Australian Open, Tag 5 Alexander Zverev zittert sich in Runde drei
Alexander Zverev hat bei den Australian Open ein frühes Aus nur mit ganz viel Mühe abwenden können. Jan-Lennard Struff unterliegt hauchzart. Tatjana Maria scheidet als letzte deutsche Spielerin aus.
Alexander Zverev gewann am Donnerstag (18.01.2024) in Melbourne gegen den slowakischen Qualifikanten Lukas Klein mit 7:5, 3:6, 4:6, 7:6 (7:5), 7:6 (10:7) und zog beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison damit in die dritte Runde ein. Im Kampf um den Achtelfinal-Einzug bekommt es Zverev am Samstag mit Alex Michelsen aus den USA zu tun.
Gegen Klein verwandelte der 26-Jährige nach 4:30 Stunden seinen ersten Matchball. "Um ehrlich zu sein, er hätte den Sieg heute mehr verdient gehabt, aber so ist Tennis manchmal", sagte Zverev im On-Court-Interview: "Ich hätte lieber in eineinhalb Stunden gewonnen, aber er hat unglaublich gut gespielt. Ich wusste lange nicht, was ich machen sollte. Ich habe gedacht: Da ist ein Qantas-Flug um elf Uhr nach Dubai und dann weiter nach Hause."
Mit starken Nerven die Oberhand behalten
Gegen den furios aufspielenden 163. der Weltrangliste fand der 26-Jährige kaum zu seinem Spiel, auch eine 1:0-Satzführung brachte ihm kein Selbstvertrauen. Von seiner starken Form zum Jahresstart war nichts zu sehen.
Im Tiebreak des vierten Satzes behielt er mit starken Nerven die Oberhand und drehte dann im fünften Durchgang entscheidend auf. Zverev wirkte bei seinem zweiten Auftritt im Melbourne Park in diesem Jahr lange Zeit unkonzentriert und energielos.
Struff nach zwei Matchbällen ausgeschieden
Jan-Lennard Struff hat den erstmaligen Einzug in die dritte Runde denkbar knapp verpasst. Der 33 Jahre alte Warsteiner verlor gegen den Serben Miomir Kecmanovic mit 4:6, 6:1, 6:7 (5:7), 6:1, 6:7 (9:11).
Struff musste sich in einer packenden Partie nach 3:21 Stunden geschlagen geben. Dabei vergab der Davis-Cup-Profi im Tiebreak des fünften Satzes zwei Matchbälle.
Maria ohne Chance gegen Paolini
Tatjana Maria ist als letzte deutsche Tennisspielerin ausgeschieden. Die 36-Jährige verlor gegen die an Nummer 26 gesetzte Italienerin Jasmine Paolini klar mit 2:6, 3:6 und war über weite Strecken chancenlos. Paolini nutzte nach 70 Minuten Spielzeit ihren zweiten Matchball und zog erstmals in die dritte Runde eines Grand Slams ein. "Es war ein komisches Spiel, es war sehr windig. Ich bin enttäuscht von meiner Leistung", sagte Maria.
Zuvor waren bereits Angelique Kerber und Qualifikantin Ella Seidel in der ersten sowie Laura Siegemund und Tamara Korpatsch in der zweiten Runde gescheitert.
Iga Swiatek mit Mühe in dritter Runde
Die Weltranglistenerste Iga Swiatek ist nur mit Mühe in die dritte Runde eingezogen. Die 22 Jahre alte Polin siegte gegen die US-Amerikanerin Danielle Collins unter dem geschlossen Dach der Rod Laver Arena mit 6:4, 3:6, 6:4. Nach fast drei Stunden Spielzeit nutzte sie ihren dritten Matchball zum Sieg. Am Yarra River ist der Halbfinaleinzug 2022 ihr bisher bestes Ergebnis. In der dritten Runde wartet auf Swiatek die Tschechin Linda Noskova.
Alcaraz quält sich in die nächste Runde
Titelkandidat Carlos Alcaraz hat mit einiger Mühe die dritte Runde erreicht. Der 20 Jahre alte Wimbledonsieger setzte sich mit 6:4, 6:7 (3:7), 6:3, 7:6 (7:3) gegen den Italiener Lorenzo Sonego durch. "Ich bin sehr glücklich mit meiner Leistung heute. Das Match war ein bisschen tricky mit der Sonne und dem Wind", sagte Alcaraz nach seinem 200. Match auf der Tour: "Wir haben beide alles auf dem Platz gelassen. Ein großartiges Match."
Medwedew braucht mehr als vier Stunden
Auch Mitfavorit Daniil Medwedew musste enorm kämpfen. Gegen den ungesetzten Finnen Emil Ruusuvuori nutzte der Russe um 3.40 Uhr Ortszeit seinen ersten Matchball zum 3:6, 6:7 (1:7), 6:4, 7:6 (7:1), 6:0.
4:21 Stunden dauerte das Zweitrunden-Match, in dem der Weltranglistendritte einen 0:2-Satzrückstand drehte und so zum fünften Mal nacheinander in Melbourne in die dritte Runde einzog. Dort wartet nun der Kanadier Felix Auger-Aliassime.
Rybakina verliert Rekord-Tiebreak
Vorjahresfinalistin Jelena Rybakina ist auf bittere Weise bereits in der zweiten Runde ausgeschieden. Die an Nummer drei gesetzte Kasachin verlor im Match-Tiebreak mit 20:22 gegen die russische Tennisspielerin Anna Blinkowa.
42 gespielte Punkte in einem Tiebreak bedeuten laut Tennis-Weltverband ITF einen Rekord in Einzelmatches bei Grand-Slam-Turnieren. Die vorherige Bestmarke hatte bei 38 Punkten gelegen.