Radsport Politt vor Roubaix: "Gott sei Dank keine Berge im Weg"
Am Ostersonntag erreicht die Saison der Kopfsteinpflaster-Klassiker mit Paris-Roubaix ihren Höhepunkt. Nils Politt rechnet sich gute Chancen aus, das Top-Team experimentiert mit Reifendruck.
Nach zuletzt guter Form ist Nils Politt bereit für das Saisonfinale der Kopfsteinpflaster-Klassiker bei Paris-Roubaix am Ostersonntag. "Die Beine sind gut. Und Gott sei Dank stehen keine Berge im Weg", sagte der Kölner Radprofi vor der "Hölle des Nordens".
Am vergangenen Sonntag hatte Politt bei der Flandern-Rundfahrt Platz 20 belegt, war dort an den letzten Anstiegen chancenlos gegen den späteren Sieger Tadej Pogacar und Co. Auf den 256,6 Kilometern von Compiègne ins Vélodrome von Roubaix gibt es keine Anstiege. Dafür 29 Sektoren mit insgesamt 54,5 Kilometer Kopfsteinpflaster.
Nicht nur, weil Politt in Roubaix 2019 bereits Zweiter war, sieht sein Sportchef Rolf Aldag gute Chancen auf ein Top-Ergebnis. "Roubaix liegt ihm mehr als Flandern", sagte der 54-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn Nils auf dem Flachen rollt, dann rollt er richtig. Von daher kann er mitfahren." Noch nicht völlig klar ist, wie gut die Unterstützung durch die Teamkollegen von Bora-hansgrohe sein kann. Bei der Flandern-Rundfahrt waren gleich drei wichtige Helfer in einen Massensturz verwickelt.
Zu den Favoriten auf den Gesamtsieg gehören die ewigen Rivalen Mathieu van der Poel und Wout van Aert. Dass die Anstiege fehlen, kommt dem Belgier Van Aert mehr entgegen als seinem Kontrahenten aus den Niederlanden. Zudem experimentiert sein Team mit dem Material. Jumbo-Visma verwendet bei drei Fahrern ein System, mit dem sich während der Fahrt der Reifendruck heben und senken lässt. Ein Vorteil ergibt sich dadurch, dass auf dem Pflaster mit weniger Reifendruck und damit komfortabler und schneller gefahren werden kann. Titelverteidiger Dylan van Baarle, Gent-Wevelgem-Sieger Christophe Laporte und Edoardo Affini werden mit der technischen Neuerung ausgestattet.