FAQ zum Tennisturnier Australian Open - Termine, Favoriten, Deutsche, Übertragung
Am Sonntag (14.01.2023) startet mit den Australian Open das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den zwei Wochen in Melbourne.
Wann und wo wird gespielt?
Die 112. Auflage startet am 14. Januar und damit zum ersten Mal bereits sonntags. Damit soll offiziell der Spielplan entzerrt werden, nicht zu verschweigen ist aber auch, dass die Verlängerung des Turniers auch eine Erhöhung der Einnahmen bedeutet. Das letzte Spiel findet am 28. Januar statt, wenn sich entscheidet, wer den Titel bei den Männern holt. Einen Tag früher fällt die Entscheidung bei den Frauen. Die Spiele finden für Zuschauer in Deutschland nachts oder morgens statt, der Zeitunterschied in Melbourne beträgt +10 Stunden.
Gespielt wird im Melbourne Park auf 24 Hartplätzen. Herzstück ist die Rod Laver Arena, die Platz für 14.820 Zuschauer bietet. Der Centre Court ist genau wie die John Cain Arena und die Margaret Court Arena mit einem Schiebedach ausgestattet.
Auf welchem Belag wird gespielt?
Bis 1988 fanden die Australian Open wie das Turnier in Wimbledon auf Rasen statt. Danach etablierte sich in Melbourne der Hartplatz, somit gibt es keine zwei Rasen-Grand-Slams mehr, sondern zwei Hart-Grand-Slams. Auch die US Open werden auf diesem Belag ausgetragen.
Wer sind die Favoriten?
Bei den Männern ist Novak Djokovic der große Anwärter auf den Finalsieg. Schon zehnmal war er in Melbourne erfolgreich, nirgendwo ist der Weltranglistenerste besser. Neben seinem derzeitigen Dauerrivalen Carlos Alcaraz werden Daniil Medwedew und Jannik Sinner, der Djokovic im vergangenen November zweimal bezwingen konnte, gute Chancen nachgesagt. Eine Überraschung könnte Grigor Dimitrow gelingen, der das Vorbereitungsturnier in Brisbane gewann.
Iga Swiatek ist als topgesetzte Spielerin die Favoritin bei den Frauen, jedoch ist das Feld der Anwärterinnen deutlich größer und enger als bei den Männern. Coco Gauff bewies beim Vorbereitungsturnier in Auckland, das sie gewann, ihre starke Frühform in diesem Jahr. Auch Spielerinnen wie Aryna Sabalenka und Jelena Rybakina haben Chancen auf den Finalerfolg.
Wer gewann das Turnier im vergangenen Jahr?
Nachdem Djokovic 2022 wegen des fehlenden Impfnachweises, den es wegen der Corona-Restriktionen zur Teilnahme gebraucht hatte, nicht teilnehmen durfte, war er 2023 wieder das Nonplusultra. Im Finale bezwang der 36-Jährige Stefanos Tsitsipas in drei Sätzen, im gesamten Turnierverlauf gab Djokovic nur einen Satz ab - in der zweiten Runde gegen den Außenseiter Enzo Couacaud.
Bei den Frauen entschied Sabalenka ein deutlich engeres Endspiel gegen Rybakina für sich und drehte einen Satzrückstand zum 3:6, 6:4, 6:4-Erfolg. Auch die Belarusin verlor in den gesamten zwei Wochen in Melbourne nur diesen einen Satz.
Welche Chancen haben die deutschen Spieler und Spielerinnen?
Alexander Zverev gehört nach seinen überzeugenden Auftritten beim United Cup zum erweiterten Favoritenkreis. 2020 erreichte die deutsche Nummer eins das Halbfinale in Melbourne - sollte er wieder so weit kommen wollen, müsste er im Viertelfinale wahrscheinlich Alcaraz bezwingen. Auch Jan-Lennard Struff dürfte sich viel vorgenommen haben, erwischte aber eine schwere Auslosung. In der zweiten Runde könnte er bereits auf den Amerikaner Tommy Paul (an Nummer 14 gesetzt) treffen, übersteht er diese Hürde, dürfte in Runde drei Alcaraz warten.
Die Frauen warten seit längerer Zeit auf ein gutes Ergebnis bei einem Grand Slam - und es ist recht wahrscheinlich, dass das Warten anhalten wird. Zwar ist mit Angelique Kerber die Turniersiegerin von 2016 wieder dabei, sie hatte im United Cup aber noch einige Probleme und bekommt es auch gleich zum Start mit starken Gegnerinnen zu tun. Zum Auftakt trifft sie auf Danielle Collins, die 2022 noch in Australien im Finale stand, in der zweiten Runde würde wohl schon Swiatek warten. Für die übrigen DTB-Profis geht es nur darum, von Tag zu Tag zu schauen, was möglich ist.
Wie hoch ist das Preisgeld?
In diesem Jahr wird ein Rekord-Preisgeld in Melbourne ausgeschüttet. Umgerechnet rund 53 Millionen Euro werden insgesamt verteilt, die Sieger des Herren- und Frauen-Wettbewerbs erhalten jeweils 1,92 Millionen Euro. Doch nicht nur die erfolgreichen Spieler und Spielerinnen dürfen sich über mehr Geld freuen - schon für die Teilnahme gibt es mit 73.000 Euro so viel wie noch nie für alle, die es ins Einzel-Hauptfeld geschafft haben.
Wer überträgt die Australian Open?
"Eurosport" zeigt nach eigenen Angaben mehr als 260 Stunden Live-Tennis im TV, alle Spiele sind bei "Eurosport 2" und im Streamingdienst "Discovery+" zu sehen. Auf Sportschau.de können Sie die Top-Partien des Turniers im Live-Ticker verfolgen.
Welche Spieler fehlen?
Im vergangenen Jahr begann das Drama um Rafael Nadal, der sich nach seinem Ausscheiden bei den Australian Open einer Hüftoperation unterziehen musste und für den Rest des Jahres ausfiel. In der vergangenen Woche feierte der Spanier dann sein Comeback, verletzte sich aber wieder - und so ist Nadal bei den Australian Open nicht mit dabei. Auch Lokalmatador Nick Kyrgios fehlt wegen einer Verletzung.