Biathlon in Canmore Vittozzi gewinnt Verfolgung und schlüpft in Gelb
Was für ein Saisonfinale von Lisa Vittozzi: Die Italienerin feierte in Canmore einen Start-Ziel-Sieg in der Biathlon-Verfolgung. Vittozzi siegte vor vier Französinnen - sie holte sich damit die "kleine Kristallkugel" und übernahm die Gesamtführung. Von den deutschen Starterinnen schaffte es keine unter die Top 5, dafür aber drei unter die Top 15.
Lisa Vittozzi hat ihre aktuelle Fabel-Form auch in der letzten Verfolgung der Saison unter Beweis gestellt. Nach dem Sprint von Donnerstag gewann sie auch die 10-Kilometer-Verfolgung von Samstag (16.03.2024) im kanadischen Canmore. Vittozzi leistete sich eine Strafrunde beim letzten Schießen - dennoch gewann sie in 28:15,9 Minuten überlegen vor gleich vier Französinnen.
Vittozzi fängt Simon und Tandrevold ab
Mit dem Sieg schnappte sich Vittozzi die "kleine Kristallkugel" der besten Verfolgerin des Winters. Zudem übernahm die Italienerin die Spitzenposition in der Gesamtwertung. Die bisherige Verfolgungs-Leaderin Julia Simon wurde nur Vierte (3 Strafrunden nach Schießfehlern/+ 1:03,2 Minuten). Die bisherige Frau in Gelb, Ingrid Landmark Tandrevold aus Norwegen, ging als 17. bereits abgeschlagen ins Rennen - und fiel mit vier Strafrunden noch auf Rang 19 ab (+ 1:49,6 Minuten).
Vittozzi reicht Rang elf am Sonntag
"Ich habe nur an das Rennen und nicht die anderen Sachen gedacht", sagte Vittozzi nach ihrem Sieg im ZDF: "Ich war sicher, dass es gut werden wird, wenn ich mich auf mich konzentriere. Ich bin aber jetzt sehr glücklich, dass ich zurück bin im Gelben Trikot und die Verfolgungs-Kugel gewonnen habe." Die Verfolgungs-Kugel sicherte sich Vittozzi mit nur 14 Punkten Vorsprung auf Simon. In der Gesamt-Wertung führt die Italienerin vor dem finalen Massenstart am Sonntag mit 61 Zählern vor Tandrevold. Selbst bei einem Tandrevold-Sieg am Sonntag könnte Vittozzi Elfte werden und würde immer noch den Gesamtsieg davontragen.
Jeanmonnot und Braisaz-Bouchet auf zwei und drei
Sprint-Siegerin Vittozzi führte das gesamte Rennen, hinter ihr lag Simon lange auf der Position der ersten Jägerin. Mit Rang zwei im Ziel hätte die Französin die Saison knapp als beste Verfolgungs-Biathletin beendet. Doch zwei Strafrunden im letzten Stehendschießen waren zu viel. Simon fiel zurück, stattdessen liefen Lou Jeanmonnot (3 Strafrunden/ +12,2 Sekunden) und Justine Braisaz-Bouchet (3 Strafrunden/ +19,4 Sekunden) noch auf Rang zwei und drei nach vorn.
Hettich-Walz Neunte - "Nicht ganz die Ruhe"
Beste Deutsche wurde Janina Hettich-Walz, die nach Rang sieben im Sprint mit vier Schießfehlern am Ende Neunte wurde (+ 1:18,0 Minuten). Gleich im ersten Liegendanschlag leistete sich die 27-Jährige zwei Fehler und fiel auf Rang 17 zurück. Es folgten zwei fehlerfreie Schießen, Hettich-Walz verbesserte sich bis auf Rang sieben. Nun waren plötzlich sogar die Top 4 greifbar. Doch zwei weitere Fehler warfen die Deutsche erneut zurück.
"Ich glaube, das erste Liegendschießen war eins der schlechtesten Liegendschießen meiner gesamten Saison. Da hatte ich keinen guten Anschlag, die Fehler waren weit weg", ärgerte sich die WM-Silbermedaillengewinnerin von Nove Mesto: "Läuferisch ging es ganz gut, ich habe gemerkt, dass ich mit den guten Läuferin mitlaufen kann. Am Ende waren die Top 6 drin, aber da habe ich es stehend wieder nicht auf die Kette gekriegt. Ich hatte heute am Schießstand nicht ganz die Ruhe, die ich gebraucht hätte, um noch einen oder zwei Treffer mehr zu setzen."
Grotian von 18 auf elf
Sieben Plätze nach vorn ging es für Selina Grotian, die nach Platz 18 im Sprint mit zwei Strafrunden auf Rang elf nach vorn lief (+ 1:19,0 Minuten). In die Top 15 schaffte es noch Vanessa Voigt, die sich mit zwei Strafrunden von Rang 23 noch auf Platz 15 verbesserte.
Puff und Kink verpassen Massenstart
Mit der siebtbesten Laufzeit im gesamten Feld kam Sophia Schneider auf Rang 16 (3 Strafrunden/+ 1:44,6 Minuten). Johanna Puff und Julia Kink hatten bereits nach dem Sprint keine Chance auf vordere Platzierungen, sie kamen auf Rang 32 (2 Strafrunden/+ 2:54,3 Minuten) und 44 (2/+ 4:05,2 Minuten). Für Puff ist ihre erste Biathlon-Saison damit nach sieben, für Kink nach fünf Weltcup-Rennen beendet. Die beiden verpassen den finalen Massenstart am Sonntag (17.03.2024).