Nach langen Diskussionen ATP und WTA wollen Nachtspiele begrenzen
Die ATP und die WTA wollen mit neuen Regeln künftig die Zahl der Tennismatches bis tief in die Nacht verringern. Die Spielerorganisationen im Tennis kündigten zudem an, auf Sicht für eine größere Einheitlichkeit bei den Bällen zu sorgen. Beide Themen hatten zuletzt immer wieder zu Diskussionen geführt.
Aufgrund der Kritik an den Nacht-Sessions beginnen in diesem Jahr die Australian Open erstmals an einem Sonntag (14. Januar). Im vergangenen Jahr hatte sich der frühere Wimbledon-Sieger Andy Murray beschwert, nachdem sein Match erst um 4.05 Uhr morgens beendet war. "Es ist lächerlich spät", sagte der Schotte: "Wenn mein Kind bei dem Turnier ein Ballkind wäre und um fünf Uhr nach Hause käme, würden wir als Eltern schimpfen."
Nur fünf Matches pro Platz und Tag
"Wir sind optimistisch, dass wir an beiden Fronten etwas bewirken können, jetzt und auf längere Sicht", sagte der ATP-Vorsitzende Andrea Gaudenzi. Um für angemessenere Endzeiten bei den letzten Matches der Spieltage zu sorgen, soll es bei den Turnieren der Männer- und Frauen-Touren künftig nicht mehr als fünf Partien pro Tag und Platz geben. Dabei sollen zwei Duelle während der Nightsessions stattfinden. Ausnahmen gebe es nur bei außerordentlichen Wetterbedingungen und durch Genehmigung der ATP/WTA.
Spätester Beginn: 23 Uhr
Sollten Spieler für ihr Match nicht bis spätestens 22.30 Uhr einen Court betreten können, soll die Partie auf einen anderen Platz verlegt werden und im Normalfall bis spätestens 23.00 Uhr beginnen. Die Spielerorganisationen schreiben einen Beginn der Nightsession für spätestens um 19.30 Uhr vor, empfehlen aber den Beginn der Abendmatches bereits für 18.30 Uhr.
Mit den neuen Regeln dürfte Alexander Zverevs Rekordmatch aus Acapulco aus dem Jahr 2022 erst einmal Bestand haben. Die Partie gegen Jenson Brooksby gewann die deutsche Nummer eins erst um 4.55 Uhr.
Ziel: Ähnlichere Ballcharakteristiken
Zudem läuft eine strategische Überprüfung der Ballproblematik und soll ab 2025 zu Veränderungen führen. Die Charakteristik der Spielgeräte soll dann ähnlicher sein, ohne die Vermarktungsmöglichkeiten der Turniere stärker einzuschränken.