Biathlon in Kontiolahti Preuß verpasst Podest, schafft aber WM-Quali
Franziska Preuß hat im ersten Einzelrennen des Winters direkt die WM-Qualifikation geschafft. Der Sieg am Mittwoch (04.12.2024) in Kontiolahti ging an die Französin Lou Jeanmonnot.
Preuß beendet das verkürzte Einzel nach zwei Schießfehlern mit 1:09,6 Minuten als Fünfte und war damit die schnellste der sechs Athletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV). Auch Vanessa Voigt schaffte es unter die besten Zehn, sie wurde mit einem Fehler Neunte (+1:45,0 min). Neben der fehlerfreien Jeanmonnot standen noch die beiden Schwedinnen Ella Halversson (1 Schießfehler/+12,3 Sekunden) und Elvia Öberg (3/+56,4) auf dem Podest. Die anderen deutschen Nachwuchsathletinnen Selina Grotian, Julia Kink, Johanna Puff und Julia Tannheimer leisteten sich zu viele Fehler und landete abgeschlagen im Feld.
"Ich bin sehr positiv überrascht. Es war echt ein gutes Rennen. Zwei Fehler sind im Einzel einer zu viel. Trotzdem bin ich zufrieden, wie es gelaufen ist", sagte Preuß anschließend am Sportschau-Mikrofon, die explizit ihre guten Ski lobte. Die letzten beiden Tage habe sie mit "Flöhen und Läusen" im Bett gelegen, nachdem sie sich am vergangenen Wochenende einen Infekt eingefangen hatte und auf ihren Einsatz in der Staffel verzichten musste.
Preuß vergibt möglichen Podestplatz mit vorletztem Schuss
Zum Weltcup-Auftakt wurde in Kontiolahti die verkürzte Version des Einzels gelaufen. Statt 15 waren 12,5 Kilometer zu absolvieren, ein Schießfehler wurde mit 45 Sekunden statt einer Minute bestraft. Darauf hatten sich der Weltverband und die Athletenvertreter mit Blick auf die Belastungssteuerung in der Frühphase der Saison geeinigt.
Franziska Preuß vergab eine mögliche Zwischenführung durch einen Fehlschuss bei ihrem ersten Stehendanschlag, lag aber dennoch sehr gut im Rennen und hatte nach einem weiteren fehlerfreien Liegendschießen noch alle Chancen auf das Treppchen. Ein weiterer Fehler mit dem vorletzten Schuss kostete sie aber schließlich den Podiumsplatz.
Vanessa Voigt, die beste Schützin des letzten Winters, schoss auch diesmal gewohnt sicher, aber auch nicht mit dem größten Tempo. Ihre ersten zwölf Schuss gingen alle ins Ziel, dann aber blieb eine Scheibe stehen. Es sollte der einzige Fehler der Thüringerin bleiben. Da sie aber in der Loipe nach eigener Aussage "noch Luft nach oben" hat, musste sie sich noch hinter Preuß einreihen. "Ich weiß, was ich kann am Schießstand", so Voigt, die mit ihrem Schießergebnis nach Problemen zuletzt in der Staffel diesmal zufrieden war.
Grotian Beste aus dem DSV-Nachwuchsquartett
Selina Grotian hatte im Einzel Probleme im Liegendanschlag, wo sie insgesamt drei Fehler produzierte. Stehend lief es besser, da fiel lediglich eine Scheibe nicht. Trotzdem war die 20-Jährige mit sich im Reinen. "Alles in allem war es ganz in Ordnung für das erste Rennen, aber ich hatte mir schon ein wenig mehr erhofft", sagte sie nach ihrem 50. Platz.
Ganz anders lief es bei Johanna Puff am Schießstand. Die 22-Jährige war mit Startnummer 10 als erste Deutsche auf die Strecke gegangen war. Sie traf liegend alle zehn Schuss, verballerte dafür gleich vier stehend. So reichte es letztlich nur für den 74. Rang. "Ich bin relativ schwer ins Rennen gekommen und es ist die nächsten Runden auch nicht besser geworden. Beim Schießen war es auch ärgerlich", so Puff, die ihre Fehler mit fehlender Standfestigkeit auf der eisigen Matte begründete.
Johanna Puff
Julia Tannheimer erlaubte sich ebenso wie ihre Teamkollegin Julia Kink fünf Fehler. Damit reihten sie sich auf den Positionen 57 und 65 ein. Die erst 19 Jahre alte Tannheimer gab sich selbst im Anschluss die Schulnote 3 für ihr Rennen: "Ich hab mich gut gefühlt, und konnte immer wieder hinter den anderen Athletinnen herlaufen. Das Schießen war aber nicht gut."
Simon nach Drama in der Staffel wieder dabei
Ebenfalls an den Start gegangen war Julia Simon. Die Französin hatte in der Staffel am Sonntag für ein kleines Drama gesorgt, als im Kampf um den Sieg ihr Körper streikte. Was ihr da genau in die Wade gefahren war, ist auch drei Tage später noch nicht so richtig klar. Sie hatte bereits vor vielen Jahren in Oberhof mit einem ähnlichen Problem zu kämpfen. Nach mehreren Testrunden vor dem Rennen entschied sie sich in Absprache mit ihren Trainern für einen Start. Allerdings hatte sie mit vier Fehlern am Schießstand keine Chancen auf eine vordere Platzierung.