Biathlon in Östersund

Biathlon in Östersund Sensation im Einzel: Doppelerfolg durch Rees und Strelow

Stand: 26.11.2023 19:36 Uhr

Die Biathlon-Saison hat bei den Männern mit einem echten Paukenschlag begonnen. Im Einzel gewannen die beiden Deutschen Roman Rees und Justus Strelow vor Top-Favorit Johannes Thingnes Bö aus Norwegen.

Die deutschen Biathleten haben im ersten Einzelrennen der Saison einen überraschenden Doppelerfolg gefeiert. Das 20-Kilometer-Einzel von Östersund gewann am Sonntag (26.11.2023) Roman Rees vor Justus Strelow. Die beiden Deutschen verwiesen Top-Favorit Johannes Thingnes Bö aus Norwegen auf Rang drei.

Rees und Strelow - nur je ein Schießfehler

Rees und Strelow leisteten sich in dem Rennen auf der schweren Strecke in Östersund je nur eine Strafminute. Rees ließ im letzten Stehendanschlag eine Scheibe stehen, Strelow im ersten Stehendanschlag.

Damit konnten die beiden Deutschen nicht nur die erfolgsverwöhnten Norweger, sondern auch weitere Favoriten wie den Schweden Sebastian Samuelsson (7./3 Strafminuten/+ 40,4 Sekunden) oder den Franzosen Emilien Jacquelin (27./4./+2;34,3 Minuten) in Schach halten.

Erster Sieg für Rees - erstes Podest für Strelow

Der 30-jährige Rees feierte in 51:27,2 Minuten den ersten Weltcupsieg seiner Karriere. Sein bisher bestes Ergebnis waren zwei dritte Plätze in den Jahren 2019 und 2022. Der 26-jährige Strelow war 12,1 Sekunden langsamer und fuhr in seinem 36. Weltcuprennen als Zweiter zum ersten Podestplatz seiner Karriere. Seine bisher beste Platzierung war Rang acht im Massenstart von Ruhpolding Anfang 2023.

Bö 25 Sekunden langsamer als Rees

Top-Favorit und Weltcup-Gesamtsieger Johannes Thingnes Bö wurde nach zwei Schießfehlern nach den ersten beiden Schießeinlagen nur Dritter. Der laufstarke Bö hatte diesmal nur die drittbeste Laufzeit im Klassement (hinter Samuelsson und Landsmann Johannes Dale-Skjevdal) - und musste sich im Ziel um 25,0 Sekunden Tagessieger Rees geschlagen geben.

Der geschlagene Bö, der trotzdem zu seinem 23. Podestplatz in Serie, lief sagte nach dem Rennen in der Sportschau: "Überraschung. Was für ein perfektes Rennen für Roman. Doppelsieg für Deutschland" und beglückwünschte Rees: "Ich habe versucht, was ich kann und auch in der letzten Runde nochmal Gas gegeben. Doch ich habe gedacht, was für ein starker Typ. Chapeau, ich ziehe meinen Hut."

Rees: "Fühlt sich mega gut an"

Rees jubelte am Sportschau-Mikrofon: "Unglaublich. Ich war mir so lange nicht sicher, habe mir gedacht, da kommt bestimmt noch jemand. Es wird langsam immer realer, es fühlt sich einfach mega gut an." Strelow sagte: "Ich bin happy, dass es mit dem Podium geklappt hat. Den Sieg gönne ich natürlich Roman. Ich war im Ziel zwar die Eins, war mir sicher, dass mich die Norweger oder jemand anderes noch überholt. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es für so eine gute Platzierung reicht."

Ein starkes Rennen zeigte auch Benedikt Doll. Der Schwarzwälder, der die Mixed-Staffeln am Samstag noch wegen eines Infektes absagen musste, wurde Neunter (+ 55,6 Sekunden). Nach je einem Fehler beim ersten Liegend- und Stehendanschlag fiel Doll bereits auf Rang 36 ab, doch mit zwei fehlerfreien letzten Schießen kämpfte sich der 33-Jährige noch in die Top-10 nach vorn.

Doll - "Zwei unnötige Fehler beim Schießen gemacht"

Sportschau Wintersport, 26.11.2023 16:02 Uhr

Doll: "Dummer Fehler"

"Im Hals ist es noch nicht optimal, aber körperlich war ich topfit, daher stand einem Start heute nichts im Weg. Ich bin sehr glücklich", sagte Doll nach dem Rennen in der Sportschau und zu seiner Leistung: "Im ersten Liegendschießen, das war ein richtig dummer Fehler, so schnell nach oben weggeschossen. Auch Stehend ging knapp oben weg. Zwei nicht nötige Fehler, vom Schießniveau heute war auf jeden Fall viermal Null drin. Schade, aber immerhin haben sich zwei Deutsche die Plätze vorn geschnappt."

Die anderen drei deutschen Starter verpassten die Top 15. Johannes Kühn wurde mit zwei Strafminuten 17. (+ 1:50,1 Minuten), Philipp Nawrath mit vier Schießfehlern 29. (+ 2:41,4 Minuten). David Zobel kam mit vier Strafminuten auf Rang 43 (+ 3,58,4 Minuten).