16.03.2024) besser.
Das DSV-Team mit Nathalie Armbruster, Jenny Nowak, Johannes Rydzek und Manuel Faißt hatte nach dem Springen auf Rang vier gelegen, arbeitete sich im Langlauf aber noch bis auf Platz drei vor.
Der Rückstand auf die siegreichen Norweger mit Ida Marie Hagen, Jens Lurås Oftebro, Jørgen Graabak und Gyda Westvold Hansen war mit 53,2 Sekunden allerdings enorm. Auch Österreich auf Rang zwei (+12,1) mit Stefan Rettenegger, Johannes Lamparter, Lisa Hirner und Annalena Slamik war an diesem Tag zu stark.
Frenzel: "Ein gutes Ergebnis"
Dennoch zeigte die deutsche Staffel auf den künftigen WM-Strecken von Trondheim Comeback-Qualitäten. Insbesondere Rydzek überzeugte auf der Schlussrunde, als er dank einer taktisch einwandfreien Leistung Japan mit Akito Watabe noch hinter sich lassen konnte.
"Wir haben einen guten Wettkampf gezeigt, auch wenn wir gerne näher an Österreich dran gewesen wären. Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis", sagte Cheftrainer Eric Frenzel im ZDF. Man könne "recht positiv in die Zukunft schauen."
Armbruster nach dem Springen "unfassbar sauer"
Schon nach dem Springen war die Aufgabe für das deutsche Quartett groß gewesen. Nachdem Faißt, Rydzek und Nowak noch recht stabile Leistungen von der Schanze gezeigt hatten, verpatzte Armbruster ihren Sprung (80,5 Meter), so dass das deutsche Team als Vierte in den Langlauf ging.
43 Sekunden betrug der Rückstand auf die zu diesem Zeitpunkt führenden Österreicher, das Podest mit Norwegen auf Rang drei war ebenfalls schon 17 Sekunden entfernt. "Ich war einfach nur unfassbar sauer auf mich selbst. Es ist etwas anderes, wenn das im Einzel passiert. Deswegen tut es mir leid, dass es bei mir nicht so geklappt hat", zeigte sich Armbruster entsprechend enttäuscht.
Faißt schließt die Lücke zu Rang drei
Dass es für Faißt als Startläufer schwer werden würde, mit Stefan Rettenegger (Österreich) und Jens Luras Oftebro (Norwegen) mitzuhalten, hatte sich abgezeichnet. Ryota Yamamoto, mit Japan nach dem Springen noch Zweiter, kam in der Loipe aber nicht hinterher, wodurch Faißt bis zum Wechsel auf Armbruster Rang drei erobern konnte.
Dem 18-jährigen Toptalent war anzumerken, dass sie ihren Fehler vom Springen ausbügeln wollte. Den Vorsprung auf Japan konnte sie auf den 2,5 Kilometern auch knapp halten, allerdings blieb der Rückstand auf die Spitze bei 45 Sekunden weiter groß. Nowak verlor im Anschluss das Podest wiederum erneut an Japan.
Rydzek behält die Nerven
Damit musste Rydzek vier Sekunden auf Akito Watabe aufholen. Auch Rang zwei wäre durchaus noch in Reichweite gewesen, allerdings zog Johannes Lamparter vorzeitig davon. Der Österreicher setzte im Anschluss noch zur Attacke auf Graabak an, aber der Norweger ließ sich den großen Vorsprung nicht mehr nehmen.
Im Kampf um den letzten Podestplatz hielt sich Rydzek lange im Windschatten von Watabe, ehe er das Tempo im entscheidenden Moment erhöhte und den Japaner auf den letzten Metern stehen ließ. "Was der Johannes (Rydzek, Anm. d. Red) zum Schluss gezaubert hat, war echt krass", strahlte Armbruster im Anschluss. Er selbst habe sich das Rennen "gut eingeteilt", erklärte Rydzek. "Man darf nicht aufgeben. Und das haben wir auch nicht getan."
DSV-Kombinierer warten weiter auf den ersten Sieg
Damit schafften die deutschen Kombinierer im dritten Mixed-Wettbewerb der Weltcup-Geschichte auch zum dritten Mal den Sprung auf das Podest. Das kann die insgesamt enttäuschenden Ergebnisse in diesem Weltcup-Winter aber nur leicht übertünchen. Während Armbruster in den Einzelrennen bei den Frauen dreimal für einen Podestplatz sorgte, schafften es bei den in der Vergangenheit so erfolgsverwöhnten Männern einzig Faißt und David Mach insgesamt dreimal unter die besten drei.
Am Sonntag bietet sich in den abschließenden Einzelrennen die letzte Chance, noch einmal um den Sieg mitzulaufen. Davon war die deutsche Mannschaft sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen bisher aber weit entfernt. Sollte sich das auch am Sonntag nicht ändern, droht den deutschen Kombinierern die erste Saison ohne einen Sieg seit 25 Jahren.
Riiber beendet Saison vorzeitig
Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt aber: Da Norwegens Rekordweltmeister Jarl Magnus Riiber, der nach 16 Siegen in diesem Winter längst den Gesamtweltcup sicher hat, aufgrund einer Knieverletzung auf das Saisonfinale in Trondheim verzichtet, fällt zumindest der größte Konkurrent schon einmal weg.