Nordische Kombination Riiber feiert fünften Gesamtweltcup-Sieg - Podest-Premiere für Mach
Jarl Magnus Riiber - wer sonst? Der norwegische Dominator in der Nordischen Kombination hat sich am Sonntag (11.02.2024) vorzeitig seinen fünften Sieg im Gesamtweltcup gesichert. Das hatte bislang nur der heutige deutsche Cheftrainer Eric Frenzel geschafft. Auch David Mach hatte allen Grund zum Jubeln und feierte als Dritter den ersten Podestplatz seiner Karriere.
Riiber unterstrich in Otepää eindrucksvoll seine Ausnahmestellung in dieser Saison. Drei Rennen standen in Estland an - alle drei konnte der achtfache Weltmeister für sich entscheiden. So auch die letzte Entscheidung am Sonntag. Schon beim Springen am Vormittag hatte Riiber mit 103 Metern für einen Schanzenrekord und das erste Highlight des Tages gesorgt.
Seinen komfortablen Vorsprung brachte er im Langlauf über zehn Kilometer gewohnt sicher ins Ziel und baute seinen Rekord auf 71 Weltcup-Siege aus. Riiber hat damit 14 von 17 Wettkämpfe in dieser Saison gewonnen. Seit sage und schreibe zehn Rennen ist der Norweger ungeschlagen. Auch das ist eine Bestmarke.
Sein fünfter Gesamtweltcup-Sieg bedeute ihm "sehr viel", unterstrich Riiber im Anschluss. Schon von 2019 bis 2022 hatte er die große Kristallkugel gewonnen, ehe der Österreicher Johannes Lamparter im vergangenen Jahr von gesundheitlichen Problemen Riibers profitiert und den Gesamtweltcup gewonnen hatte. "Ich war vergangene Saison lange nicht konkurrenzfähig", blickte Riiber zurück und gleichzeitig voraus: "Deshalb war ich dieses Jahr besonders motiviert. Nun kann ich den Rest der Saison genießen. Es ist ein überragendes Gefühl."
Mach stürmt aufs Podest
Hinter dem neuen, alten Gesamtweltcup-Sieger kamen der Österreicher Stefan Rettenegger (+38,8 Sekunden) und sensationell David Mach (+52,1) ins Ziel. Der 23-jährige Allgäuer krönte seine starke Ausgangsposition nach dem Springen und feierte den ersten Podestplatz seiner Karriere. Platz neun war zuvor sein bestes Ergebnis gewesen.
"Ich kann das noch nicht wirklich realisieren", sagte Mach nach dem Rennen. Im vergangenen Jahr hatte er in Otepää mit den Plätzen 30 und 41 noch schwach abgeschnitten. "Ab diesem Punkt wusste ich, dass ich meinen ganzen Vorbereitungs- und Wettkampfprozess überarbeiten muss. Dass es jetzt nach einem Jahr hier geklappt hat, macht mich sehr glücklich."
David Mach lief nach einem überragenden Rennen zu seinem ersten Podestplatz (Archivbild).
Mach sticht Ilves auf der Schlussrunde aus
Mach, der erst seit dieser Saison fester Bestandteil des deutschen Weltcup-Teams ist, war als Vierter mit nur einer Sekunde Rückstand auf Platz drei in den Langlauf gegangen und konnte mit den Topläufern auf den ersten Kilometern mithalten. Auch nach der Hälfte des Rennens wirkte Mach noch frisch und hielt seine Position, während sich mit dem Österreicher Thomas Rettenegger der erste Konkurrent verabschiedete.
Gemeinsam mit Stefan Rettenegger und dem Esten Kristjan Ilves bog Mach auf die Schlussrunde ein. Rettenegger zog im Anschluss das Tempo an und konnte sich absetzen. Doch auch Mach hatte noch Reserven und attackierte Ilves einen Kilometer vor dem Ziel - mit Erfolg. Mach riss eine Lücke und konnte seinen Vorsprung als Dritter ins Ziel bringen. Für das deutsche Team war es erst das dritte Podium in diesem Winter.
Rydzek läuft noch in die Top Ten
Johannes Rydzek, am Vortag noch bester Deutscher, ging bereits mit einem Rückstand von 1:18 Minute das Rennen an. Die Lücke zu seinen etwas weiter vorne platzierten Teamkollegen Terence Weber und Manuel Faißt konnte der zweifache Pyeongchang-Olympiasieger nach 2,5 Kilometern schließen. Das Trio nahm in einer größeren Verfolgergruppe die Podestplätze ins Visier, hatte aber weiterhin 40 Sekunden Rückstand.
Nach 7,5 Kilometern zeichnete sich ab, dass der Abstand zu groß ist. Rydzek schaffte es aber als Sechster (+1:32,9 Minute) ebenso wie Faißt, der zuvor für die einzigen beiden deutschen Podestplätze gesorgt hatte, auf Rang zehn (+1:34,2) noch in die Top Ten. Nur einen Wimpernschlag später überquerte Weber die Ziellinie.
Geiger und Schmid abgeschlagen
Für Vinzenz Geiger und Julian Schmid läuft es dagegen weiter nicht rund. Beide gingen nach schwachen Sprüngen bereits mit einer ordentlichen Hypothek von rund zwei Minuten ins Rennen.
In der Loipe konnten sie zwar noch ein paar Plätze gutmachen, die Top-Ten-Plätze bließen aber außer Reichweite. Olympiasieger Geiger wurde letztlich 17. (+1:40,2), der WM-Zweite Schmid beendete das Rennen auf Platz 21 (+1:55,6). Wendelin Thannheimer wurde mit deutlichem Rückstand 25. (+2:26,8).