Bisher sechs deutsche Triumphe Fragen und Antworten zu den ATP-Finals
Bei den ATP-Finals ab Sonntag (10.11.2025) in Turin fehlt Novak Djokovic verletzungsbedingt. Alexander Zverev ist in Bestform und geht als neue Nummer zwei der Welt in das ehemalige "Masters".
Wie heißt das Event denn nun wirklich?
Seit 54 Jahren trägt die ATP-Tour das Final-Turnier mit den acht besten Tennisspielern des Kalenderjahres aus - das erste Event gewann 1970 der Amerikaner Stan Smith, dann war dreimal in Serie der Rumäne Ilie Nastase erfolgreich.
Lange Zeit war das Aufeinandertreffen als "Masters" bekannt, als dann aber Tennisturniere mit hohem Punktefaktor für die Weltrangliste auch Masters-Turniere genannt wurden, hieß der Achter-Vergleich "ATP-WM" - gekürt wurde also der "Weltmeister". Ab 2009 in London hieß das Event dann "ATP-World-Tour- Finals", seit 2016 dann nur noch "ATP-Finals".
Wann und wo wird gespielt?
Das Jahresend-Turnier der besten Tennisspieler findet vom 10. bis 17. November in der italienischen Metropole Turin statt. Der Champion wird in der 20.000 Zuschauer fassenden Pala Alpi-Tour-Arena ermittelt. Turin ist zum dritten Mal in Serie Austragungsort.
Wie qualifiziert man sich?
Die acht Punktbesten der Weltrangliste sind tatsächlich nicht automatisch für die ATP-Finals qualifiziert - ein Grand-Slam-Triumph geht vor. Das heißt: Siegt ein Spieler in Melbourne, Paris, Wimbledon oder New York, spielt aber den Rest des Jahres gar nicht so toll und steht vielleicht nur auf Platz 25 der Weltrangliste, dann darf er trotzdem mitmachen. In diesem Fall müsste dann die Nummer 8 als Reservespieler paratstehen.
Wer ist am Start?
Der aktuelle Weltranglisten-Fünfte Novak Djokovic hat zuletzt schonmal erzählt, dass das Jahresend-Turnier nicht mehr die große Bedeutung für ihn habe und er mit dieser Art der Turniere "fertig" sei. Seine Absage aus der Vorwoche begründete er nun aber mit einer "anhaltenden Verletzung".
Davon profitiert der Weltranglisten-Neunte Andrey Rublev aus Russland, außerdem am Start sind der Weltranglisten-Erste Jannik Sinner (Italien), der frischgebackene Weltranglisten-Zweite Alexander Zverev aus Deutschland, der gerade in Paris einen souveränen Turniersieg eingefahren hat. Titelhoffnungen haben auch Carlos Alcaraz (Spanien), Daniil Medvedev (Russland), Taylor Fritz (USA), Casper Ruud (Norwegen) und Alex de Minaur (Australien).
Für Turin qualifiziert: Andrey Rublev
Wie ist der Modus?
Los geht es im sowohl im Einzel als auch im Doppel mit zwei Vierer-Gruppen, in denen "Round Robin" - also jeder gegen jeden - gespielt wird. Die zwei Bestplatzierten qualifizieren sich für das Halbfinale. Ab diesem Zeitpunkt geht es im K.o.-Modus weiter. Im Einzel wird im Best-of-three-Modus gespielt, während ein Doppel nur zwei Sätze dauert - bei 1:1 Sätzen entscheidet dort der Match-Tiebreak.
Gibt es schon wieder ein Rekord-Preisgeld?
2023 wurde bei den ATP-Finals ein Rekord-Preisgeld von 15 Millionen US-Dollar ausgeschüttet, jetzt kommen weitere 250.000 Dollar dazu - man wollte also offenbar unbedingt wieder eine Bestmarke aufstellen. Wenn ein Spieler seine drei Partien in der Gruppenphase gewinnt und dann noch das Halbfinale und das Finale für sich entscheidet, kommt er auf das fürstliches Salär von 4,8 Millionen Dollar, also knapp 4,5 Millionen Euro. Zum Vergleich: In Wimbledon gibt es umgerechnet rund 3,2 Millionen Euro für die Champions.
Wer überträgt das Turnier?
Der Bezahlsender "Sky" zeigt die ATP-Finals live und alle Einzelmatches in voller Länge. Der dazugehörige Streaming-Anbieter "Wow" ist für die Internet-Übertragung zuständig. Im Free-TV gibt es das Finalturnier nicht zu sehen.
Wer ist Rekord-Champion?
Novak Djokovic ist nicht nur Titelverteidiger (im Vorjahr schlug er im Finale Jannik Sinner 6:3, 6:3), sondern auch Rekordsieger. Der Serbe gewann auch 2023 und 2022, von 2012 bis 2015 und 2008 - also bereits sieben Mal. Roger Federer aus der Schweiz feierte drei Doppelsiege: 2003 und 2004, 2006 und 2007, dann nochmal 2010 und 2011.
Wer sind die deutschen Sieger?
Alexander Zverev ist zweimaliger Weltmeister: 2021 und 2018 hielt er den Pott hoch. Vor drei Jahren gewann er das Finale gegen Medwedew (6:4, 6:4). Vor sechs Jahren bezwang er Djokovic ebenfalls klar in zwei Sätzen: 6:4 und 6:3. Boris Becker gewann dreimal: 1988, 1992 und 1995. Michael Stich komplettiert das deutscher Gewinner-Trio, er feierte seinen Triumph im Jahr 1993.