ATP Finals in Turin Irrer Geldsegen für den Tennis-Champion
Am Sonntag beginnen die ATP Finals in Turin. Novak Djokovic und Alexander Zverev sind mit dabei. Viel Geld gab es dort immer schon zu gewinnen, so viel wie diesmal war es aber noch nie.
Zum Ende einer langen Tennis-Saison macht die internationale Spieler-Organisation ATP traditionell noch einmal richtig die Geldschatulle auf. Beim Abschluss-Turnier, den ATP Finals, können die acht Saisonbesten ihr ohnehin prall gefülltes Konto ordentlich aufbessern.
Insgesamt wird bei den ATP Finals 2023 ein Rekord-Preisgeld von 15 Millionen US-Dollar ausgeschüttet. Das sind 250.000 Dollar mehr als im vergangenen Jahr, als Superstar Novak Djokovic triumphierte.
Fast 5 Millionen Dollar für den ungeschlagenen Champion
Sollte der Champion in diesem Jahr ohne Niederlage durch das Turnier marschieren, darf er sich insgesamt über ein Preisgeld in Höhe von rund 4,8 Millionen US-Dollar (4,47 Millionen Euro) freuen. Da er bis zum gewonnenen Finale dann fünf Spiele bestritten hätte, wären es pro Sieg also fast eine Million Dollar - eine irre Summe für ein einzelnes Match.
Zum Vergleich: Der Sieger von Wimbledon, dem bestdotierten Grand-Slam-Turnier, erhielt in diesem Jahr 2,35 Millionen britische Pfund, umgerechnet 2,7 Millionen Dollar.
Die Einzelaufteilung der Finals-Preisgelder im Überblick:
- Sieg in der Gruppenphase: 390.000 US-Dollar
- Sieg im Halbfinale: 1,105 Millionen US-Dollar
- Sieg im Finale: 2,2 Millionen US-Dollar
- Antrittsgeld: 325.000 US-Dollar
Wer startet bei den ATP Finals?
Das Feld bei den ATP Finals wird der Weltranglisten-Erste Novak Djokovic (Serbien) anführen. Olympiasieger Alexander Zverev zog am vergangnen Wochenende als Siebter ins Finalturnier ein. Der Hamburger, Sieger der Finals in den Jahren 2018 und 2021, profitierte dabei vom Viertelfinal-Aus seiner Konkurrenten Hubert Hurkacz (Polen) und Alex de Minaur (Australien) beim jüngsten Turnier in Paris-Bercy.
Außerdem sind Wimbledonsieger Carlos Alcaraz (Spanien), Daniil Medwedew und Andrej Rublew (beide Russland), Jannik Sinner (Italien) und Stefanos Tsitsipas (Griechenland) dabei.
- Novak Djokovic (9.945 Punkte)
- Carlos Alcaraz (8.455 Punkte)
- Daniil Medwedew (7.200 Punkte)
- Jannik Sinner (5.490 Punkte)
- Andrey Rublew (4.805 Punkte)
- Stefanos Tsitsipas (4.235 Punkte)
- Alexander Zverev (3.585 Punkte)
- Holger Rune (3.460 Punkte)
Ausschlaggebend für die Qualifikation unter die Top 8 ist nicht etwa die Weltrangliste, die über die vergangenen 52 Wochen geführt wird, sondern das sogenannte "Race to Turin". Dabei sammeln die Spieler von Januar an Punkte mit ihren Siegen bzw. dem Erreichen verschiedener Runden bei den Turnieren. Die Spieler mit den meisten Punkten am Ende der Saison qualifizieren sich für die ATP Finals in Turin.
Wo und wann werden die ATP Finals ausgetragen?
Die Gruppenphase der ATP Finals wird vom 12. bis 17. November ausgetragen. Das Halbfinale wird am 18. November gespielt und das Finale am 19. November. Zum Start werden die acht Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, und zwar in die rote und in die grüne Gruppe. Die Auslosung der Gruppenphase am Donnerstag (09.11.2023) ergab in der Grünen Gruppe ein Quartett bestehend aus Djokovic, Sinner, Tsitsipas und Rune sowie in der Roten Gruppe Alcaraz, Medwedew, Rublew und Zverev.
Spielstätte ist die Pala Alpi-Tour-Arena in Turin mit einer Kapazität von 20.000 Zuschauern. Seit 2021 und bis 2025 werden die ATP Finals in Turin ausgetragen. Vorherige Spielstätte war von 2009 bis 2020 die O2-Arena in London. Auch Schanghai (2002, 2005-2008), Houston (2003-2004), Sydney (2001), Lissabon (2000) sowie Hannover (1996-1999) und Frankfurt (1990-1995) zählten bereits zu den Austragungsorten der Finalspiele.
Wer jubelte zuletzt bei den ATP Finals?
Im November des vergangenen Jahres triumphierte Novak Djokovic in Turin. Im Finale besiegte der Serbe Casper Ruud mit 7:5 und 6:4. Den Titel Finals-Rekordsieger teilen sich Roger Federer und Djokovic (beide sechs Titel). Novak Djokovic könnte daher in diesem Jahr alleiniger ATP-Finals-Rekordsieger werden.
Alexander Zverev holte sich 2018 und 2021 die mehr als gut dotierte Trophäe. Vor zwei Jahren gewann er das Finale gegen Daniil Medwedew mit 6:4, 6:4. Vor fünf Jahren bezwang der Deutsche im Endspiel Djokovic ebenfalls klar in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:3.
Boris Becker ging gleich dreimal als Sieger hervor (1988, 1992, 1995). Michael Stich gewann die ATP Finals im Jahr 1993.