
Leichtathletik-EM Mihambo, Ogunleye und Co. - die deutschen Hoffnungen in Apeldoorn
Am Donnerstag starten im niederländischen Apeldoorn die Hallen-Europameisterschaften 2025 (6. bis 9. März) in der Leichtathletik - mit mehreren guten Medaillenchancen für das DLV-Team.
37 Athletinnen und Athtleten sind für die Wettkämpfe nominiert worden - und darunter sind auch mehrere, die richtig gute Aussichten auf das Podest haben oder sogar Favorit in ihrer Disziplin sind. "Obwohl einige unserer besten Athletinnen und Athleten zugunsten der Vorbereitung auf die Freiluft-Saison ohne Hallen-EM geplant haben, reisen wir mit einem leistungsstarken und gut vorbereiteten Team nach Apeldoorn", sagte DLV-Vorstand Dr. Jörg Bügner. Sportschau.de gibt einen Überblick über die größten Hoffnungsträger im Team.
Malaika Mihambo
Mit 7,07 Metern ist die Ausnahmespringerin die Weltjahresbeste in dieser Saison und bei den Deutschen Meisterschaften sprang sie trotz einiger Probleme und vorheriger Erkältungspause mit 6,79 Metern eine Weite, die schon für die vorderen Plätze ausreichen dürfte. Mihambo ist die Topfavoritin auf Gold, Chancen auf eine Medaille hat auch Mikkaele Assani, die mit einer Bestleistung von 6,79 Metern in dieser Saison die Nummer drei unter den Teilnehmerinnen ist.
Yemisi Ogunleye
Die Olympiasiegerin legte einen beeindruckenden Saisonstart hin und zeigte eindrucksvoll, dass sie auch dauerhaft zur Weltspitze gehören wird. Bei der Hallen-DM in Dortmund feuerte Ogunleye die Kugel auf 20,27 Meter und jubelte damit auch über eine neue persönliche Bestleistung. Mit Jessica Schilder (Niederlande) dürfte die 26-Jährige nur eine ernsthafte Konkurrentin um Gold haben. Dahinter könnte Katharina Maisch für eine Bronze-Überraschung sorgen.
Max Heß
Seine 17,41 Meter im Dreisprung sind die bisher beste Weite weltweit in dieser Saison - und vielleicht fehlten nur Millimenter, dann hätte er diese bereits selbst getoppt. Mit 17 Metern wurde Heß souverän Deutscher Meister, er hatte aber zwei Sprünge, die minimal übergetreten waren, die im Bereich seiner Bestweite waren. Der 28-Jährige reist in Topform in die Niederlande und will nach zweimal EM-Bronze diesmal mehr.
Maitje Kolberg
Die 25-Jährige geht mit einer Zeit von 2:00,53 Minuten als drittschnellste Teilnehmerin der Saison ins Rennen, doch im vergangenen Sommer lief sie bereits zwei Sekunden schneller und gehört in ihrer Disziplin zur Weltklasse. Bei den Deutschen Meisterschaften überraschte Kolberg damit, dass sie über 1.500 Meter startete, wo sie sich den Titel holte - und vielleicht das Quäntchen mehr Tempohärte, um in Apeldoorn zu triumphieren.

Christina Honsel
Im Hochsprung der Frauen dürfte Gold an Weltrekordlerin Yaroslava Mahuchikh gehen, doch dahinter ist das Rennen um die Plätze vollkommen offen. Sollte Christina Honsel an ihre Saisonbestleistung von 1,95 Meter kommen, ist sie ganz sicher eine Kandidatin für Silber oder Bronze. Nur zwei Frauen, die bei der EM dabei sein werden, sind diese Saison höher gesprungen. Auch Imke Onnen (1,93 Meter) könnte ein Wörtchen mitreden.

Die möglichen Überraschungen
Über 60 Meter sind Alexandra Burghardt und Robin Ganter in herausragender Form. Nur vier Konkurrentinnen sind in dieser Saison schneller als Burghardt gelaufen, mit einer weiteren Steigerung - sie lief in Dortmund mit 7,13 Sekunden neue Bestleistung - könnte sie vorne dabei sein. Bei Ganter sind die Chancen noch ein wenig größer, im Rennen der Männer dürfte es auf jede Hundertstel, vielleicht sogar Tausendstel ankommen.
Auch die Hürden-Sprinterinnen Marlene Meier und Rosina Schneider haben Medaillen-Potenzial, wenn sie sich in den Niederlanden noch weiter verbessern. Das müssen die Stabhochspringer Torben Blech und Bo Kanda Lita Baehre ganz sicher, die von ihren bisher erzielten Höhen keine Aspiranten auf eine Topplatzierung sind, aber dennoch eine solche anstreben. Robert Farken hat über 1.500 Meter auch die Möglichkeit, das Rennen um die Medaillen hinter Superstar Jakob Ingebrigtsen ist recht offen.