Novak Djokovic (l.) gratuliert Jannik Sinner

ATP Finals inTurin Sinner bezwingt Djokovic, Tsitsipas gibt auf

Stand: 15.11.2023 09:43 Uhr

Jannik Sinner hat bei den ATP Finals in Turin in einem Marathon-Match Novak Djokovic bezwungen und das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Auch Holger Rune und sein neuer Trainer Boris Becker dürfen auf den Halbfinal-Einzug hoffen. Rune profitierte von der verletzungsbedingten Aufgabe des Griechen Stefanos Tsitsipas.

Es war bereits nach Mitternacht, als Sinner seinen zweiten Matchball zum 7:5, 6:7, 7:6 gegen den serbischen Top-Favoriten verwandelte. "Dieser Sieg gehört definitiv zu meinen Top-Siegen", sagte Sinner. "Es gibt keinen schöneren Ort, um die Nummer eins der Welt zu schlagen. Danke an das Publikum, wir haben das Ding gemeinsam gewonnen."

Mit dem Erfolg gegen den Weltranglistenersten nach 3:09 Stunden nährte der erneut starke Italiener beim Heimspiel in Turin die Hoffnungen auf seinen ersten großen Titel. Zum Auftakt hatte Sinner glatt gegen Stefanos Tsitsipas gewonnen.

Erste Niederlage für Djokovic seit Mitte Juli

Sinner führt seine Gruppe beim Jahresabschluss der acht besten Tennisprofis nun mit 2:0-Siegen an. Sicher für das Halbfinale qualifiziert ist er aber noch nicht, die Entscheidung darüber fällt am Donnerstag. Dann bekommt es zunächst um 14.30 Uhr Djokovic (1:1) mit dem Polen Hubert Hurkacz zu tun, der den verletzten Griechen Stefanos Tsitsipas ersetzt. Am Abend spielen dann Sinner (2:0) und Rune (1:1) gegeneinander. Sowohl Sinner als auch Djokovic und Rune können noch das Ticket für das Halbfinale lösen.

Für Djokovic war es die erste Niederlage seit dem verlorenen Wimbledon-Finale gegen den Spanier Carlos Alcaraz Mitte Juli. Danach hatte er 17 Spiele auf der ATP-Tour in Serie gewonnen und unter anderem den Titel bei den US Open in New York geholt. Der 36-Jährige zeigte sich als fairer Verlierer. "Jannik hat den Sieg heute verdient. Er hat in den entscheidenden Momenten einfach mutiger und konsequenter gespielt als ich", sagte Djokovic.

Tsitsipas muss aufgeben

Der 20 Jahre alte Rune führte in seinem zweiten Gruppenmatch vor den Augen von Becker nach 17 Minuten 2:1, als Tsitsipas aufgab. "Es war sehr unglücklich", sagte Rune nach dem Kurzeinsatz: "Wir konnten alle in seinem ersten Servicegame schon sehen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich wünsche ihm alles Gute."

Bereits 2021 hatte Tsitsipas beim Saisonabschluss der acht Jahresbesten verletzungsbedingt aufgeben müssen. 2019 in London hatte er die ATP Finals gewonnen. Am ersten Spieltag hatte der Turnier-Debütant Rune in drei Sätzen nach großem Kampf gegen Djokovic verloren.

Zverev trifft am Mittwoch auf Medwedew

Aus den beiden Vierergruppen qualifizieren sich jeweils die beiden Bestplatzierten für das Halbfinale. Alexander Zverev, der das Turnier 2018 und 2021 gewonnen hatte, ist nach seinem Auftaktsieg gegen Wimbledon-Champion Carlos Alcaraz (Spanien) am Mittwochabend (21.00 Uhr) wieder gefordert.

Dann trifft er bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr auf Daniil Medwedew, nur einmal konnte er den Russen dabei bezwingen.