ATP Finals Zverev mit starkem Auftakt gegen Rublew
Alexander Zverev hat sein Auftaktmatch bei den ATP-Finals souverän gewonnen. Der Deutsche setzte sich in zwei Sätzen gegen den Russen Andrej Rublew durch.
Es war eine herzliche Umarmung, die sich Alexander Zverev und Andrej Rublew nach dem Matchball gegenseitig gaben. Schließlich kennen sich beide schon seit früher Kindheit. Somit dürfte das 6:4, 6:4 von Zverev keine Risse in der Freundschaft der beiden Kontrahenten hinterlassen haben.
Aber: Für Zverev war es ein geradezu brillanter Auftakt in die Gruppenphase der ATP-Finals in Turin, in der er es auch noch mit dem Norweger Casper Ruud und dem Spanier Carlos Alcaraz zu tun bekommt.
"Ich bin glücklich über das Match und hoffe, dass ich die nächsten Spiele noch besser spielen kann", sagte Zverev.
Becker mit Prophezeiung
Es war offenbar ein gutes Omen für Alexander Zverev, dass Boris Becker zuvor den Centre Court betreten hatte. Der ehemals beste deutsche Tennisspieler und sechsmalige Grand-Slam-Sieger war eigens nach Turin gereist, um Jannik Sinner die Ehre zu erweisen und dem Italiener für dessen grandiose Saison zu ehren, die dieser erstmals als Nummer eins der Welt beenden wird.
"Die Konstanz, die er mit nur 23 Jahren schon hat, ist herausragend. Er wird lange die Nummer eins sein. Er wird für lange Zeit der Mann sein, den es zu schlagen gilt", sagte Becker über Sinner. Und diese Aussage wird Zverev nicht gerade gefallen haben - und dürfte ihn vielmehr nur noch mehr anstacheln.
Keine Kleinigkeit
Denn genau diesen Traum will sich auch Zverev unbedingt erfüllen, zwei ganz große Ziele hat der 27 Jahre alte, gebürtige Hamburger noch: Er will unbedingt einen dieser vier Major-Titel (Australian Open, French Open, Wimbledon, US Open) in der Hand halten und eben diese Weltranglistenposition, die Sinner derzeit und Becker einst inne hatte, erreichen.
Als Nummer zwei der Welt ist Zverev eigentlich nicht so weit von seiner Karrierekrönung entfernt - aber es trennen Sinner und Zverev rund 3.000 Weltranglistenpunkte. Nicht gerade eine Kleinigkeit.
Sehr solide, kaum Fehler
In Turin geht es für den derzeit besten deutschen Tennisspieler nun also darum, diese Ambitionen mit nachdrücklichen Auftritten zu unterfüttern. Gegen Rublew war Zverev von Beginn an gefordert. Der Russe legte los wie die Feuerwehr, gewann sein erstes Aufschlagspiel gleich zu Null.
Aber der mittlerweile sehr erfahrene Deutsche ließ sich davon nicht beeinflussen, blieb konzentriert und fokussiert in seinem Spiel. Zverev schlug solide auf, leistete sich so gut wie keine Fehler und beschäftigte seinen Kontrahenten dauerhaft. Gerade in längeren Ballwechseln wirkte Zverev überaus stabil. Und diese Konstanz zahlte sich aus.
Rublew erhöht das Tempo
Im siebten Spiel des ersten Satzes gelang Zverev das erste Break zur 4:3-Führung. Rublew hatte der Dynamik Zverevs nichts entgegenzusetzen. Diesen Vorteil ließ sich Zverev nicht mehr nehmen und beendete den ersten Durchgang souverän mit 6:4 für sich.
Zu Beginn des zweiten Satzes versuchte Rublew das Tempo zu erhöhen und sorgte mit seiner krachenden Vorhand kurzzeitig für Eindruck beim Deutschen. Aber Zverev hatte auf das Power-Tennis des Russen schnell Antworten gefunden und passte sich der erhöhten Geschwindigkeit an.
Starke Aufschläge
Vor allem seine Aufschlagstärke machte sich der Deutsche zu Nutze und ließ Rublew keine Chance, überhaupt nur in die Nähe eines Breaks zu kommen. Und Zverev? Der wartete bis seine erneute Chance kam. Gleich den ersten Breakball beim Stand von 4:4 nutzte er zur 5:4-Führung.
Im anschließenden Aufschlagspiel ließ er sich diesen immensen Vorteil nicht mehr nehmen und besiegelte seinen Auftaktsieg mit dem erneuten 6:4.
Am Mittwoch muss Zverev gegen Ruud antreten.