
DM-Titel trotz Fehlern Mihambo sammelt wichtige Erkenntnisse über sich
Malaika Mihambo ist erneut Deutsche Meisterin geworden, um aber auch bei der EM erfolgreich zu sein, muss sie an einigen Stellschrauben drehen. Gut ist, dass sie genau weiß, welche das sind.
Was sagt es über eine Athletin aus, wenn sie ihre Leistung kritisiert, obwohl sie gerade die fünftbeste Saisonleistung der Welt hingelegt hat? Es muss eine außergewöhnlich gute Athletin sein. Und dass Malaika Mihambo genau die ist, hat sie bei den Deutschen Meisterschaften gezeigt, obwohl sie weit davon entfernt war, 100 Prozent zu zeigen.
Wichtige Erkenntnis: "Ich bin froh, dass ich es drin habe"
Das lag daran, dass die 31-Jährige zuvor krank war und deswegen auch das ISTAF in Berlin abgesagt hatte, aber auch daran, dass in Dortmund nicht alles glatt lief. "Es war nicht ganz so mein Tag, ich habe es nicht geschafft, mein Potenzial voll zu entfalten. Ich habe technische Fehler gemacht, das hat sich auf die Weite ausgewirkt", sagte Mihambo.
Sie selbst hat nach ihrer kurzen krankheitsbedingten Auszeit aber immerhin gemerkt, dass sie körperlich wieder da ist, wo sie sein muss, um in zwei Wochen in Apeldoorn die erhoffte Goldmedaille bei der Europameisterschaft zu gewinnen. "Ich bin froh, dass ich es drin habe, aber es ist schade, dass ich das nicht zeigen konnte", sagte Mihambo nach ihrem achten Hallen-Meistertitel in Folge.
Der Anlauf ist Mihambos größte Baustelle
Die Olympia-Zweite von Paris und Freiluft-Europameisterin des vergangenen Jahres wisse, "was ich besser machen muss und wo ich stehe". "Ich hoffe, dass ich das in Apeldoorn umsetzen kann, das war eine gute Generalprobe. Ich bin sehr zuversichtlich, weil ich jetzt noch etwas Zeit habe, um alles zu verinnerlichen. Die Krankheit hat mich etwas rausgebracht", sagte Mihambo.
Das war ihr in Dortmund anzumerken, als das Timing fehlte und sie deswegen ihre Schritte in der Endphase des Anlaufs verlängern musste, so an Tempo einbüßte. Auch bei der Landung verlor sie einige Zentimeter. "Ich weiß, dass ich noch einige Dinge zu tun habe, aber bin froh, dass ich das gelernt habe. Weil ich nach der Krankheit schauen musste, wo ich stehe", sagte Mihambo, die in dieser Saison bereits 7,07 Meter gesprungen ist.
Mihambo blickt schon zuversichtlich auf die Freiluft-WM
An diese Leistung wird sie auch in Apeldoorn anknüpfen wollen - und dann nach einer gelungenen Hallensaison draußen um Siege springen. Ganz besonders bei der WM in Tokio, die erst im September stattfinden wird. "Ich merke, dass viel Potenzial da ist, ich habe das Niveau. Wenn es in der Halle schon so gut läuft, bin ich gerade mit der langen Vorbereitung sehr zuversichtlich. Jetzt muss ich nur gesund bleiben und dann kann ich auf dem Niveau aufbauen", sagte Mihambo.