Noch sechs Deutsche bei der Tour Knieverletzung - Olympiasiegerin Carl steigt bei der Tour de Ski aus
Die Tour de Ski geht am Freitag (06.01.2023) ohne die Teamsprint-Olympiasiegerin Victoria Carl ins Final-Wochenende. Die Deutsche verletzte sich am Knie - gab aber schon Entwarnung.
Da waren es nur noch sechs: Von ursprünglich 18 bei der Tour de Ski gestarteten deutschen Skilangläuferinnen und -langläufern geht ein Sextett in das finale Langlauf-Wochenende im italienischen Val die Fiemme.
Carl und Bögl steigen aus
Vor den drei Etappen im Fleimstal stiegen am Donnerstag auch Lucas Bögl und Victoria Carl aus. Die Thüringerin Carl scheidet mit einer Knieverletzung aus, die sie sich beim Freistil-Wettkampf am Mittwoch in Oberstdorf zugezogen hatte. Dort war sie gestürzt, nachdem ihr jemand auf die Ski getreten war, wie Bundestrainer Peter Schlickenrieder erklärte. "Sie hat sich das Knie verdreht beim darauffolgenden Sturz. Das hat dazu geführt, dass sie mit einer ermüdeten Muskulatur nur noch Doppelstock schieben konnte."
Carl: Keine schwere Knie-Verletzung
Nach einer Untersuchung am Donnerstag gab der Deutsche Ski-Verband Entwarnung. "Das linke Knie ist gereizt und überdehnt, schwerwiegende Verletzungen des Meniskus oder der Bänder konnten mittels MRT ausgeschlossen werden", so Mannschaftsarzt Tom Kastner. Die Verletzung soll physiotherapeutisch behandelt werden, Carl könne aller Voraussicht nach bereits "in einigen Tagen wieder in das Training einsteigen", wie es in der Pressemitteilung heißt.
Magen-Darm bei Bögl
"Bei den Männern ist klar, dass Lucas Bögl rausgeht, weil er nach seiner Magen-Darm-Geschichte während der Tour noch nicht wieder zu Kräften gekommen ist", sagte Bundestrainer Peter Schlickenrieder bereits nach dem 20-Kilometer-Rennen in Oberstdorf.
Hennig und Moch führen Sextett an
Damit besteht das deutsche Team in Italien bei den Männern noch aus dem Gesamt-Elften Friedrich Moch und dem -27. Jonas Dobler. Bei den Frauen reisen die Gesamt-Siebte Katharina Hennig sowie Laura Gimmler (15.), Pia Fink (20.) und Lisa Lohmann (42.) nach Italien. In Val di Fiemme stehen am Freitag die Klassik-Sprints, am Samstag Massenstarts in klassischer Technik und zum Finale am Sonntag der sogenannte "Final Climb" hinauf zur alpinen Skistation "Alpe Cermis" auf dem Programm.
In Val die Fiemme "von Tag zu Tag schauen"
"Ich habe keine großen Erwartungen", blickt Schlickenrieder auf das Tour-de-Ski-Finale voraus. "Ich würde mich freuen, wenn alle, die mitfahren, gesund bleiben und die Rennen, die kommen, genießen, insofern man so einen Final Climb genießen kann." Mit Blick auf den Saison-Höhepunkt, die WM Ende Februar in Planica, wolle er nun "mit Augenmaß und von Tag zu Tag schauen, ob man durchläuft. Das Durchlaufen könnte man dann für das nächste Jahr noch machen, wenn ein Großereignis ansteht. Bei der WM brauchen wir jede Athletin und jeden Athleten."
Schlickenrieder: "Bei der WM brauchen wir jeden."
"Können zufrieden sein"
Das Zwischenfazit nach vier von sieben Tour-Rennen fällt für den Bundestrainer positiv aus – zumindest was die Frauen um Top-Läuferin Hennig betrifft: "Ich denke, wir können zum jetzigen Zeitpunkt sehr zufrieden sein. Vor allem, wenn man bedenkt, dass ‚Katta‘ über Weihnachten einen längeren Krankheitsausfall hatte. Wenn man sich so zeigt, zeigt das mehr denn je, dass sie im Plan ist."
Fünf Top-10-Platzierungen bei den Frauen
Hennig lief bei der Tour dreimal in die Top Ten, zudem schafften es Laura Gimmler und Sofie Krehl je einmal unter die besten zehn. Die Top-Platzierung bei den Männern sind zwei 15. Plätze von Friedrich Moch.